Corona – eine verlorene Generation?!

Statement von drei jungen Menschen

Linus Hartmann, 18 Jahre alt:

„Ich glaube, hinter die Frage würde ich ein Fragezeichen setzen. Das Fragezeichen, weil viele nicht wissen, wohin mit sich. Nicht zu wissen, was geht, was geht nicht, in einer Phase, in der man sich sowieso so viel entscheiden muss und will und normalerweise auch kann. Dieses Mal kann man sich nicht entscheiden und weiß nicht: Ist das eigene Leben in Anführungsstrichen verloren? Kriege ich den Job, den ich haben will? Kriege ich das Studium, die Ausbildung? Kriege ich den Auslandsaufenthalt? Man weiß überhaupt nicht, was kommt. Aber das Ausrufezeichen wird dem Zustand vieler Menschen in meinem Umfeld nicht gerecht. Ich glaube nicht, dass ich Teil einer verlorenen Generation bin. Ich glaube, dass alle Generationen gleichermaßen unter der Situation gelitten haben. Meine Generation trifft das an einem ganz besonderen und wichtigen Punkt im Leben. Das ändert, denke ich, nichts daran, dass trotzdem viele ihren Weg finden werden und dass wir lernen werden, wie man diesen „Nachteil“ wieder austarieren kann. Vieles verzögert sich stark. Aber unsere Generation wird sich das zurückholen. Wir werden uns das gemeinsam zurückholen.“

Konni, 20 Jahre alt:

„Da würde ich das Fragezeichen setzen, weil ich tatsächlich nicht so viele Einschränkungen und fehlende soziale Kontakte hatte, wie es viele andere erlebt haben. Dadurch, dass ich in der Ausbildung trotzdem fast täglich mit meinen Ausbildungskollegen zu tun hatte, hat sich das für mich, auch in den krassen Lockdown-Zeiten, ein bisschen relativiert.“

Matthias, 18 Jahre alt:

„Ich würde ein Fragezeichen dahinter packen. Es gibt auf jeden Fall Aspekte, bei denen Corona ein großer Nachteil war oder ein großer Einschnitt. Zum Beispiel in der Schule für die Abschlussklassen, weil viel verloren gegangen ist. Im privaten Bereich gibt es viele Sachen, die über weite Teile nicht möglich sind, wie zum Beispiel Feiern gehen, aber für mich persönlich war das bis vor ein paar Monaten kein ein Thema.“ 

aufgeschrieben von: Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Ronja Goj
In: Pfarrbriefservice.de