Was der Zuhörer/die Zuhörerin beachten sollte

Regeln für ein gelingendes Gespräch

1. Aufnehmendes Zuhören

Zeigen Sie Ihrem Partner nonverbal (nicht-sprachlich), dass Sie ihm zuhören und Interesse an seinen Äußerungen haben. Dies kann z.B. durch unterstützende Gesten wie Nicken oder kurze Einwürfe wie „hm“, „aha“ geschehen. Wichtig ist neben dem Blickkontakt auch eine dem Partner zugewandte Körperhaltung. Aufforderungen, doch weiter zu sprechen: „Ich würde gern mehr darüber hören“, ermutigen den Partner in seinem Erzählen.

2. Zusammenfassen

Melden Sie die wesentlichen Äußerungen des Sprechers möglichst in eigenen Worten zurück, um deutlich zu machen, dass Sie ihn verstanden haben. Fällt es Ihnen schwer, die Äußerungen in eigene Worte zu kleiden, sollten Sie vor wörtlichen Wiederholungen nicht zurückschrecken. Diese Regel unterstützt Sie beim Verstehen des Partners, deckt Missverständnisse auf und strukturiert das Gespräch.

3. Offene Fragen

Was Ihnen zum besseren Verständnis der Aussagen des Sprechers hilft, sollten Sie mit offenen Fragen in Erfahrung bringen, z.B. „Wie ging es dir dabei?“, „Woran hast du das gemerkt?“ – nicht: „Aber das musst du doch gemerkt haben, oder?“. Offene Fragen ersparen Ihnen unnötige Interpretationen, vermitteln Ihrem Partner Interesse, nötigen ihn nicht zu Rechtfertigungen, sondern ermutigen ihn, sich tiefer auf das gewählte Thema einzulassen.

4. Lob für das Gesprächsverhalten

Faires Gesprächsverhalten ist nicht selbstverständlich. Loben Sie den Sprecher für offene und verständliche Äußerungen, damit dieser sich ermutigt fühlt (z.B.: „Ich verstehe es jetzt viel besser, weil Du mir das so klar und offen gesagt hast.“). Natürlich kann auch der Sprecher gutes Zuhören des Partners loben.

5. Rückmeldung des ausgelösten Gefühls

Es gibt Situationen, in denen es Ihnen nicht möglich sein wird, mit Verständnis auf den Sprecher zu reagieren, etwa weil dessen Äußerungen Sie sehr aufgebracht haben. In einem solchen Fall sollten indirekte Aussagen vermieden werden, z.B.: „Aber das stimmt doch gar nicht!“ Stattdessen melden Sie besser Ihre eigenen Gefühle direkt zurück, z.B.: „Ich bin völlig überrascht, dass Du das so siehst.“ Genauso wichtig ist es, auch aufkommende positive Gefühle zurückzumelden, z.B.: „Mich freut es, dass Du dies mit mir gemeinsam machen willst.“

Dr. Franz Thurmaier, Dr. Joachim Engl
Institut für Forschung und Ausbildung in Kommunikationstherapie, www.institutkom.de  

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Das Schwerpunktthema für Mai 2013

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Text: Dr. Franz Thurmaier, Dr. Joachim Engl
In: Pfarrbriefservice.de