Berufsende
Fort ist die tragende Rolle,
die Rolle, die Halt und Sicherheit gab,
Zufriedenheit und Sinnerfüllung,
die auch Flucht war vor Spannungen.
Gerne wurde abgelegt das vertraute Gewand,
verbraucht hat es sich in den Jahrzehnten,
manche Stelle war zerschlissen oder geflickt,
am Ende drückte es schwer die Schultern.
Andere Rollen blieben,
gewohnte, vertraute.
Soll jetzt nachgeholt werden,
was zu kurz kam, vernachlässigt wurde?
Werde ich Opfer eigener, zu hoher Ansprüche?
Trage ich die Rollen gerne, tragen sie mich?
Dankbarkeit ist der Lohn für gutes Spiel,
doch wie wichtig ist mir diese Anerkennung?
Muss ich Ausschau halten nach neuen Rollen,
noch unwissend, welcher Art sie seien?
Was, ja wer bestimmt die Auswahl?
Mag ich mich nicht lieber zurückziehen
ins eigene Schneckenhaus,
Rollen und Verpflichtungen abstreifen,
mag Orte der Einsamkeit aufsuchen,
um innerlich zu wachsen?
Irmela Mies-Suermann, In: Pfarrbriefservice.de
Datei-Info:
Dateiformat: .doc
Dateigröße: 0,02 MB
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Text: Irmela Mies-SuermannIn: Pfarrbriefservice.de