Die Ja-Sager
Was die Ehe zum Sakrament macht
Die Ehe ist für jeden Menschen etwas Besonderes. Dazu muss man nicht Christ sein. Für die Kirche allerdings ist die Ehe ein Sakrament und weit mehr als eine zufällige Verbindung zweier Menschen. Sie gilt als Ausdruck dessen, was Gott für uns ist: reine Liebe
Die Ehe gehört wie die Weihe zu den Standessakramenten. Und doch unterscheidet sie sich wesentlich von anderen Sakramenten. Das liegt zunächst einmal daran, dass sich die Eheleute selber das Sakrament spenden. Zwar spricht der Priester bei der Trauung: „Was Gott verbunden hat, darf der Mensch nicht trennen!“ Damit wird die Unauflöslichkeit der Ehe ausgedrückt. Aber das Sakrament gibt sich das Hochzeitspaar durch das gegenseitige Versprechen selber. Doch es geschieht noch mehr: Durch die Eheschließung geschieht in der Kirche selber etwas. Denn es verbinden sich ja zwei Mitglieder der Gemeinschaft miteinander und schmieden so die Verbindung innerhalb der Kirche enger. Und vor allem: In der Ehe manifestiert sich das Wesen Gottes, die pure Liebe.
Das bedeutet für uns: Die unbedingte Liebe, die Christus uns und seinem Vater erwiesen hat, soll in der Ehe nachempfunden werden. Wie geht das? Indem wir dem Ehepartner unsererseits alle Liebe geben. Die Liebe, die die Verbindung zwischen Gott, Christus und uns Menschen bewirkt, wird in der Ehe zwischen zwei Menschen aufgegriffen. Natürlich ist die Liebe Gottes immer mehr, immer größer. Aber gerade so funktioniert diese Liebe als Ideal und Richtlinie für das Leben in einer Ehe. So wie Jesus zu uns „Ja“ gesagt hat, wie er sich für uns hingegeben hat, sagen wir „Ja“ zu einem anderen Menschen. In der Ehe schenken wir uns gegenseitig das, was Jesus uns gegeben hat. Denn Liebe ist nie einseitig.
Simon Biallowons, www.liborius.de
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Text: Simon BiallowonsIn: Pfarrbriefservice.de