Was ist Trauer?

Sie ist eine natürliche Reaktion auf Verlusterfahrungen – doch sie wird unterschiedlich erlebt

Jeder Mensch erfährt im Laufe seines Lebens verschiedene Arten des Verlustes, die Trauer auslösen. Stirbt ein Mensch, hinterlässt er beinahe immer Angehörige und Freunde, die sich fragen, wie sie mit dem Verlust fertig werden sollen. Es sind Aussagen, wie zum Beispiel „Ein Teil von mir ist gestorben“ oder „Für mich ist es, als hätte man mir ein Stück aus meinem Herzen herausgerissen“, die die Mitmenschen erahnen lassen, wie sehr ein solcher Verlust schmerzen kann.

Menschen zeigen als Folge auf einen subjektiv bedeutsamen Verlust meist eine ganz natürliche Reaktion: Trauer! Sie wird von vielen Betroffenen als äußerst schmerzvoll erlebt, ist aber ein sinnvoller Teil unseres Lebens.

Trauer wird unterschiedlich erlebt

Trauer dient der Bewältigung von Verlusterfahrungen. Sie wird von der Art und Enge der Beziehung, die die Betroffenen mit der verstorbenen Person verbunden hat, bestimmt. Obwohl die meisten Menschen Trauer als sehr schmerzvoll erleben, überwindet der größte Teil der Betroffenen diese Zeit in aller Regel, unterstützt durch Angehörige und Freunde, sehr gut.

Menschen unterscheiden sich darin, wie sie Trauer erleben, wie sie damit umgehen, was sie tröstet und was sie zusätzlich belastet. Manche wünschen sich in Zeiten der Trauer mehr Informationen darüber, was mit ihnen passiert oder auch konkrete Unterstützung durch Außenstehende. Andere möchten das nicht. So individuell die Trauerreaktion ist, so individuell ist auch die Art des Umgangs mit der schwierigen Lebenssituation.

Verschiedene Erscheinungsformen

Trauer tritt in ganz unterschiedlichen und äußerst vielfältigen Erscheinungsformen auf. Sie lässt sich nicht mit einigen wenigen Merkmalen beschreiben. Sie betrifft den Körper ebenso wie die Emotionen, das Verhalten gleichermaßen wie das Denken.

Beispiele für Trauerreaktionen auf emotionaler Ebene sind: Schmerz, Kummer, Empfinden von emotionaler Leere, Sehnsucht, Angst, Panik, Schuldgefühle, Liebe, Wut, Erleichterung.

Beispiele für Trauerreaktionen auf körperlicher Ebene sind: Kraftlosigkeit, Überempfindlichkeit, körperliche Schmerzen, Schlafstörungen, Herz-Kreislaufstörungen, Verdauungsbeschwerden.

Beispiele für Trauerreaktionen auf Verhaltensebene sind: Weinen, Schreien, Sprechen über die verstorbene Person, Erstarrung, innere Ruhelosigkeit, überaktives Verhalten, Desorganisation, feindseliges Verhalten, sozialer Rückzug, mechanisches Funktionieren, Vermeidungsverhalten, erhöhter Alkohol-, Nikotin- oder Medikamentenkonsum.

Beispiele für Trauerreaktionen auf kognitiver Ebene sind: anhaltendes Grübeln, z. B. über die Todesumstände oder den Sinn des Lebens, die Suche nach Schuld, Gedankenleere, Gedankenrasen, Verleugnung, Halluzinationen, vermindertes Selbstwertgefühl.

Quelle: www.gute-trauer.de, In: Pfarrbriefservice.de

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