Das Schöne im Leben wahrnehmen und genießen

Wie die Worte Danke, Bitte und Entschuldigung dabei helfen können – Für Kinder erklärt

[…] Manche Geschichten im Evangelium kann man auch als Kind und Jugendlicher gut verstehen und ins eigene Leben übertragen. Ich denke zum Beispiel an die Geschichte vom dankbaren Samariter. Jesus hat zehn schwerkranke Männer wieder gesund gemacht, aber nur einer hat sich bei Jesus dafür bedankt. Daraus habe ich als Kind gelernt, beim Beten nicht nur Gott um etwas zu bitten, sondern mich auch bei ihm zu bedanken. So kann ich gut verstehen, dass Papst Franziskus immer wieder sagt, es gibt wichtige Worte, die wir nicht vergessen dürfen. Dazu gehört das Wort Danke!

Angewiesen auf Andere

Ein anderes wichtiges Wort ist das Wort Bitte! Wenn Ihr etwas haben wollt, bekommt Ihr oft zu hören: Wie heißt das? Und Ihr müsst das Wörtchen Bitte! einfügen. Vielleicht ist Euch schon aufgefallen, dass auch die Erwachsenen nicht gerne das Wort Bitte! sagen. Sie machen lieber alles selbst. Erwachsene haben es nicht gerne, wenn sie auf die Hilfe von anderen angewiesen sind, vor allem wenn sie nichts dafür bezahlen können. Jeder Mensch ist aber auf die Hilfe von anderen angewiesen, ob als Kind, als Jugendlicher, als Erwachsener oder als alter Mensch, und wir sind darauf angewiesen, dass Gott uns am Leben erhält, dass er uns beschützt und dass wir das Nötige zum Leben haben. Im Vater Unser heißt es: Unser tägliches Brot gib uns heute. Jesus ermutigt uns im Evangelium immer wieder dazu, Gott unsere Bitten zu sagen.

Papst Franziskus betont immer wieder, dass es drei wichtige Worte im Leben der Christen gibt, die man am besten in der Familie schon lernen kann. Neben Danke! und Bitte! ist es das Wort Entschuldigung! Dieses Wort sagt keiner gerne, weil man ja zugibt, dass man etwas falsch gemacht hat. Man weiß auch nicht, wie der andere reagiert. Es kann sein, dass er nachtragend ist, oder es kann sein, dass er sagt: Ist in Ordnung. Wenigstens vor Gott und hier in der Kirche sollten wir nicht so tun, als würden wir nichts falsch machen. Das soll uns nicht die Freude am Leben nehmen, es soll uns vielmehr helfen, bessere Menschen zu werden.

Üben, ein besserer Mensch zu werden

Eine gute Übung dafür ist, wenn wir andere Menschen um Entschuldigung bitten für das, was wir falsch gemacht haben. Wenn wir auch Gott unsere Sünden beichten, dann werden wir nämlich nicht blind dafür oder finden uns damit ab, sondern versuchen, es besser zu machen. Und das Wörtchen Entschuldigung! bewirkt noch ein weiteres: Wer andere um Entschuldigung bittet, der lernt es immer besser, auch eine Entschuldigung von anderen anzunehmen.

Die drei Wörter Danke!, Bitte! und Entschuldigung! sind eine großartige Hilfe für unser Leben. Sie helfen uns, dass wir das Schöne im Leben auch wahrnehmen und genießen. Sie stärken unser Vertrauen, dass andere für uns sorgen und auf uns Acht geben, und sie helfen uns, als unvollkommene Menschen gut miteinander zu leben. Papst Franziskus sagt verschiedentlich: „Bitte!, Danke!, Entschuldigung! Seien wir nicht kleinlich mit dem Gebrauch dieser Worte.“

Bischof Ulrich Neymeyr, Bistum Erfurt
Auszug aus dem Fastenhirtenbrief 2018 für die Kinder und Jugendlichen. In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für Juni 2018

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Text: Bischof Ulrich Neymeyr, Erfurt
In: Pfarrbriefservice.de