Mehr als nur ein Facelift
Was Ministranten mit dem neuen Gotteslob zu tun haben
Keine Frage, das 1975 erschienene Gotteslob ist stark in die Jahre gekommen, nicht nur äußerlich, auch inhaltlich. Weil das die Bischöfe Deutschlands, Österreichs und Südtirols ebenso erkannt haben, erschien zum 1. Advent 2013 eine vollständig überarbeitete Neuausgabe des katholischen Gebet- und Gesangbuchs ‒ und von dieser Verjüngungskur profitieren auch die Ministranten.
Nimmt man das Buch in die Hand, fällt zunächst einmal die moderne und handliche Gestaltung auf. Schnell wird aber auch deutlich, dass die gesamte Liedauswahl jünger und frischer geworden ist: Viele Lieder, die sonst nur in Jugendgesangbüchern zu finden waren, wie z. B. „Jesus Christ, you are my life“ (GL 362) oder bekannte Taizé-Gesänge, sind nun Bestandteil des neuen Gotteslob. Ein ausgewogener Mix aus Altem und Modernem will allen Altersgruppen in der Gemeinde etwas bieten.
Ein Alltagsbegleiter
Doch was hat das mit den Ministranten zu tun? Den Machern des neuen Gotteslob war es von Anfang an wichtig, dass das Buch nicht nur als Gesangbuch dient, sondern ebenfalls zu einem unverzichtbaren Begleiter im Alltag wird.
Besonders interessant sind für Ministranten die Abläufe der gottesdienstlichen Feiern, an denen sie oft beteiligt sind: Eucharistie (GL 580-591), Kindertaufe (572-574), Firmung (577-579), Eheschließung (604) und Begräbnis (610). Einleitende Texte führen in den Sinn dieser Gottesdienste ein und helfen zu verstehen, was dort geschieht. Auch ganz grundlegende Fragen werden in den jeweiligen Kapiteln geklärt, z. B. welche Aufgaben Taufpaten haben (572,4). So kann das Buch helfen, zu einem wahren Liturgieexperten zu werden. Übrigens findet sich im neuen Gotteslob nun auch eine Gottesdienstform, die für Ministranten mittlerweile eine wichtige Rolle spielt: die Wort-Gottes-Feier (668-671).
Zum wirklichen Alltagsbegleiter wird das neue Gotteslob aber erst durch seinen umfangreichen Gebetsteil (2-22), der neben den Grundgebeten auch Texte für viele Lebenssituationen (z. B. wenn man von einem geliebten Menschen enttäuscht wird) enthält. Praktisch ist weiterhin, dass die "Basics" unseres Glaubens, die oft Thema im Gottesdienst sind, kurz und verständlich erklärt werden (29). Oder wüsstest du auf Anhieb, was es mit den „Werken der Barmherzigkeit“ oder den „Drei göttlichen Tugenden“ auf sich hat? Wenn nicht, dann kannst du dies nun schnell und unkompliziert nachschlagen!
Gottesdienste für die eigenen vier Wände
Das neue Gotteslob lädt auch dazu ein, in den eigenen vier Wänden Gottesdienste mit der Familie zu feiern, die du oder deine Eltern ganz leicht selbst leiten können. Auch wenn das zunächst ungewohnt klingt – eine feierliche Segnung des Adventskranzes (GL 24), ein kurzes Hausgebet im Advent (25), eine liturgisch ausgeschmückte Feier am Heiligen Abend (26) oder eine Dank- und Segensfeier (27), etwa an Geburtstagen oder wichtigen Einschnitten im Leben, bereichern das Familienleben. Probier’s aus!
Die Macher des neuen Gotteslob hoffen darauf, dass es positiv in den Gemeinden, Gruppen und Familien aufgenommen wird. Voraussetzung hierfür ist natürlich, dass man ihm eine Chance gibt und sich intensiv mit den Neuerungen beschäftigt. Und genau hier ist jeder einzelne von uns persönlich gefragt. Es lohnt sich!
Manuel Uder
Quelle: Minipost Dezember 2013, Zeitschrift für Ministrantinnen und Ministranten. www.minipost.de. In: Pfarrbriefservice.de
Datei-Info:
Dateiformat: .doc
Dateigröße: 0,02 MB
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Text: Manuel UderIn: Pfarrbriefservice.de