Eine Sprache, die dem Leben dient: Gewaltfreie Kommunikation

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Gewaltfreie Kommunikation (GFK) ist ein friedensstiftendes, auf Empathie basierendes Kommunikationskonzept. Der Begriff – englisch: „Nonviolent Communication“ – wurde Ende des 20. Jahrhunderts von dem US-amerikanischen Psychologen Marshall B. Rosenberg geprägt. Die Grundannahme lautet, dass jeder Mensch zu jedem Zeitpunkt verschiedene Bedürfnisse hat. Dazu gibt es unterschiedliche Strategien sich diese Bedürfnisse zu erfüllen. Darüber, welche Strategie die richtige ist, geraten Menschen manchmal in Streit, beispielsweise wenn sie von unterschiedlichen Kulturen geprägt sind. Auch können die gewählten Strategien selbst miteinander kollidieren.

Eine wertschätzende innere Haltung des achtsamen Hinhörens bzw. Hinsehens ist die Grundlage, sowohl mit sich selbst als auch mit seinen Mitmenschen in Verbindung zu kommen. Hieraus erwächst die Fähigkeit die eigenen Bedürfnisse klarer wahr- und anzunehmen, und die Bedürfnisse des/der anderen zu hören bzw. zu sehen und als gleichberechtigt anzuerkennen. In diesem gemeinsamen Raum entsteht ein Bewusstsein, aus dem heraus die Beteiligten nach angemessenen Strategien suchen können, mit denen alle einverstanden sind.

Rosenberg entwickelte für das Einüben der GFK den Prozess der „Vier Schritte“: Der erste Schritt besteht darin zu beobachten, ohne dabei zu bewerten, anzuklagen oder zu urteilen – „Was ist gerade los?“ Im zweiten Schritt folgt die Wahrnehmung der eigenen Gefühle, die aus der konkreten Situation heraus entstanden und in dem Moment lebendig sind. Der dritte Schritt nimmt die dahinter liegenden, unerfüllten Bedürfnisse in den Blick. Gelingt dies, ist es viertens möglich, eine neue Strategie zu entwicklen und gegebenenfalls eine konkrete, ehrliche Bitte zu äußern.

Für viele Menschen, die GFK anwenden ist sie gelebte Friedensarbeit, egal ob in der Alltags-Kommunikation mit Nachbarn und Freunden, für Konfliktlösungen im beruflichen Kontext und sogar im politischen Bereich. Überall dort, wo Menschen in Konflikte verstrickt sind, kann die Praxis der GFK dazu beitragen, friedliche, von gegenseitigem Verständnis und Wohlwollen getragene Lösungsstrategien zu finden.

Quelle: Christian Schmitt, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Christian Schmitt
In: Pfarrbriefservice.de