Grausame Realität in Deutschland: 15 Freier am Tag - 7 Tage die Woche
Sr. Lea Ackermann: "Die Gesellschaft muss mithelfen, etwas zu verändern"
"Ich wusste nicht, an welchem Ort ich war, alle paar Wochen kam ich in ein anderes Bordell. 15 Freier am Tag - sieben Tage die Woche. Als sich einmal ein Mädchen wehrte, wurde es mit einer abgebrochenen Flasche so bearbeitet, dass bei ihr innen alles zerschnitten war," erzählt Lena aus Polen, die ihr Leben verbessern und ihre Familie durch Arbeit in Deutschland unterstützen wollte. Wie in dem gleichnamigen ARD-Tatort wurde auch Lena als "Wegwerfmädchen" Opfer von Menschenhandel, geriet in die Klauen einer Bande und wurde durch Gewalt zur Prostitution gezwungen. Wie Lena reisen viele Frauen und Mädchen mit Hoffnungen auf ein besseres Leben nach Deutschland und landen in der Hölle. Das Prostitutionsgesetz von 2002 kann sie nicht beschützen.
Lena ist kein Einzelfall. 2011 wurden 640 Opfer des Menschenhandels zum Zweck der sexuellen Ausbeutung in Deutschland ermittelt. "Dass Menschenhandel und Zwangsprostitution in den Medien thematisiert werden, […] ist sehr wichtig. Die Gesellschaft muss darauf aufmerksam gemacht werden und darf nicht wegschauen, sondern hat mitzuhelfen, etwas zu verändern", erklärt Sr. Dr. Lea Ackermann, die Gründerin der Menschenrechtsorganisation SOLWODI (SOLidarity with WOmen in DIstress - Solidarität für Frauen in Not).
2011 betreute SOLWODI 500 Opfer von Menschenhandel, darunter etliche Minderjährige. SOLWODI stellt immer wieder fest, dass das Prostitutionsgesetz von 2002 den Menschenhandel und die Zwangsprostitution eher befördert statt beides zu verhindern. Während die Freier geschützt werden, kann den Frauen oft nicht geholfen werden, weil sie sich durch Zuhälter bedroht fühlen oder sie Angst vor Polizei-Aussagen haben. […]
Hilfeleistung für Frauen in Not muss gewährleistet werden und die Finanzierung von Schutzhäusern ist dringend erforderlich. Viele von den traumatisierten Opfern brauchen sichere Unterkunft, medizinische Beratung, Hilfe bei den Behördengängen und Rechtsbeistand. […]
Quelle: www.solwodi.de In: Pfarrbriefservice.de
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