Eine Rose vom Nikolaus
Es begann so: Einmal fand ich eine Rose an der Windschutzscheibe meines Autos. Eine rote Rose, sie klemmte hinter dem Scheibenwischer. Kein Zettel dabei, keine Nachricht, kein Absender. Aber ich war beflügelt, in Gedanken bei einem heimlichen Verehrer oder einem gewitzten Freund, bei einem begeisterten Blumenliebhaber oder einem, der einfach nur seine Rose weitergeben wollte. Mit einem Lächeln schwebte ich durch den Tag.
Heute werde ich Rosen kaufen. Und sie hinter die Scheibenwischer einiger Autos klemmen. Oder ein paar Nikoläuse in Briefkästen verteilen. Vielleicht auch einen Stern an die Türen meiner Nachbarn hängen. Und dann werde ich mir vorstellen, dass der eine oder die andere überrascht ist. Sich freut und gute Laune bekommt. Weil jemand an ihn gedacht hat. Weil sie schon lange keinen Nikolausgruß mehr bekommen hat. Oder den Tag ganz vergessen hatte.
Susanne Niemeyer, www.anderezeiten.de
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Text: Susanne NiemeyerIn: Pfarrbriefservice.de