Auszeit - Jeder Mensch braucht sie in seinem Leben

Das Schwerpunktthema für Februar 2008

am 02.11.2007 - 23:00  

Pfarrbriefservice.de

Winter ist es, die Natur nimmt sich eine Auszeit. Die Blätter sind von den Bäumen gefallen, auf den Äckern und in den Gärten wächst nichts mehr. Brachzeit in der Natur. Was scheinbar wie tot daliegt, sammelt Kraft für einen Neubeginn. Das Monatsthema möchte dazu ermutigen, im eigenen Leben solche Brachzeiten zuzulassen und sie auch zu suchen. Die Texte, die Sie hier für sich selbst und für die Gestaltung Ihres Pfarrbriefes finden, beschreiben solche Auszeiten, reden davon, dass eine solche Auszeit schon ein bewusst erlebter Spaziergang oder ein geniesserisches Schlecken eines Eises sein kann. Sie thematisieren die Sehnsucht nach einer Auszeit und beschreiben, wie sich eine Brachzeit auch anfühlen kann, nämlich wie eine Wüste, wie Treibsand unter den Füßen, wo das Gewohnte nicht mehr trägt und neue Wege sich auftun müssen.

    Bilder
    von

    Jürgen Damen

    Mach Dir keine Gedanken über die Aus-Zeit …

    … irgendwann kommt sie von ganz allein…

    … dann ist es aus …

    … mit der Kinder-Zeit …

    … mit der Jugend-Zeit …

    … mit der Erwachsenen-Zeit…

    … mit der Alten-Zeit …

    … dann kommt die klare Aus-Sage

    von

    Frank Greubel

    Im Sog des Lebens
    dreht sich manchmal alles in mir
    nichts scheint den Strudel aufzuhalten
    Minuten – Stunden – Tage
    verschwinden
    in unendlicher Tiefe
    immer schneller
    weg von mir

    Dann
    ein Halten
    zur Ruhe kommend
    verlangsamt sich das Leben

    von

    Jürgen Damen

    Für jedes Geschehen unter dem Himmel gibt es eine bestimmte Zeit:

    eine Zeit zum Gebären / und eine Zeit zurm Sterben, /
    eine Zeit zum Pflanzen / und eine Zeit zum Abernten der Pflanzen,

    von

    Frank Greubel

    Liege brach – mein Leben
    mein Denken und Tun
    – kommt zur Ruhe
    Gedanken und Gefühle
    – nehmt euch eine Auszeit
    eine lange Weile

    Schlag ruhig – mein Herz
    entflieh der Hektik des Alltags
    und schlage den Takt
    meines Lebens

    von

    Jürgen Damen

    Ich habe einen Selbstversuch gemacht. Ich wollte die Umstellung von der mitteleuropäischen Sommerzeit auf die mitteleuropäische Winterzeit bewusst miterleben, wenn der Zeiger der Uhr von drei auf zwei Uhr wieder zurück gestellt wird. Die perfekte Zeit für eine Auszeit.

    von

    Frank Greubel

    Der Wüste in mir
    weiten Raum schaffen
    im schier unerträglichen Schweigen
    jeder Laut
    das Säuseln des Windes
    und das Rieseln des Sandes
    als deine Offfenbarung
    an mich verstehen

    von

    Jürgen Damen

    Wenn ich heraus gehe
    Aus dem Alltag
    Aus meiner gewohnten Umgebung
    Wenn ich aus mir heraus gehe

    Was geschieht dann mit mir?
    Was bleibt von mir übrig?
    Wohin verändere ich mich?
    Wie denkefühle ich dann?
    Was glaube ich dann?

    von

    Autor unbekannt

    Ich gehe in die Natur, in einen Park oder in den Wald oder in die Felder ..., möglichst an einen ungestörten Ort.
    Ich gehe erst so wie ich es gewohnt bin, dann gehe ich langsamer und bleibe stehen.

    von

    Frank Greubel

    Mögen die glücklichsten Tage
    jene sein
    in denen du
    die Wüste überwindest
    und
    das rettende Bachufer erreichst

    Jene Tage
    die dich die Einsamkeit und Leere
    vergessen
    und die Kraft des Lebens
    die Vielfalt deiner Tage
    wie frisches Wasser
    spüren lassen

    von

    Frank Greubel

    Sei doch mal still
    ich kann gar nichts hören
    die Nachrichten nicht
    und nicht die Musik
    die Eieruhr nicht
    das Läuten des Weckers
    und klingelt nicht eben das Telefon

    von

    Jürgen Damen

    Fluchend flüchten
    Den Kampf absagen, unterbrechen
    GedankenGefühle ordnen
    Kraft sammeln
    ... und den Kampf erneut aufnehmen

    Jürgen Damen

    oder: Von der Kunst des Geniessens

    von

    Pierre Stutz

    O Seele, suche dich in Mir,
    und, Seele, suche Mich in dir...
    Du bist mein Haus und meine Bleibe,
    bist meine Heimat für und für;
    Ich klopfe stets an deine Tür,
    dass dich kein Trachten von Mir treibe.
    Und meinst du, Ich sei fern von hier,

    von

    Frank Greubel

    Wer zieht mich ans rettende Ufer
    wenn ich in der Strömung des Alltags
    den Grund unter den Füßen verliere
    haltlos bin
    und drohe abgetrieben zu werden

    Welche Hände
    werfen mir den Rettungsring zu
    der mich über Wasser hält
    und mich birgt
    vor mancherlei Gefahr

    von

    Frank Greubel

    Im unendlichen Sand
    in der Hitze des Tages
    in der Weite des Himmels
    und der Kühle der Nacht
    unter tausenden Sternen

    In wortloser Stille
    und einsamer Weite
    durch das Raunen des Windes
    in trostloser Leere
    im Nichts

    Dir
    begegnen
    dir und mir
    in mir

    von

    Jürgen Damen

    geht´s Ihnen auch so?

    ich „erwische“ mich täglich dabei
    dass ich kleine Auszeiten nehme
    im Gespräch
    bei der Arbeit
    beim Autofahren
    beim Fernsehen

    ich schweife ab
    ich übe keine Disziplin
    ich übe mich in der Disziplin
    meinen Gedanken freien Lauf zu lassen

    von

    Paul Weismantel

    Sage mir doch, o Gott
    wo ich die Quellen der Hoffnung
    in der Wüste meiner Enttäuschungen finde!

    Zeige mir doch, o Gott
    wie ich Hoffnungsworte buchstabieren kann,
    an den Gräbern so vieler Hiobsbotschaften!

    von

    Frank Greubel

    In der Wüste will ich Sandburgen bauen
    und trauen meinem Kinderglauben
    dass du – Gott – trotz Einsamkeit und Weite
    immer und überall
    zugegen bist

    von

    Jürgen Damen

    Als Einstein fluchend nach der Lätta rief
    Da saß er grad im Garten
    Und schaute wütend auf die Uhr
    Er wollte nicht aufs Frühstück warten
    Die Frau, verärgert, blieb so stur,
    dass Einstein merkte: Zeit ist relativ ...
    ... nachdem er fluchend nach der Lätta rief

    von

    Paul Weismantel

    Aus der Tiefe meiner Not
    flehe ich zu dir, mein Gott.
    Hörst du mein Klagen,
    verstehst du mein Fragen?

    Aus der Schwere meiner Not
    schreie ich zu dir, mein Gott.
    Du allein kannst sie wenden
    alles steht in deinen Händen.

    von

    Bernhard Riedl

    Du brauchst eine Auszeit, wenn ...

    1) Du unabsichtlich Deine PIN-Nummer in die Mikrowelle eintippst

    2) Du schon seit Jahren Solitär nicht mehr mit richtigen Karten gespielt hast

    von

    Jürgen Damen

    Ich brauche mich gar nicht für Auszeiten zu entscheiden

    Ihre tägliche Auszeit nehmen sich KörperSeeleGeist jede Nacht

    Entheben mich der scheinbaren Sachzwänge

    Entlassen mich in zeitlose Dimensionen

    Entführen mich in neues Erleben

    von

    Paul Weismantel

    Der Anblick eines alten Baumes
    gereiche dir zu neuem Segen
    wenn du in ihm die Grundgesetze
    des Lebens erkennst und bejahst.

    von

    Jürgen Damen

    Du lebst von Ewigkeit zu Ewigkeit und brauchst die Auszeit nicht.

    Ich aber träume ab und zu davon, mit Dir zumindest eine Auszeit zu erleben,

    in der sogar für mich Minuten, Stunden keine Rolle spielen.

    Nur Du und ich, wir spielen göttliche Komödie im Paradies.

    von

    Anton Marian

    unterbrechung,
    sagt metz,
    der bekannte theologe,
    sei die kürzeste definition
    von religion.

    wenn du also
    religiös leben willst:

    halt an
    halt ein
    halt inne

    mach nicht weiter
    mach halt
    mach pause

    brich aus
    brich dich um
    brich auf

    von

    Jürgen Damen

    sonst verordnen Dir
    Dein Körper
    Deine Seele
    Dein Geist
    eine unfreiwillige Auszeit

    Jürgen Damen

    von

    Paul Weismantel

    Das Wunder der im Frühling aus dem
    langen Winterschlaf erwachenden
    Natur berühre dich so tief und stark,
    dass es in dir selbst neue Kräfte weckt und
    dir die Augen öffnet für seine Schönheit.

    von

    Jürgen Damen

    Auszeit, um

    von

    Martin Luther

    Gott dienen

    „Man kann Gott nicht allein mit Arbeit dienen,
    sondern auch mit Feiern und Ruhen“.

    Martin Luther

    von

    Jürgen Damen

    bewegungslos
    gedankenlos
    ziellos
    spüre ich
    wie die Zeit immer langsamer vergeht
    und fühle dann den sanften Übergang:
    mir vergeht nicht mehr die Zeit
    mir geht keine Zeit verloren
    ich gehe durch die Zeit
    ich bewege die Zeit
    gedankenvoll und
    zielstrebig

    von

    Frank Greubel

    Leben
    gegen den Strom
    schwieriger als vermutet
    aber bewusster denn je
    mit eigener Meinung
    und festem Standpunkt
    und manchmal auch
    mit allen Wassern
    gewaschen

    von

    Jürgen Damen

    Nur weg hier

    Aber wohin

    Der Gegen-Satz
    Zu Stress und Überforderung
    Verlockt
    erscheint verführerisch

    Nur Ruhe
    Nichts mehr
    Gar nichts mehr

    Keine Forderung zu akzeptieren
    Heißt
    Überforderung sicher auszuschließen

    von

    Jürgen Damen

    Nicht die Höchstgeschwindigkeit verlängert das Leben

    Nicht das möglichst viel und schnell und hoch und weit

    Nicht der Kick nach dem Kick nach dem Kick …

    Die Langeweile lässt die Zeit langsam vergehen

    Die Langeweile ermöglicht die Zeitlupe

    von

    Frank Greubel

    Im Fluss
    des Lebens
    stand ich
    und verharrte

    Verflossen
    die Tage
    die mich hier
    stranden ließen

    Zurückgeblieben
    nichts geht mehr
    denke ich
    traurig

    bis ich erneut eintauche
    in das Wasser meines Lebens
    gespannt
    wohin der Fluss mich trägt

    von

    Jürgen Damen

    Ich bin mitten in einer Menschenmenge
    Die sich mit Lautstärke Gehör zu schaffen versucht
    Aus tiefster Seele singe ich mit
    Großer Gott wir loben Dich!

    Jürgen Damen

    von

    Bernhard Riedl

    Zeit haben bedeutet ...

    Wann ist Ihre Zeit knapp, wo fehlt sie Ihnen?

    In welchen Situationen können Sie mit Ihrer Zeit verschwenderisch umgehen?

    von

    Frank Greubel

    Allerhand – Herr
    strömt auf mich ein
    jeder will was – jeder weiß was
    und ich selbst steh´neben mir

    Von allen Seiten
    hageln Worte auf mich ein
    und Wünsche und Begierden
    und dies und jenes erwartet man von mir

    von

    Jürgen Damen

    Wenn ich zu mir zurück will ...
    ... was will mich daran hindern
    dass ich nach mir suche ...
    ... es kann gewiss nichts Gutes sein

    Wenn ich zu mir zurück will ...
    ... wer rät mir davon ab
    dass ich mich auf den Weg begebe ...
    ... er will das Beste … nur für sich

    von

    Jürgen Damen

    Die Auszeit macht aus normaler Zeit wieder Lebens-Zeit

    Oder kurz:

    Aus Zeit mach Leben

    Jürgen Damen

     

    Ohne Titel

    Auszeit gegen die Hektik–tick–tick–tick–tick–tick–tick–tick–tick–tick–tick …

    Jürgen Damen

     

    von

    Stefanie Schwab

    Brachzeit

    Mit einer weißen Decke zugedeckt
    liegt der Weinberg vor mir.
    Sogar die dünnen Reben
    tragen schwer am Schnee.

    von

    Bernhard Riedl

    Zeit

    Wer sich Zeit nimmt für Gott, wer sich einen Ort, einen Raum schafft für ihn, der hat angefangen zu beten. Er schenkt Gott etwas von dem, was er empfangen hat.

    Einsilbig

    Wer die Zeit aussetzen will, muss aus der Perspektive der Ewigkeit denken

    von

    Jürgen Damen

    Das alte Jahr ist vergangen
    das Neue hat noch nicht angefangen
    eine zeitlose Zeit
    ein alter Traum der Menschheit
    die Zeit anhalten zu können
    aber wer die Zeit aussetzen will
    wer die vierte Dimension in den Griff bekommen will

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