Aids und Kirche in Zitaten
„Aids ist angstbesetzt, Betroffene verbergen ihre Identität, Aids ist weithin noch nicht verstanden. Aber es gibt auch Gutes: Infizierte Kinder besuchen Kindergarten und Schule; in Pädagogik, Medizin und anderen Berufen sind HIV-Positive tätig.“
Alfred Spall, ehemals Leiter der Aids-Beratungsstelle Unterfranken
„Vornehmheit und Vision des Evangeliums laden dazu ein, gerade auch den (angeblich) Andersartigen samt individuellem Lebensentwurf in Liebe anzunehmen und ihm die „Füße zu waschen“, die Füße also, nicht den Kopf.“
Alfred Spall, ehemals Leiter der Aids-Beratungsstelle Unterfranken
„Das grundsätzliche Festhalten an einem von vielen nie erreichten Idealbild des Umgangs mit Sexualität darf die Kirche nicht daran hindern, Menschen vor einer schwer wiegenden Krankheit zu schützen und darüber hinaus beim öffentlichen Reden über Aids ein Zeichen zu setzen.“
Alfred Spall, ehemals Leiter der Aids-Beratungsstelle Unterfranken
„Heute erkennen wir, dass die vatikanische Lehre, die unter anderem den Gebrauch von Kondomen verbietet, als Todesurteil für diejenigen bewertet werden kann, die dieser Sexualmoral unserer Kirche folgen. Das gilt besonders für afrikanische Ehefrauen, deren Männer untreu sind.“
Stefan Hippler, katholischer Priester, Kapstadt
„Die katholische Kirche ist eine Gemeinschaft der Heiligen und der Sünder, und wir haben Sorge zu tragen für beide.“
Stefan Hippler, katholischer Priester, Kapstadt
„Das 2. Vatikanische Konzil ruft uns Christen auf, die Zeichen der Zeit zu erkennen - und HIV/Aids ist ein solches Zeichen. Die einzig angemessene Antwort der Kirche wäre, die Pandemie nicht mit moralischen Argumenten zu bekämpfen, sondern die infizierten Menschen mit Gottes bedingungsloser Liebe zu umfangen - einer Liebe, die sich nicht nur um die Kranken sorgt, sondern offen ist für alle menschlichen Realitäten. Und die aufhört, betroffene Menschen zu verurteilen.“
Stefan Hippler, katholischer Priester, Kapstadt
„Ein Heilmittel gegen Aids oder einen Impfstoff gegen HIV wird es auf lange Sicht nicht geben. Es gibt heute zwar verbesserte Behandlungsmöglichkeiten der HIV-Infektion und der Aids-Symptome – aber deren Wirkung ist begrenzt. Deshalb gilt auch weiterhin: Der einzige Schutz vor Aids ist die Vermeidung der Ansteckung mit HIV.“
Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung
„Christen setzen Zeichen der Hoffnung und der Erlösung, wenn sie den Kranken und den Angehörigen durch praktische Hilfen beistehen. HIV-Infizierte und AIDS-Kranke brauchen Menschen, die ihnen zur Seite stehen und sie in ihrer Not begleiten und unterstützen. So kann die Isolation der Betroffenen durch solidarisches Verhalten in der Kirche überwunden werden.“
aus: Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe: „Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche“ (23. September 1997)
„HIV-Infizierte und AIDS-Kranke befinden sich stärker als andere Menschen in einem psychischen und gesellschaftlichen Sonderstatus. In einer solchen Situation steht es mit der christlichen Botschaft im Einklang, ethische Beurteilungen nicht in den Vordergrund zu stellen. Zwar wird bei einer HIV-Infektion bzw. einer AIDS-Erkrankung sehr oft die Frage nach der Schuld der Betroffenen gestellt, doch darf diese Frage nicht Bedingung für die Nächstenliebe in der Nachfolge Christi sein. Im übrigen ist es nicht gerechtfertigt, der Schuldfrage hier einen anderen Stellenwert einzuräumen als sonst.“
aus: Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe: „Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche“ (23. September 1997)
„HIV-Infizierte, AIDS-Kranke und deren Angehörige sind über lange Zeit ständig mit dem Tod konfrontiert. Dabei erleben sie nicht selten den sozialen Tod vor dem physischen Tod. Im Licht des Evangeliums ist es deshalb geboten, sich im Umgang mit ihnen am Leitbild einer barmherzigen, solidarischen und dienenden Kirche zu orientieren.“
aus: Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe: „Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche“ (23. September 1997)
„Die Immunschwäche wird vor allem auf sexuellem Wege übertragen, deshalb kann die Frage nach der verantwortlichen Gestaltung der Sexualität nicht ausgeklammert werden.“
aus: Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe: „Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche“ (23. September 1997)
„Angesichts der tatsächlichen Lebensbedrohung, die von der Immunschwäche AIDS ausgeht, ist alles zu tun, um eine Infektion zu vermeiden. Prävention hat deutlich Vorrang und muss verantwortungsvoll gestaltet werden.“
aus: Pastoral-Kommission der deutschen Bischöfe: „Die Immunschwäche AIDS – Eine pastorale Aufgabe der Kirche“ (23. September 1997)
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Text: PfarrbriefserviceIn: Pfarrbriefservice.de