Der Sinn von Fronleichnam
Ich möchte daher für ein Fest plädieren, das, endgültig seiner ursprünglichen Kontroverse entkleidet, die Mitte feiert, aus der wir leben: die Gegenwart Christi in der heiligen Eucharistie – aber auch in seinem Wort und in der feiernden Gemeinde selbst. …
Weil in der Eucharistie dieses Mysterium der Gegenwart Christi am eindrücklichsten entfaltet wird, stellt sie auch das Zentrum dieser Feier dar. Die Prozession wächst aus ihr heraus, sie ist ein Bekenntnis auch vor anderen, woraus wir leben. Dies ist gerade in einer Gott vergessenden Zeit wichtiger als je zuvor, deshalb sollte, wann immer es geht, auf die Prozession nicht verzichtet werden. Zugleich stellt sie ein besonders sinnenfälliges Zeichen der Kirche dar, die mit Christus aufbricht und mit ihm auf dem Weg ist: Sie hat ein Ziel und sie ist noch nicht endgültig; sie stellt sich nicht selbst zur Schau, sondern verweist auf etwas, was wir nicht selbst aus uns machen können. An Fronleichnam geht es nicht um Abgrenzung, sondern um Offenheit „für das, was die Menschen bewegt, dass wir ihre Trauer und Angst, ihre Freude und Hoffnung teilen und als treue Zeugen der Frohen Botschaft“ Gott entgegengehen (Hochgebet für Messen für besondere Anliegen).
Mit freundlicher Genehmigung des Verlages entnommen aus: Guido Fuchs: Fronleichnam – Ein Fest in Bewegung. Verlag Friedrich Pustet, Regensburg, 2006, ISBN 978-3-7917-1992-4. www.pustet.de
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Text: Guido FuchsIn: Pfarrbriefservice.de