Blindsein
Im Neuen Testament "typhlos“ (griech.). Damit wird nicht nur das Nicht-sehen-Können, sondern auch das Nicht-gesehen-werden-Können bezeichnet.
Dieser Begriff ist urverwandt mit dem althochdeutschen „tump“ = neuhochdeutsch „dumm“ und althochdeutsch „toup“ = taub.
Diese sprachliche Verwandtschaft lässt noch die Grundbedeutung von „verstopft, undurchlässig“ (z.B. von Flußmündungen, Seen, Untiefen) erkennen. In aktiver Bedeutung eigentlich „nicht sehend, blind“; übertragen „verblendet, geistig und moralisch blind“. In passiver Bedeutung „ungesehen, verborgen, dunkel“.
Auffällig ist im Neuen Testament die begriffliche Nähe des Wortes blind „typhlos“ zu „typhos“ - Nebel. Das Erfahrungswissen vieler Blinder bestätigt diesen Zusammenhang: Von Sehenden zu Blinden besteht oft genug ein „Nebel“ und ein „Dunst“ in der Wahrnehmung, im Verständnis, in der Kommunikation. Von vielen ist zu hören: Das wirklich Schwierige ist für mich nicht das Blindsein, sondern das Übersehen-Werden.
Quelle: Evangelische Blindenseelsorge Nürnberg
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Text: Evangelische Blindenseelsorge NürnbergIn: Pfarrbriefservice.de