Sabbatjahr - Ein Jahr auf Weltreise

Sarahs Tipps

Ein Jahr aussteigen. Ein Jahr raus aus der Arbeit. Raus aus dem Alltag. Ein Jahr lang ein Sabbatjahr machen. Die 27-Jährige Sarah Backmund hat diesen Schritt gewagt. Gemeinsam mit ihrem Freund war sie 14 Monate auf Weltreise. Im Interview verrät sie ihre ganz persönlichen Tipps.

# Internet – Hast du Informationen zu deiner Weltreise im Internet gefunden?

Sarah: Es gibt viele Blogs, auf denen du nachlesen kannst. Aber, wenn du dir zum Beispiel fünf verschiedene Blogs von fünf verschiedenen Reisebloggern anschaust, hat jeder seine eigene Meinung.

# Krankenversicherung - Wie hast du dich krankenversichert?

Ich war davor gesetzlich krankenversichert, habe mich abgemeldet und eine private Auslandskrankenversicherung abgeschlossen. Die gibt es für verschiedene Zeitspannen. Nach dem Sabbatjahr konnte ich bei meiner gesetzlichen Krankenkasse problemlos wieder Mitglied werden.

# Wohnsitz - Musstest du dich zuhause abmelden?

Welcher Weg da der richtige ist, war etwas schwer herauszufinden. Das Einwohnermeldeamt gibt an, sich abzumelden, wenn man sich länger als 3 Monate im Ausland aufhält. Im Internet stehen Vor- und Nachteile vom Abmelden oder Angemeldet bleiben, aber was du letzten Endes machst, ist dir in gewisser Weise selbst überlassen. Ich habe mich abgemeldet und hatte in dem einen Jahr keinen festen Wohnsitz.

# Planung - Hast du deine Reise geplant?

Wir hatten eine Idee, zu welcher Zeit wir wo sein möchten. Das hatte größtenteils mit den Klimazonen zu tun. Dadurch hat sich die Reihenfolge ergeben. Wir sind dem schönen Wetter nachgereist (lacht). Aber, an welchem genauen Tag wir wo sein wollen, hat sich vor Ort ergeben. Die Flüge haben wir während der Reise gebucht.

# Dauer – Wie lange warst du unterwegs?

14 Monate.

# Geld - Wie viel Geld hast du für die Reise eingeplant?

Du gehst davon aus, dass du im Monat ein gewisses Budget brauchst, rechnest das hoch und planst noch ein bisschen Puffer ein. Dazu findest du auch Infos auf Reiseblogs. Ich hatte in etwa ein Budget von 1200 € pro Monat zur Verfügung. Eingerechnet sind Sprit, Unterkünfte, Flüge oder Touren. Je nachdem gab es teurere Monate oder günstigere.

# Gepäck - Wie schwer war dein Rucksack?

15 kg.

# Kleidung - Welche Klamotten hattest du dabei?

Ich habe praktisch gepackt. Weil wir aktiv unterwegs sein wollten, hatte ich überwiegend Funktionsshirts dabei, drei lange Hosen und zwei kurze. Als Schuhwerk hatte ich meine Allround-Laufschuhe, Flip Flops und Wanderschuhe. Das war´s. Du kannst deine Garderobe unterwegs natürlich erweitern oder ausmisten.

# Länder - Welche Länder hast du besichtigt?

Australien und Neuseeland. In Südamerika haben wir Peru, Bolivien, Chile und sogar die Osterinseln und Argentinien bereist.

# Informationen - Hattest du einen Reiseführer dabei?

Wir hatten einen digitalen Reiseführer dabei. Parallel dazu haben wir immer wieder im Internet recherchiert. Aber ich muss sagen, dass mir auch Instagram geholfen hat. In den Social Medias haben wir den ein oder anderen Tipp für manche Orte, Cafés oder Lokale gefunden.  

# Van - Bist du mit dem Auto gereist?

Ja, in Neuseeland und in Australien. Es gibt extra eine Plattform für Traveller. „Gumtree“ heißt die. Das ist ein Portal, auf dem du Autos oder Vans kaufst und verkaufst. Da hat mein Freund immer wieder nach Autos geschaut. Es ist ein bisschen davon abhängig, ob du im Sommer oder im Winter ein Auto oder einen Van kaufen möchtest. Je nach Saison dauert es länger oder kürzer. Aber bei uns lief es gut.

# Hostel - Hast du auch in Hostels übernachtet?

In Südamerika haben wir in Hostels übernachtet. Die haben wir ein paar Tage im Voraus gebucht, weil ich morgens wissen wollte, wo wir abends schlafen. Ein Auto wollten wir uns für Südamerika nicht zulegen, weil die Sprache unser größtes Handicap war. Wir waren nicht abenteuerlich genug (lacht).

# Krankheit - Bist du krank geworden?

Da hatte ich Glück. In Südamerika hatte ich einmal Magen-Darm, aber das habe ich so auskuriert. In Neuseeland bin ich mit einer Blasenentzündung zum Arzt und das war in etwa so, wie in Deutschland. Du meldest dich an und wirst untersucht. Dann bekommst du eine Rechnung. Die reichst du gleich bei deiner Reiseversicherung ein und dann kriegst du einen Teil zurückerstattet.

# Sprache - Wie hast du dich verständigt?

In Australien hat es mit Englisch gut geklappt. In Südamerika war es am Anfang schwierig, aber mein Freund hat fleißig Vokabeln gelernt. Ich etwas weniger (lacht). Mit der Zeit konnten wir uns im kleinen Lebensmittelladen gut verständigen und zum Beispiel Brötchen und Eier kaufen. Und sogar Bustickets am Bahnhof.

von: Ronja Goj, In: Pfarrbriefservice.de

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Text: Ronja Goj
In: Pfarrbriefservice.de