HIV: Behandelbar, aber nicht heilbar

Mittlerweile gilt die HIV-Infektion als behandelbare, wenn auch nicht heilbare chronische Krankheit. Zumindest in den reicheren Ländern dieser Welt. Wer sich heute in Deutschland mit HIV infiziert, kann mit einer wahrscheinlich annähernd normalen Lebenserwartung rechnen. Ein positives Test-Ergebnis ist dank der modernen Medikamente also kein Todesurteil mehr. Dennoch erleben es viele als tiefen Einschnitt. Und wenn man mit einer Therapie beginnt, muss man sich darauf einstellen, sein gesamtes Leben ein- bis zweimal täglich Medikamente einzunehmen.

Medikamente - viel Licht, aber auch Schatten

Die antiretroviralen Medikamente, mit denen sich die Virusvermehrung unterdrücken lässt, halten die Infektion in Schach und erhöhen so die Lebenserwartung und Lebensqualität von Menschen mit HIV/ Aids. Dabei haben sie, wie alle Medikamente, auch Nebenwirkungen, die sich je nach Substanz und Patient oder Patientin unterscheiden. Kurzzeitnebenwirkungen wie Durchfälle und Kopfschmerzen gehen meist nach einigen Wochen zurück und sind in der Regel gut behandelbar. Auch Langzeitnebenwirkungen wie schmerzhafte Nervenentzündungen in den Beinen (Neuropathien) oder Störungen des Fettstoffwechsels lassen sich mit den modernen Medikamenten meist vermeiden oder durch einen Wechsel der Kombination in den Griff bekommen. Die meisten Menschen mit HIV kommen gut mit der Behandlung klar und leben ein weitgehend "normales" Leben, auch wenn in vielen Köpfen noch das Bild von ausgemergelten Kranken gespeichert ist.

Dennoch ist nicht alles eitel Sonnenschein - es gibt auch die andere Seite, etwa Menschen, bei denen Nebenwirkungen heftig ausfallen und auch nach außen sichtbar werden, was häufig zu Ausgrenzung führt. Über Nebenwirkungen der Therapie hinaus müssen HIV-Positive mit weiteren Einschränkungen und Risiken leben. Dazu zählen etwa Erkrankungen des zentralen Nervensystems, Depressionen und Krebs, die bei ihnen häufiger auftreten. Durch die ständige Alarmbereitschaft des körpereigenen Immunsystems werden Alterungsprozesse beschleunigt. Viele Positive klagen zudem über Müdigkeit. Und nicht zuletzt gehören regelmäßige Gesundheitschecks alle drei Monate ebenso zum "Management" der Erkrankung wie zusätzliche Kontroll- und Früherkennungsuntersuchungen.

Quelle: www.welt-aids-tag.de,  8.10.2009

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