Siehst du mich?
Und sie sagen dir:
Niemals aufgeben.
Dann wurdest du wieder als Letzter gewählt,
warst du nicht dabei, hast du keinem gefehlt.
Dann standest du da und bliebst dabei allein
und niemand stand zu dir, wollte bei dir sein.
Und sie sagen dir:
Kopf hoch.
Du hast dich angepasst, um dazuzugehören,
um dabei sein zu können.
Um nicht zu stören,
hast du dich vergessen, vertagt, was du bist,
man singt dessen Lied, dessen Brot man frisst.
Und sie sagen dir:
Bleib stabil.
Du hast dich beworben, nie hat es gelangt,
hast alles gegeben und die Firma dankt.
Zu ihrer Entlastung schicken sie dich zurück,
wünschen viel Gutes und wünschen dir Glück.
Und sie sagen dir:
Halt die Ohren steif.
Du hast dich angepriesen wie saures Bier,
bunt ist das Leben nur auf dem Papier.
Unerfüllte Träume, blass projiziert,
lange gewartet und nichts ist passiert.
Und sie sagen dir,
du schaffst das, das wird schon,
lass dich nicht hängen, ärgern, unterkriegen
und dass das Leben weiter geht:
Wer weiß, wofür´s gut ist und hör auf zu fragen,
der liebe Gott selber hat dich getragen.
Und du fragst:
Siehst du mich?
Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3 edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3 edition chrismonIn: Pfarrbriefservice.de