Was der Sprecher/die Sprecherin beachten sollte

Regeln für ein gelingendes Gespräch

1. Ich-Gebrauch

Sprechen Sie von Ihren eigenen Gedanken und Gefühlen. Kennzeichen dafür ist der Ich-Gebrauch. Alle Aussagen werden dadurch persönlicher. Äußerungen, die nur auf andere gerichtet sind (Du-Sätze), sind meist Vorwürfe oder Anklagen, die als Auslöser für Gegenangriffe oder Rechtfertigungen wirken.

2. Konkrete Situation ansprechen

Sprechen Sie konkrete Situationen oder Anlässe an, so dass Verallgemeinerungen (z.B. „immer“, „nie“) vermieden werden. Verallgemeinerungen rufen meist sofortigen Widerspruch hervor und lenken vom eigentlichen Inhalt der konkreten Situation völlig ab. Durch die Einhaltung dieser Regel werden Ihre Aussagen anschaulicher.

3. Konkretes Verhalten ansprechen

Sprechen Sie von konkretem Verhalten in bestimmten Situationen. Das macht Ihre Aussagen nachvollziehbarer und Sie vermeiden dadurch, Ihren Partner zu bewerten. Eine Unterstellung negativer Eigenschaften (z.B. „typisch“, „unfähig“, „langweilig“, „nie aktiv“) ruft nur Widerspruch hervor. Trennen Sie in Ihren Aussagen das Verhalten, das Sie wahrnehmen, von den Gefühlen und Gedanken, die es bei Ihnen auslöst.

4. Beim Thema bleiben

Achten Sie darauf, nur auf solche Inhalte einzugehen, die für das von Ihnen gewählte Thema von Belang sind und Ihrem Partner klarer machen, was Ihr Anliegen ist. Sonst läuft das Gespräch Gefahr, völlig vom eigentlichen Thema abzukommen.

5. Sich öffnen

Öffnen Sie sich und beschreiben Sie, was in Ihnen vorgeht. Wenn Sie Ihre Gefühle und Bedürfnisse direkt äußern, lassen sich Anklagen und Vorwürfe vermeiden und Sie können sich viel leichter verständlich machen. Auch kann dadurch „negatives Gedankenlesen“ vermieden werden. Hierunter versteht man Äußerungen, die die Reaktionen des Partners vorwegnehmen, z.B. „Auf andere Art kann man ja nicht mit Dir reden“ oder „Ich würde was unternehmen, aber Du machst ja doch nicht mit“. Der Sprecher sichert sich damit schon im Voraus gegen eine mögliche Reaktion ab¬ und riskiert damit eine selbsterfüllende Prophezeiung.

Dr. Franz Thurmaier, Dr. Joachim Engl
Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie,
www.institutkom.de

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Das Schwerpunktthema für Mai 2013

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Text: Dr. Franz Thurmaier, Dr. Joachim Engl
In: Pfarrbriefservice.de