Christlicher Glaube motiviert zum Helfen
33 Prozent der Bürgerinnen und Bürger in Deutschland engagieren sich in sozialen Projekten: in Kindergärten und Schulen, in Krankenhäusern und Kirchengemeinden oder auch in der Nachbarschaft. Manche sind gebeten worden, eine Aufgabe zu übernehmen, andere sind einfach hineingewachsen und wieder andere wurden selbst initiativ. So wie einst Cicily Saunders (1918 – 2005), die Gründerin der Hospizbewegung in England. Sie fand das Sterben in den britischen Kliniken der Achtzigerjahre würdelos und setzte sich für Palliativmedizin und menschenwürdige Pflege zu Hause ein.
Vielfältiges Engagement
Längst hat die Hospizbewegung auch bei uns das Sterben verändert – in Einrichtungen wie Krankenhäusern, Altenheimen und Hospizen, aber auch zu Hause in den Nachbarschaften. Oder so wie die engagierten Menschen bei uns, die es unerträglich fanden, dass in Deutschland täglich Lebensmittel vernichtet werden, während bei anderen im wahrsten Sinne des Wortes Schmalhans Küchenmeister ist. Sie kauften Busse und sammelten ein, sie mieteten Ausgabestellen, öffneten Gemeinderäume und gründeten die „Tafeln“ – Ausgabestellen für Lebensmittel, an denen inzwischen neben Obdachlosen viele Hartz-IV-Empfänger und Ältere mit geringen Renten um Hilfe anstehen. Daneben sind Secondhand-Kaufhäuser, aber auch Läden für Schulbedarf und Kinderspielzeug entstanden. Und Pastor Bernd Siggelkow gründete die „Arche“-Häuser, in denen Kinder vor und nach der Schule begleitet werden – vom Mittagessen über die Hausaufgaben bis zum Hausbesuch. Hier wird gezeigt, dass Kinder erwünscht sind, auch in sozial schwierigen Situationen.
Menschen, die zupacken
Wo immer soziale Notlagen aufbrechen, wo Löcher sich auftun im sozialen Netz, da gibt es auch Menschen mit offenen Augen und Herzen, die zupacken, Fantasie entwickeln und Neues ins Leben rufen: Hospize für Sterbende, Welcome-Zentren, wo Schwangere und ihre neugeborenen Kinder Hilfe erfahren, Tafeln für Hungrige und Wohngemeinschaften mit behinderten Menschen.
Lernen am Vorbild Jesu
Bei näherem Hinsehen zeigt sich: Es sind die biblischen Werke der Barmherzigkeit, die Menschen nach wie vor motivieren. Wie wichtig das ist, lernen schon Kinder an Vorbildern und Heiligengestalten. Bis heute kennen viele Nikolaus oder Martin, der den Mantel mit einem Frierenden teilte. Christen verstehen die Quelle unserer Sozialkultur, wenn sie in der Bibel lesen, dass sich Jesus selbst mit den Hungernden und Kranken (Mt 25, 31 – 46) oder auch mit den Kindern (Mk 10, 13 – 16) identifiziert. Auch wenn es vielen nicht bewusst sein mag: Der christliche Glaube spielt nach wie vor eine große Rolle für das soziale Engagement in unserer Zivilgesellschaft. So zeigt die Freiwilligenbefragung der Bundesregierung, dass die Kirchenbindung bei freiwillig Engagierten signifikant höher ist als im Schnitt der Bevölkerung.
Quelle: www.woche-fuer-das-leben.de
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