Für Gott ist jeder Mensch sein Lieblingsspieler
Was man vom Fußball für den Glauben lernen kann
Ich denke, unser Leben ist ein bisschen wie ein Fußballspiel. Für uns Christen kann Gott dabei so etwas wie ein Schiedsrichter sein. Dazu möchte ich euch einige Gedanken mit auf den Weg geben.
Gott gibt uns Signale
Das wichtigste Werkzeug für einen Schiedsrichter ist die Pfeife. So können alle Spieler hören, wann das Spiel unterbrochen ist oder weitergeht. Mit der Pfeife gibt der Schiedsrichter Signale und jeder auf dem Platz weiß, was los ist.
Ich glaube, auch Gott macht sich in unserer Welt bemerkbar. Vor vielen Jahrtausenden hat er sozusagen den Anpfiff für die Welt gegeben: Er hat alles geschaffen und zum Leben gebracht. Seitdem lässt er sich in der Welt erfahren. Bis heute können wir seine Signale hören und sehen und spüren. Wenn uns etwas gut gelingt, kann das ein Signal von Gott sein: „So soll es sein.“ Oder wenn etwas schief geht, kann er uns damit sagen: „So geht es nicht.“ Oder wenn wir uns freuen oder nicht mehr weiterwissen oder bei vielen anderen Erlebnissen: Gott gibt seine Signale. … Wenn ihr eins bemerkt, dann legt eine kurze Pause ein. Ein kurzes Gebet kann so eine Unterbrechung sein. Ihr könnt Gott danken, ihn um etwas bitten oder einfach nur sagen: Gut, dass du bei mir bist, Gott. Ihr werdet merken, dass ihr nach und nach Gottes Signale immer besser versteht.
Gott lässt mit sich reden
Wenn ein Spieler beim Fußball eine gelbe Karte bekommt, passiert es oft, dass er zum Schiedsrichter läuft. Dann versucht er zu erklären, warum es eigentlich gar kein Foul war. Auch sonst diskutieren Spieler manchmal mit dem Schiedsrichter, wenn sie sich ungerecht behandelt fühlen. Meistens hilft es nichts, aber sie versuchen es immer wieder.
Ob man mit Gott diskutieren kann? Vielleicht denkt ihr jetzt: „Das geht doch gar nicht.“ Aber ich glaube fest daran: Beten bewirkt etwas. Jesus hat seinen Jüngern versprochen: „Bittet und es wird euch gegeben werden.“ Das gilt auch für uns. Gott hört unser Beten und er wird es erhören. Nicht immer sofort und nicht immer, wie wir es uns vorstellen. Aber er hört es. …
Gott bleibt auf Ballhöhe
Bei einem Fußballspiel muss der Schiedsrichter wahrscheinlich am meisten von allen laufen. Die Spieler geben den Ball ab und können auch manchmal stehen bleiben. Der Schiedsrichter aber muss immer auf Ballhöhe sein, damit er alles richtig sieht. Das ist manchmal nicht einfach, weil es oft sehr schnell geht.
Gott ist in unserer Welt immer auf Ballhöhe. Jeden Moment interessiert er sich dafür, was mit uns passiert. Und für Gott ist es auch nicht schwierig, jeden Menschen anzusehen. Er ist in jedem Moment aufmerksam und verpasst nichts. Hier gibt es aber einen großen Unterschied zum Schiedsrichter. Gott ist nicht unparteiisch. Für ihn ist jeder Mensch sein Lieblingsspieler. Und – das ist klar – auf den Lieblingsspieler blickt er besonders freundlich. … wir können vom Fußball manches für unser Leben als Christen lernen. Gott ist mehr als nur ein Schiedsrichter, aber manches von ihm kann man so entdecken. Probiert es einfach aus!
Bischof Joachim Wanke, Ferienhirtenbrief für die Kinder, 16. Juli 2006
Quelle: Das christliche Fußball-Album. St. Benno-Verlag, Leipzig, ISBN 9783746222226; www.st-benno.de. Aus: www.pfarrbriefservice.de
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Text: Bischof Joachim WankeIn: Pfarrbriefservice.de