Will ich nach meinem Tod Organe spenden? Es ist wichtig, dass jede und jeder für sich diese Frage beantwortet und mit seinen Angehörigen bespricht. Und diese Entscheidung auch dokumentiert. Warum? Um den Angehörigen die Last dieser Entscheidung zu nehmen. In Deutschland ist es nämlich so, dass nur demjenigen Organe entnommen werden dürfen, der zu seinen Lebzeiten ausdrücklich zugestimmt hat. Wenn keine Zustimmung vorliegt, werden die Angehörigen nach dem mutmaßlichen Willen des Betroffenen gefragt. Sie müssen dann entscheiden in Zeiten der Trauer und nicht selten des Schocks. Der Deutsche Bundestag diskutiert zurzeit, ob diese sogenannte Entscheidungslösung von der Widerspruchslösung abgelöst wird. Demnach wäre automatisch jeder ein potentieller Organspender, sofern er nicht ausdrücklich widerspricht. Aber egal, welche Regelung das Parlament treffen wird: Wichtig bleibt die persönliche Entscheidung – Ja oder Nein zur Organspende.
Die Materialien dieses Schwerpunktthemas wollen unterstützen, das Thema in die Pfarrbriefe zu bringen. Sie informieren und beleuchten die Auseinandersetzung um das Hirntodkonzept. Der Moraltheologe Stephan Ernst nimmt Stellung zu ethischen Fragen und die zwei alternativen Gesetzesentwürfe, die zurzeit im Deutschen Bundestag beraten werden, werden näher vorgestellt. Tipps und Links laden die Pfarrbriefleserinnen und -leser zu einer weiteren Beschäftigung mit der Organspende ein.