Anregungen für eine Feier der Gemeinschaft

Fronleichnam ist ein Fest des corpus Christi mysticum. Das meint nach ganz altem Sprachgebrauch den Leib Christi, den wir bei der Kommunion empfangen, aber auch den Leib Christi, der wir sind und durch die Kommunion werden. Wie es unübertroffen Augustinus in seiner Predigt an die Neugetauften ausgedrückt hat (sermo 272): „Wenn ihr … selbst der Leib Christi seid und seine Glieder, dann liegt euer eigenes Geheimnis auf dem Tisch des Herrn. Dann empfangt ihr euer eigenes Geheimnis … Seid, was ihr seht, und empfangt, was ihr seid: Leib Christi.“ Die Kommunion bei der Feier der Eucharistie dieses Tages hat daher als Ausdruck der Communio eine große Bedeutung. Es ist darüber hinaus zu überlegen, ob nicht sogar die Gemeinschaft noch stärker zum Ausdruck gebracht werden könnte, wenn man gemeinschaftlich mit anderen Gemeinden feiert – sei es in einer Kirche der beteiligten Gemeinden oder an einem zentralen Ort. …

Wenn Fronleichnam ein Fest ist, an dem wir zeigen, aus welcher Mitte wir leben, und bei dem wir andere schauend teilnehmen lassen, dann liegt es eigentlich nahe – auch vom Ursprungsgedanken dieses Festes herkommend (dem letzten Mahl Jesu mit seinen Freunden) -, zu Formen eines anschließenden Essens und Trinkens einzuladen, etwa zu einem gemeinsamen Mittagstisch, Kaffee oder Grillnachmittag o.ä., in denen die Gemeinschaft zum Ausdruck kommt. Mit solch einer Art Pfarrfest könnte Fronleichnam ein Gegenstück zur „Kirchweih“ werden: Ein Fest, in dem die Gemeinde ihre Stiftung, ihr Wesen, aber auch ihren Auftrag zum Ausdruck bringt – und dazu (etwa im Stadtteil) einlädt: Kommt und seht! Und seht nicht nur, sondern: Kommt und schmeckt! …

Mit freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen aus: Guido Fuchs: Fronleichnam – Ein Fest in Bewegung. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2006, ISBN 978-3-7917-1992-4. www.pustet.de  

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Das Schwerpunktthema für Juni 2010

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Text: Guido Fuchs
In: Pfarrbriefservice.de