Falsches und Richtiges über den Suizid
Falsch: Wer vom Suizid redet, wird ihn nicht begehen.
Richtig: Auf zehn Suizidenten kommen acht, die unmissverständlich von ihren Absichten gesprochen haben.
Falsch: Suizid geschieht ohne Vorzeichen.
Richtig: Viele Beobachtungen lehren, dass Menschen, die sich das Leben nehmen, dies meist durch unmissverständliche Zeichen oder Handlungen ankündigen.
Falsch: Wer Suizid begeht, will sich nicht unbedingt das Leben nehmen.
Richtig: Die meisten Menschen, die an Selbsttötung denken, schwanken zwischen dem Wunsch zu leben und dem zu sterben; sie „spielen mit dem Tod“, und sie überlassen es den anderen, sie zu retten. Kaum einer nimmt sich das Leben, ohne seine Gefühle einem anderen zu offenbaren.
Falsch: Wer einmal zum Suizid neigt, wird es immer wieder tun.
Richtig: Lebensmüde haben nur während einer begrenzten Zeit ihres Lebens den Wunsch, sich zu töten.
Falsch: Besserung nach einer suizidalen Krise bedeutet das Aufhören des Risikos.
Richtig: Die meisten Suizide geschahen in den drei Monaten nach beginnender „Besserung“, wenn der Patient von neuem die Energie hat, selbstzerstörerische Entschlüsse auszuführen.
Falsch: Suizid gibt es öfter bei den Reichen oder — umgekehrt — fast ausschließlich bei den Armen.
Richtig: Suizid ist weder das Problem der Reichen, noch die Plage der Armen. Er ist sehr „demokratisch“ und kommt in allen Bevölkerungsschichten vor.
Falsch: Suizid ist erblich oder ein „Familienübel“.
Richtig: Er ist nicht erblich, sondern eine individuelle Erscheinung.
Falsch: Alle, die Suizid begehen oder begehen wollen, sind geisteskrank, jeder Suizid ist die Handlung eines Psychotikers.
Richtig: Es ergibt sich aus dem Studium von Hunderten von letzten Aufzeichnungen, dass der suizidale Mensch zwar äußerst unglücklich, aber nicht notwendigerweise geistesgestört ist.
Quelle: Handbuch Suizidpräventation, Herausgeber: Evangelische Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür e.V. (Berlin) und Katholische Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür (Bonn), 2009
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Text: Evang. und kath. Konferenz für TelefonSeelsorge und offene TürIn: Pfarrbriefservice.de