Laut "Mobbing-Report", einer repräsentativen Studie der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, werden aktuell 3 von 100 Beschäftigten am Arbeitsplatz gedemütigt, beleidigt, seelisch zermürbt oder körperlich bedroht - kurz: Sie werden gemobbt. Bei ca. 37 Millionen Erwerbstätigen sind das über 1 Million Menschen. Was können Betroffene dagegen tun? Und was Kolleginnen und Kollegen? Die hier zusammengetragenen Texte, Bilder, Tipps und Links möchten Sie darin unterstützen, das Thema Mobbing im Pfarrbrief zur Sprache zu bringen.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Tatort Arbeitsplatz: Mobbing und kein Ende in Sicht?
Das Schwerpunktthema für Juli 2012
am 01.04.2012 - 22:00Bilder
Texte
Tipps
Tipp für Pfarrbriefredaktionen: Betriebsseelsorger im Interview
Die katholischen Betriebsseelsorgerinnen und –seelsorger stehen als kompetente und regional erreichbare Ansprechpartner bei Mobbing zur Seite. Ein Baustein für einen Themenschwerpunkt im Pfarrbrief könnte ein Interview mit dem Betriebsseelsorger oder der Betriebsseelsorgerin vor Ort sein. Die Pfarrbriefleser lernen ihn oder sie auf diese Weise in Wort und Bild kennen.
Mögliche Fragen für ein Interview:
- Wie erkennt man Mobbing?
- Was raten Sie einem, der von Mobbing betroffen ist?
- Wie sollten sich Kollegen/Kolleginnen verhalten?
- Wie hilft die katholische Betriebsseelsorge konkret?
Veröffentlichen Sie das Interview zusammen mit einem Bild Ihres Gesprächspartners.
Broschüre: "Wenn aus Kollegen Feinde werden"
Die kostenlose Broschüre „Wenn aus Kollegen Feinde werden … Der Ratgeber zum Umgang mit Mobbing“ der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin gibt Informationen und Hilfestellung für Betroffene, sie enthält aber auch Handlungsanleitungen für Betriebe, damit Mobbing früh erkannt und wirksam bekämpft werden kann.
Zum Herunterladen und Bestellen: http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/A12.html
Links
Online-Test: Mobbing oder nicht?
Die Zeitschrift GEO bietet im Internet eine Liste von Vorkommnissen am Arbeitsplatz an, anhand derer man durch Anklicken herausfinden kann, ob das Verhalten von Arbeitskollegen bereits Mobbing ist - oder ob es sich eher um alltägliche Auseinandersetzungen handelt.
Der Test mit anschließender Auswertung ist eine Kurzfassung eines Mobbing-Fragebogens von Professor Dr. Dieter Zapf, Leiter der Abteilung Arbeits- und Organisationspsychologie der Universität Frankfurt; er basiert auf dem LIPT-Fragebogen (Leymann Inventory of Psychological Terror): http://www.geo.de/GEO/mensch/medizin/1588.html
Foren zu weiteren Formen von Mobbing
Mobbing gibt es nicht nur am Arbeitsplatz. Auch Nachbarn oder Verwandte können das Leben schwer machen. Eine Möglichkeit, sich den Kummer von der Seele zu schreiben und Tipps und Ratschläge von ebenfalls Betroffenen zu bekommen, bieten verschiedene Foren unter www.mobbing.net.
Mobbing bei Schülern
Auch in der Schule kommt Mobbing vor. Es wird geschätzt, dass fast jeder dritte Schüler im Lauf seiner Schulzeit davon betroffen ist. Rat und Hilfe für Eltern, Schüler und Lehrer bieten u. a. die Seiten www.schueler-gegen-mobbing.de und www.mobbingberatung.info.
Nähere Informationen zu Cybermobbing, also Mobbing mittels Internet oder Handy, bietet u.a. www.klicksafe.de/themen/kommunizieren/cyber-mobbing.
Gegen Mobbing in der evangelischen Kirche
"D.A.V.I.D. gegen Mobbing in der evangelischen Kirche e.V." heißt ein gemeinnütziger Verein, der sich gegen Mobbing und Machtmissbrauch in der evangelischen Kirche wendet. D.A.V.I.D. steht für Dokumentation, Aufklärung, Vertrauen, Intervention und Deeskalation. Mitglieder des Vereins sind laut Website Pfarrerinnen und Pfarrer, Gemeindemitglieder, Ehrenamtliche, Angestellte, Juristen, Freiberufler und Unternehmer aus 13 Landeskirchen der EKD. Weitere Informationen unter www.david-gegen-mobbing.de.
Auf katholischer Seite gibt es eine solche Initiative nicht.
Beratungsangebote für Betroffene
- Die MobbingLine Nordrhein-Westfalen ermutigt Betroffene, den ersten Schritt zur Bewältigung des Mobbingproblems zu wagen. Die Hotline 01803 100 113 ist von Montag bis Donnerstag zwischen 16 und 20 Uhr erreichbar (9 ct/Min aus dem deutschen Festnetz, Mobilfunk max. 0,42 Euro/Minute). Die Telefonberatung ist eine Kooperation der Bistümer Aachen und Essen, der Evangelischen Kirchen im Rheinland und von Westfalen, des DGB, des Wuppertaler ASER-Institutes, der Fairness-Stiftung sowie der AOK Rheinland/Hamburg. www.mobbingline.nrw.de
- Die private Online-Bürgerinitiative „Pro Fairness gegen Mobbing“ besteht aus Privatpersonen, Unternehmen, Vereinen und Selbsthilfegruppen, die mit zahlreichen Informations- und Beratungsangeboten, Aktionen und Veranstaltungen gegen Mobbing, Diskriminierung und Gewalt am Arbeitsplatz mobil machen. www.mobbing-web.de
- Die zentrale Mobbing-Hotline Baden-Württemberg ist von Montag bis Freitag von 8 Uhr bis 22 Uhr unter 0180 266 224 64 zu erreichen. Jeder Anruf, egal wie lange gesprochen wird, kostet sechs Cent. Die Mobbing-Hotline BW wird finanziert von der Deutschen Rentenversicherung Baden-Württemberg, dem Sozialministerium Baden-Württemberg, den Kirchlichen Diensten in der Arbeitswelt der Evangelischen Landeskirche in Baden, dem DGB-Landesbezirk Baden-Württemberg und der Unfallkasse Baden-Württemberg. www.mobbing-hotline-bw.de
- Eine Online-Sprechstunde bieten die Bildungswerke Hessen und Niedersachsen der Gewerkschaft ver.di jeden 2. und 4. Mittwoch im Monat zwischen 18 und 20 Uhr an. Betroffene, Führungskräfte und Interessenvertretungen können sich beim Chat Rat und Hilfe holen - und auch selbst Tipps zur Gegenwehr geben. http://mobbing-und-burnout.sozialnetz.de
- Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der bundesweiten TelefonSeelsorge haben auch bei Mobbing am Arbeitsplatz oder in der Schule ein offenes Ohr, kostenfrei und rund um die Uhr, unter 0800/111 0 111, 0800/111 0 222 oder online unter www.telefonseelsorge.de.
- Auf der Internetseite der katholischen Betriebsseelsorge finden sich regionale Ansprechpartner, die bei Mobbing beraten und weiterhelfen. www.betriebsseelsorge.de