Diskutieren, ohne, dass es eskaliert

Wie der Körper dabei helfen kann

Was tun, wenn sich eine Diskussion gefährlich aufheizt? Wenn sie zu entgleisen, auszuarten, zu eskalieren droht? Wenn sie sich in einen explosiven Streit verwandelt? Erhard Scholl war Leiter der Eheberatung in Schweinfurt und von 2007-2015 Vorsitzender des Eheberaterverbandes auf Deutschlandebene. Seit 2013 ist er im Ruhestand. Seine Tipps:

Für Extremsituationen – eine Strategie

„Legen Sie sich eine Strategie zu, wie Sie in Extremsituationen handeln können und führen Sie sich das immer mal wieder vor Augen. Natürlich kann es sein, dass es Ihnen in dem Moment nicht einfällt, aber Sie haben wenigstens eine Chance und ein Handwerkszeug. Sie wissen, das kann ich tun und das hat einen gewissen Erfahrungshintergrund, aber Sie müssen das trainieren.“

Die Hand und das Taschentuch – ein Notsignal

„Es ist wichtig untereinander ein Notsignal zu vereinbaren. Holen Sie in einer Streitsituation zum Beispiel ein Taschentuch aus der Tasche und halten Sie es nach oben oder heben Sie die Hand. Dadurch gewinnen Sie eine Pause. Dann weiß der andere: Ok, Schnitt! Denn Sie befinden sich in einer Stresssituation, die Ihre Wahrnehmung einengt. Wenn Sie eine Pause machen, wird die Wahrnehmung weiter. Sie können zum Beispiel im nächsten Satz sagen: „Ich kann jetzt nicht weiterreden. Ich würde gerne eine Pause machen, um aus dem Stress herauszukommen. Ich komme wieder auf dich zu, wenn ich ruhiger geworden bin.“ 

Stress reduzieren – mit den Füßen 

„Die Fuß-Übung ist ein sehr unauffälliges, aber sehr wirksames Stressreduktionsprogramm. Das geht ganz einfach. Heben Sie die rechte Fußzehe fünf Sekunden lang. Dann stellen Sie sich nur vor, die rechte Fußzehe fünf Sekunden lang zu heben. Wenn Sie in einer Stresssituation sind, ist das Gehirn eingeengt. Wenn Sie sich vorstellen, Sie müssen die Fußzehe heben, werden andere Zugänge freigeschaltet. Das ist der Trick, wie Sie aus dieser Stresssituation herauskommen.“

Sich bewegen – das verändert 

„Wenn Sie übelsten Krach haben, bewegen Sie sich. Dann sind Sie in einer Aktivität. Wenn Sie langsam aufstehen und Ihren Stuhl wegrücken, schafft das Freiraum. In einer Stresssituation ist es aber immer gut anzukündigen, wenn Sie aufstehen möchten.“ 

aufgeschrieben von: Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Ronja Goj
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