Gespräche mit Gott - Gebetstexte von A wie Abseitsfallen bis Z wie Zuspiel(er)
Abseitsfallen
Lieber Gott,
Du kennst – da dürfen wir sicher sein – den Fußball, das Fußballspiel und die Fußballspieler und Fußballspielerinnen. Zwei Parteien streiten sich auf einer großen Rasenfläche um einen Ball, der im Tor der gegnerischen Mannschaft unterzubringen ist. Es gibt Angreifer und Abwehrspieler. Letztere sind wahre Defensivkünstler, die gelernt haben, anstürmende Spieler ins so genannte Abseits laufen zu lassen. Nicht selten bauen sie richtige Abseitsfallen auf, in denen sich die Stürmer verfangen. Dann unterbinden Schiedsrichter den Angriff, ein aus Abseitsstellung heraus geschossenes Tor – Ziel aller sportlichen Anstrengungen auf dem Platz – zählt nicht.
Das große Ziel im Leben eines Christenmenschen bist Du. Aber auch vor Dir bauen Männer und Frauen – aktiv oder passiv – Fallen auf: Abseitsfallen des Individualismus und des Egoismus, Abseitsfallen des Materialismus und der Kommerzsucht, Abseitsfallen des Schönheitsstrebens und der Verblendung. Sie stellen damit nicht nur sich selbst, sondern auch Dich regelrecht ins Abseits; sie verfehlen Dich.
Leite die Menschen an, auf solche Abseitsfallen zu verzichten! Zeige ihnen, wie sie mit durchdachten Spielzügen zu Dir gelangen können, um sich in Deiner Freude wiederzufinden.
Amen!
Eigentor
Guter Gott,
wir müssen Dir nichts von Eigentoren berichten, die jeder Mensch da und dort in seinem Leben "schießt".
Eigentore sind – das lehrt uns das Fußballspiel – für den "Schützen" arg. Sie lassen ihn an sich selbst und seinem Einsatz zweifeln. Beim Gegner lösen sie hie und da Schadenfreude aus, bringen sie ihm doch einen oft unerwarteten und bisweilen unberechtigten Vorteil. Der Schütze eines Eigentores ist in diesem Augenblick auf dem Fußballrasen der unglücklichste, im Stadion der einsamste Mensch. Er braucht den Zuspruch der Mitspieler, des Trainers, der Fans, vielleicht auch der Gegenspieler, um sich aufzubauen und neue Kräfte zu entfalten. Gewollt oder ungewollt, Eigentore ereignen sich im menschlichen Leben immer wieder. Wir bitten Dich, lass uns aus Deinem Leben und Deinem Leidensweg den Zuspruch erkennen, den Du allen Menschen hinterlassen hast! Lass uns auf unserem Weg Begleiter finden, die uns Kraft in schwierigen Lebenssituationen geben! Lass uns erkennen, dass Du uns dann, wenn wir Eigentore schießen, ganz nahe bist mit Deinem Trost und Deiner Zusage, immer bei uns zu sein.
Amen!
Fünfmeterraum
Guter Gott,
Du hast Deinen geliebten Sohn zu den Menschen geschickt, um ihnen zu zeigen, worauf es in ihrem Leben ankommt. Du hast ihn mitten auf das Spielfeld menschlicher Eitelkeiten und menschlicher Egoismen gestellt und ihn damit vielen ungerechtfertigten Angriffen und härtesten Prüfungen ausgesetzt. Selbst im "Fünfmeterraum" seiner Person, im Zentrum seiner menschlichen und göttlichen Würde, blieben ihm gröbste Verletzungen nicht erspart. Seine Apostel, als Schutztruppe im "Fünfmeterraum" des Ölbergs gedacht, konnten ihm kaum helfen. Da nutzte auch nicht das beherzte Eingreifen seines Jüngers Petrus, der einem Diener der Pharisäer gar das Ohr abschlug. Dein Sohn war von Dir bestimmt, das Erlösungswerk zu vollenden.
Der Fünfmeterraum auf dem Fußballplatz ist für den Torwart eine besonders geschützte Fläche. Das ist gut so. muss er sich doch öfters wagemutig den Angreifern entgegen werfen, um Situationen zu klären und Bälle abzufangen. Der Schiedsrichter achtet mit Argusaugen darauf, ihn vor schlimmen Attacken zu bewahren und somit Verletzungen zu verhindern. Lass uns unsere Aufgabe als "Schiedsrichter" in einer Gesellschaft zunehmender Säkularisierung erkennen! Gib uns Einsicht und Kraft, Attacken auf Dich und Deinen Sohn mutig zu begegnen! Lass uns nicht schlafen wie die Apostel am Ölberg wenn es gilt, seine Botschaft von Fairness und Menschlichkeit weiterzugeben!
Amen!
Profivertrag
Guter Gott,
der Leistungs- und Berufssport kommt ohne Verträge nicht mehr aus. Profiverträge werden zwischen zum Teil rücksichtslosen und Gewinn süchtigen Partnern abgeschlossen, bei denen es um gewaltige Summen geht. Spieler und Vereinsvertreter handeln nicht ohne Manager und Rechtsanwälte, die sich auf Kleingedrucktes und Vorteil erheischende Nebenabsprachen meisterhaft verstehen. Oft ist die Menschenwürde der beteiligten Sportler und Sportlerinnen in Frage gestellt, weil sie zur Manövriermasse in einem nicht sauberen, hektischen und kurze Zeiträume umfassenden Geschäft werden.
Wie anders dagegen ist Dein Vertragsangebot an die Menschen. Du schaust nicht auf Deinen Vorteil, sondern hast das Heil der Menschen im Auge. Du schickst keine cleveren Manager, Deine Botschafter sind biedere Propheten und ehrliche Menschen. Du brauchst keine geschickten Winkelzüge, die Vertragsinhalte sind einfach: Sie heißen Menschenwürde und Liebe untereinander. Es geht nicht um unendliche Geldsummen, sondern um das Leben. Und die Vertragsdauer ist ewig, weil Du Verträge hältst, auch wenn diese einseitig verletzt werden.
Gib den Verantwortlichen im Leistungssport die Gabe der Klugheit, der Zurückhaltung und der Mäßigung und lass sie sich ihrer Verantwortung "um der Menschen willen" bewusst werden!
Amen!
Quelle: www.kirche-am-ball.de
Datei-Info:
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Dateigröße: 0,03 MB
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