Kriege und Gewalt treiben Menschen in die Flucht

Asylanträge in Industriestaaten nehmen zu. Die meisten Flüchtlinge aber bleiben im eigenen Land oder fliehen in umliegende Staaten.

2014 wurde die höchste Zahl von Asylanträgen in Industriestaaten seit 22 Jahren verzeichnet. Die Gründe hierfür: die Kriege in Syrien und dem Irak sowie andere bewaffnete Konflikte und Menschenrechtsverletzungen. Das ist das Ergebnis des Berichts Asylum Trends 2014 des Hohen Flüchtlingskommissars der Vereinten Nationen (United Nations High Commissioner for Refugees, UNHCR). Der Bericht wurde Ende März 2015 in Genf veröffentlicht. 

Insgesamt wurden in Industriestaaten 2014 geschätzte 866.000 Erstasylanträge gestellt. Dies bedeutet eine Steigerung von 45 Prozent gegenüber 2013, als 596.000 Anträge gezählt wurden. Die Zahl für 2014 ist damit die höchste seit 1992, als der Konflikt in Bosnien und Herzegowina ausbrach. […]

Der Bericht Asylum Trends 2014 basiert auf den Daten, die UNHCR von 44 Regierungen in Europa, Nordamerika und Teilen Asiens erhalten hat. Die Zahlen der Asylsuchenden in den industrialisierten Staaten, die durch diesen Bericht erfasst wurden, sind nur ein Teilaspekt der globalen Fluchtbewegungen. Ende des Jahres 2013 waren 51,2 Millionen Menschen aufgrund von Krieg, Gewalt, Verfolgung und Menschenrechtsverletzungen auf der Flucht. Davon waren 16,7 Millionen Menschen Flüchtlinge und 33,3 Millionen innerhalb ihres Landes vertrieben. 1,2 Millionen Menschen waren Asylsuchende.

Die weitaus meisten Asylbewerber stammten 2014 aus Syrien. Sie stellten 150.000 Asylanträge, damit im Schnitt jeden fünften Antrag, der in den Industriestaaten registriert wurde. Weitere Hauptherkunftsländer waren Irak (68.700 Asylanträge, fast eine Verdoppelung zum Vorjahr) und Afghanistan (68.000 Anträge). Es folgten Serbien und Kosovo sowie Eritrea.

Situation in Europa

In Deutschland wurden 2014 die meisten Asylbewerber weltweit registriert. Insgesamt wurden 173.000 Asylerstanträge gestellt, davon ein Viertel von Syrern. In den USA wurden geschätzte 121.000 Asylanträge gestellt. Mexiko und andere lateinamerikanische Staaten stehen dort an der Spitze der Hauptherkunftsländer. In der Türkei (wo Ende 2014 insgesamt über 1,5 Millionen syrische Flüchtlinge registriert waren), wurden 87.800 neue Asylanträge gestellt, zumeist von Irakern. Es folgt Schweden mit 75.100 Asylanträgen, zumeist von Syrern und Eritreern. Italien zählte mit 63.700 Asylanträgen den höchsten jemals registrierten Stand. Die Asylbewerber in Italien stammten zumeist aus Mali, Nigeria und Gambia. […]

Die angestiegene Gesamtzahl der Asylgesuche verteilt sich ungleichmäßig auf die in dem Bericht aufgeführten Länder. So wurden in den fünf Staaten mit den meisten Anträgen (Deutschland, USA, Türkei, Schweden und Italien) 60 Prozent der Asylgesuche gestellt.

Berücksichtigt man die Bevölkerungszahlen, zeigt der Bericht weitere Ungleichgewichte. Im Verhältnis zur seiner Einwohnerzahl ist Schweden das Land mit den meisten Asylsuchenden (im Durchschnitt 24,4 pro 1.000 Einwohner während der letzten fünf Jahre), gefolgt von Malta, Luxemburg, der Schweiz und Montenegro. […]

Quelle: www.unhcr.de (Pressemitteilung vom 26. März 2015), In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für September 2015

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Text: www.unhcr.de
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