"Sie lässt mich regelmäßig ins offene Messer laufen"
Anonyme Wiedergabe eines Telefonprotokolls einer kirchlichen Mobbingberatungsstelle
A (Anruferin), M (mobbende Person)
Die A ist ca. 30 Jahre alt, Berufseinsteigerin und ausgebildete Stadtplanerin. Sie ist auf drei Jahre befristet halbtags beschäftigt bei einem Entsorgungsunternehmen, in dem sie gemeinsam mit einer Kollegin aus der Kommune ihr Sachgebiet bearbeitet. Von eben dieser Kollegin wird A gemobbt.
Die mobbende Kollegin hat A vom ersten Tag an abgelehnt; die Gründe liegen nach Meinung A's in persönlichen Animositäten. So stört sich M beispielsweise am Äußeren der A.
Die mobbende Person hält A von wesentlichen Informationen fern und hat den Amtskollegen untersagt, mit A Gespräche zu führen. "Sie schneidet mich von allen wichtigen Infos ab und lässt mich regelmäßig ins offene Messer laufen." Bei Publikumsverkehr reißt sie die Beratungsgespräche der A regelmäßig an sich und lässt die Anruferin als inkompetent erscheinen.
Ein erster Versuch, diese Problematik mit M in einem persönlichen Gespräch zu klären, schlug fehl. Die mobbende Person nahm das Problem nicht ernst und verweigerte den Kontakt zur A. Ein Gespräch mit dem Amtsleiter selbst hat A nicht versucht, da dieser "voll auf Linie" der M steht.
Bei der Anruferin setzten in der Folgezeit massive Magenbeschwerden ein, die eine noch andauernde ärztliche Behandlung notwendig machten. Sie war auch einige Tage bereits krank geschrieben. Derzeit unterzieht sie sich einer Therapie. Die A nimmt immer wieder neuen Anlauf mit dem festen Vorsatz, die Situation einfach auszuhalten, schafft dies aber nicht, da die Magenschmerzen sich stetig verschlimmern.
In den letzten drei Wochen wurde für sie die Situation so unerträglich, dass sie mit dem Vorgesetzten des Unternehmens über ihr Problem gesprochen hat. Dort stieß sie auf Verständnis und erhielt das Angebot, bei Bedarf an einer anderen Stelle eingesetzt zu werden. Zunächst ist jedoch ein Klärungsgespräch vorgesehen zwischen dem Vorgesetzten der A, dem Amtsleiter und M. Der Vorgesetzte ist zugleich ihr Betriebsrat. Sie selbst ist für eine Gesprächsteilnahme nicht vorgesehen, will dies jedoch nochmals bei ihrem Vorgesetzten hinterfragen, um gegebenenfalls am Gespräch teilzunehmen.
Quelle: www.mobbingline.nrw.de
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Text: www.mobbingline.nrw.deIn: Pfarrbriefservice.de