Was geschieht in den Selbsthilfegruppen "Verwaiste Eltern"?
Durch das Leid hindurch, nicht am Leid vorbei, führt der Weg in neues Leben. In den Selbsthilfegruppen „Verwaiste Eltern“ finden die Trauernden nach dem Tod des Kindes den schützenden Raum, in dem dieses Leid zugelassen werden darf - ohne Angst vor Bewertung oder gar Verurteilung, ohne Angst vor vordergründiger Vertröstung in Form oft gut gemeinter, aber verletzender Ratschläge. Hier darf erinnert werden immer wieder, bis der Schmerz der Erinnerung sich wandelt in einen kostbaren Schatz, der das Fundament für das Experiment Zukunft wird. Aus mitgeteilter Trauergeschichte wachsen verwaiste Eltern so in geteilte Lebensgeschichte hinein.
Trauer ist keine Krankheit, kann aber krank machen, zumal in unserer leistungsorientierten Gesellschaft, die wenig Raum lässt für den, der nicht funktioniert. Nicht gelebte Trauer ist oft genug der Auslöser für unzählige psychosomatische und körperliche Erkrankungen.
Das Netzwerk der Verwaisten Eltern geht auf die Initiative von Frau Dr. Mechthild Voss-Eiser Anfang der 80er Jahre zurück. Es ist die deutsche Variante der weltweiten Bewegung der Compassionate Friends (mitfühlende Freunde). Inzwischen gibt es ca. 500 lokale Gruppen, die sich jeweils vor Ort aus dem Bedürfnis der Trauernden heraus gründeten. Mit der stetigen Zunahme der bundesweiten Anfragen bezüglich Information, Beratung, Seminarangeboten und des Koordinationsbedarfes waren die Gruppen und die örtlichen Vereine schnell überfordert. Aufgrund dieser Entwicklung wurde 1997 in Berlin der Bundesverband Verwaiste Eltern in Deutschland e.V. (VEID) gegründet. Seit 2006 befindet sich die Bundesgeschäftsstelle in Leipzig.
Quelle: www.veid.de, die Homepage des Bundesverbandes Verwaiste Eltern in Deutschland
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