Werde wie ein Kind

"Wenn ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder, so werdet ihr nicht ins Himmelreich kommen." (Matthäus 18,3)
[…] Was meint Jesus damit, wenn er sagt, dass wir wie die Kinder werden sollen?

Vor sieben Wochen bin ich Vater von Zwillingen geworden. Diese beiden kleinen Geschöpfe sind völlig auf meine Frau und mich angewiesen. Gerade im ersten Lebensjahr können Kinder nur schreien, essen und die Windel voll machen und bei zwei Kindern kommen da einige Windeln am Tag zusammen. Es wird Jahre dauern, bis unsere Kinder selbstständig sind. Im Moment haben sie nur einen Trumpf in der Hand, den sie selber noch nicht mal kennen: Wir lieben unsere Kinder.

Im Prinzip hat man doch mit Kindern nur Stress. Sie kosten viel Geld und schränken einen ein, weil man auf sie Rücksicht nehmen muss. Aber das ist uns völlig egal, denn wir lieben unsere Kinder. Dafür können sie noch nicht einmal was. Sie sind einfach nur da und erwarten, dass wir uns um sie kümmern und wir machen es gerne.

Genau das ist meine und deine Situation in Bezug auf Gott. Wir müssen verstehen, dass wir vor Gott ein kleines Kind sind. Wir können Gott nichts bringen. Im Prinzip hat Gott nur Stress, wenn er sich mit uns abgibt. Aber er liebt uns. Er hat uns unendlich lieb, so lieb, dass er in der Person Jesu Christi für uns ans Kreuz gegangen ist. Wir können Gott nicht beeindrucken mit tollen Leistungen und vielen Gebeten. Wir brauchen Gott nicht unsere jahrelange Arbeit in der Gemeinde vorzurechnen.

Wir müssen wie Kinder zu Gott kommen, Kinder, die nichts können, nichts haben und obendrein noch Stress machen, die aber einen Trumpf in der Hand haben, den Gott ihnen sogar noch zugesteckt hat: Sie werden von ihm unendlich geliebt.

Jesus meint mit seiner Aufforderung also:

• Erkenne, dass du Gott nichts bringen kannst.
• Wende dich wie ein hilfloses Kind an ihn. Er liebt dich und er wird dir den Himmel öffnen.

Wer das verstanden hat, der wird in das Himmelreich kommen.

Veit Claesberg, www.veitc.de In: Pfarrbriefservice.de