Mit einer weißen Decke zugedeckt liegt der Weinberg vor mir
Brachzeit
Mit einer weißen Decke zugedeckt
liegt der Weinberg vor mir.
Sogar die dünnen Reben
tragen schwer am Schnee.
Wie tot sehen sie aus.
Aber mein Verstand weiß:
Sie ruhen nur aus. Sie leben.
Sie sammeln Kräfte für die neuen Früchte,
den Wein des nächsten Jahres.
Kein Weinstock kann pausenlos Frucht tragen.
Die Brachzeiten sind wichtig.
Das Wissen darum lässt mich die Kälte
und Dürre des Winters gelassen betrachten,
ja sogar gut heißen.
Für die Brachzeiten meines eigenen Lebens
so eine Sichtweise zu gewinnen,
erscheint mir wesentlich schwieriger.
Aber vielleicht lohnt sich der Versuch.
Stefanie Schwab
aus: Würzburger katholisches Sonntagsblatt, 18. Februar 2007, www.stefanieschwab.de
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Text: Stefanie SchwabIn: Pfarrbriefservice.de