Das kann’s ja nicht sein
Erfahrungen mit dem Zuhören
Eine gute Freundin aus Jugendtagen ist vor Jahren in ein anderes Land gezogen, hat geheiratet und einen Beruf ergriffen, zu dem ich so gar keinen Zugang habe. Hin und wieder haben wir uns gesehen, sonst immer wieder mal Nachrichten geschrieben. Manche Nachrichten und Social-Media-Posts der letzten Zeit fand ich eher erschreckend, weil sie so konträr waren zu dem, was ich mir zur derzeitigen Weltlage und gesellschaftlichen Situation denke. Vielleicht habe ich den Kontakt daher in den letzten beiden Jahren eher vermieden.
Irgendwann ist mir das bewusst geworden. Ich habe mir gedacht „Das kann’s ja nicht sein!“, und den Kontakt wieder aufgenommen. So hatten wir vor kurzem ein langes Videotreffen. Es war richtig schön! Wir haben gar nicht bewusst vermieden, über unsere gegensätzlichen Meinungen zu reden, es hat sich einfach nicht ergeben. Zuviel war über unser jeweiliges Leben, unsere Arbeit, unsere Familien auszutauschen. Und ich habe ganz bewusst endlich einmal viel nachgefragt. Vor allem über ihre Arbeit, die mir so fremd ist. Ich habe zugehört und immer noch mehr Fragen gestellt, weil ich sie so gerne verstehen wollte. Und plötzlich habe ich von dem mir Fremden ganz viel mehr verstanden.
Habe erkannt, warum meiner Freundin das so wichtig und wertvoll ist, was sie tut. Habe wieder gesehen, was uns verbindet, und nicht das, was uns trennt. Ich glaube, wir werden bald wieder ein Videomeeting haben, und ich freue mich darauf!
Autor/Autorin anonym
Quelle: www.ziemlichbestegeschichten.at, In: Pfarrbriefservice.de
Die österreichische Akademie für Dialog und Evangelisation sammelt unter ziemlichbestegeschichten.at Berichte, die von Gesprächen trotz aller Unterschiede erzählen. Herausragende Geschichten werden vom Bestseller-Autor von „Ziemlich beste Freunde“, Philippe Pozzo di Borgo, prämiert.
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