Hoffnung auf einen Neuanfang

“Spruch des Herrn: Wären eure Sünden auch rot wie Scharlach, sie sollen weiß werden wie Schnee. Wären sie rot wie Purpur, sie sollen weiß werden wie Wolle.“ Jes 1,18

"Haut so weiß wie Schnee, Lippen so rot wie Blut, und Haare so schwarz wie Ebenholz": Mit diesen poetischen Worten träumt die Königin im Märchen von der zukünftigen Schönheit ihrer Tochter Schneewittchen. Schon beim Lesen kann man diese Farben deutlich vor dem inneren Auge sehen. Alles kommt zuerst wie gewünscht...

Mit genau solch eindrücklichen Worten erzählt auch Jesaja im Alten Testament vom heilsamen Handeln, das Gott seinem Volk ankündigt. Der Kontrast könnte nicht größer sein zwischen Scharlachrot und Schneeweiß, zwischen Purpurrot und dem Weiß der Wolle eines jungen Schafs; zwischen dem Volk, das sich sündhaft von Gott abgewandt hat, und der Zuwendung Gottes zu genau diesen Menschen. Und doch ist es diese Verwandlung, die der Herr verspricht. Und es ist kein Märchen: Wer sich ihm zuwendet, kann von vorn beginnen, so aussichtslos dieses Unterfangen auch für den Moment aussieht.

Wir dürfen der Zusage Gottes vertrauen, dass er das Unmögliche möglich machen wird. Wo Gott ins Spiel kommt, wird nicht mehr aufgerechnet, was war, sondern ein neuer Anfang gesetzt. In Jesus Christus wird wahr, was für Menschen kaum vorstellbar ist: Gott räumt die Sünden aus dem Weg, macht das Befleckte wieder rein, auch heute noch!

Im Märchen von Schneewittchen ist das Gute bedroht, wird die Idylle auf eine harte Probe gestellt, gewinnt das Böse zeitweilig die Oberhand. In unserer Welt kann auch heute noch Gottes Eingreifen der Macht des Bösen ein Ende setzen, auch heute noch schenkt er uns einen Neuanfang, der unser Leben leuchtend hell macht wie frisch gefallener Schnee oder makellose weiße Wolle.

Anja Dörner
Pastoralreferentin, Religionslehrerin und Referentin für Fundraising, Erzdiözese Freiburg. Quelle: www.advent-online.de, 2010

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Das Schwerpunktthema für Dezember 2011

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Text: Anja Dörner
In: Pfarrbriefservice.de