"Das ist ja ein Tohuwabohu!" - Biblische Redensarten und Sprichwörter
Viele Sprichwörter, die wir noch heute benutzen, stammen ursprünglich aus der Bibel, die meisten aus den biblischen Lehr- und Weisheitsbüchern. Die folgenden Beispiele kennt wohl jeder:
- Wer anderen eine Grube gräbt, fällt selbst hinein. (Sprüche 26,27)
- Seinen Freunden gibt er (der HERR) es im Schlaf. (Psalm 127,2)
- Hochmut kommt vor dem Fall. (Sprüche 16,18)
- Alle Wasser laufen ins Meer (Prediger 1,7)
- Der Mensch denkt und Gott lenkt! (Sprüche 16,9)
Viele biblische Bilder und Zitate sind als »geflügelte Worte« auch heute noch in der Alltagssprache lebendig:
- »Das ist ja ein Tohuwabohu!«
»Tohu wa bohu« heißt auf Hebräisch »wüst und leer«. So sah die Erde nach der ersten Schöpfungserzählung anfangs aus! (Genesis/1.Mose 1,2) - »Ihr sucht wohl einen Sündenbock!«
Im Buch Levitikus (3 Mose) ist beschrieben, wie Israel den großen Versöhnungstag begangen hat: Für alle im Lauf eines Jahres angesammelte Schuld des Volkes werden zwei Böcke eingesetzt. Der eine wird als Sühnopfer geschlachtet. Dem anderen werden durch Handauflegung die Sünden Israels aufgeladen. Dann wird er im wahrsten Sinn des Wortes in die Wüste und »zum Teufel geschickt«, nämlich zum Wüstendämon Asasel. (Levitikus/3.Mose 16) - »Jemandem die Leviten lesen«
Das 3. Buch Mose (Levitikus) enthält umfangreiche Verhaltensregeln. Sie betreffen den Gottesdienst und die Opfer, die von den Leviten durchgeführt wurden, aber auch das Leben in der menschlichen Gemeinschaft überhaupt. - »Von Pontius zu Pilatus gehen«
Jesus wird im Prozess von Pontius Pilatus, der zunächst keinen Anlass sieht, Jesus zu verurteilen, zu Herodes als dem für Jesus zuständigen Landesfürst geschickt. Dieser sandte ihn aber wieder zu Pilatus zurück. (Lukas 23) - »Du redest wie ein Pharisäer!«
Die besonders fromme Gruppe der Pharisäer gerät im Neuen Testament in die Kritik, sich selbst besser hinzustellen als sie sei. (Lukas 18)
Auch die folgenden stehenden Redewendungen stammen alle aus der Bibel. Hätten Sie's gewusst?
- etwas ausposaunen (Mt 6,2)
- ein Dorn im Auge (Num 33,55)
- im Dunkeln tappen (Dtn 28,29)
- der wahre Jakob (Gen 27,36)
- mit Füßen treten (1 Sam 2,29)
- auf Herz und Nieren prüfen (Psalm 7,10)
- die Hände in Unschuld waschen (Psalm 26,6)
- Gift und Galle (Dtn 32,33)
- auf keinen grünen Zweig kommen (Ijob 15,32)
- Jugendsünden (Ps 25,7)
- alles hat seine Zeit (Kohelet 3,1)
- Brief und Siegel (Jer 32,44)
- Wolf im Schafspelz (Mt 7,15)
- ein Herz und eine Seele sein (Apg 4,32)
- die Haare zu Berge stehen (Hiob 4,15)
Quelle: Deutsche Bibelgesellschaft, www.die-bibel.de
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Dateigröße: 0,03 MB
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Text: Deutsche BibelgesellschaftIn: Pfarrbriefservice.de