St. Martin – ein Vorbild für Solidarität und Mitmenschlichkeit
St. Martin als Namenspatron
Sankt Martin: Ein Heiliger, den wir alle bereits seit unserer Kindheit kennen. Die Christen erinnern an seinem Gedenktag mit Martinsumzügen an die Legende um den heiligen Martin. Insbesondere Kinder beteiligen sich mit selbstgebastelten leuchtenden Laternen an diesen Umzügen und singen dabei die bekannten Martinslieder. Die Bedeutung dieses Heiligen als Vorbild für Solidarität und Mitmenschlichkeit wurde im Jahre 2005 auch durch den Europarat unterstrichen, der den heiligen Martin als „Person des Teilens und gemeinsamer Werte für Europa“ würdigte.
Der Heilige Martin wurde um 316/317 in der Stadt Sabrina, die im heutigen Ungarn liegt, geboren. Sein Vater war ein römischer Offizier. Auf dessen Wunsch hin trat auch Martin in die Armee ein. Eines Tages war Martin an einem Wintertag mit seinem Pferd unterwegs und traf auf einen armen Bettler, der in der Kälte saß und Martin um Hilfe bat. Martin trug selbst nichts außer seiner Kleidung und ein Schwert am Leib. Doch er wollte dem Mann helfen. So zerschnitt er seinen Wollumhang in zwei Stücke und gab einen Teil dem Bettler, damit dieser sich damit einhüllen konnte. In der folgenden Nacht träumte Martin von Jesus Christus, der ihm in der Gestalt des Bettlers erschien. Jesus soll gesagt haben: „Martinus, der noch nicht getauft ist, hat mich mit diesem Mantel bekleidet.“
Von nun an widmete Martin sein Leben ganz Gott. Er trat aus dem Militär aus und ließ sich taufen. Später wurde er Priester und sogar Bischof von Tours. Sein ganzes Leben lang war er für arme Menschen da. Er starb im Alter von 81 Jahren am 8. November 397.
Der heilige Martin ist neben dem heiligen Nikolaus vermutlich einer der bekanntesten Heiligen. Die traditionellen Martinsumzüge sollen an seine guten Taten erinnern. Sie werden meist von einem Reiter begleitet, der einen römischen Helm und einen Purpurmantel trägt. Die oft an diesem Tag verzehrte Martinsgans erinnert an die Legende, wonach sich Martin in einem Gänsestall versteckt hatte, um dem Bischofsamt zu entgehen. Doch die gefiederten Tiere verrieten in durch ihr Geschnatter.
Herzlichen Glückwunsch zum Namenstag
Der Name Martin kommt vom lateinischen Martinus. Er ist gleichzeitig auch Vorname und Familienname. Bisher trugen fünf Päpste den Namen Martin bzw. Martinus. In diesem Jahr feiern wir 500 Jahre Reformation und damit steht auch ein bekannter Vertreter dieses Namens, der Pfarrer und Reformator, Martin Luther, eng damit im Mittelpunkt.
Ob Martin oder Maarten (niederländisch), Martino (italienisch), Martinović (südlawisch), Martti (finnisch): Herzlichen Glückwunsch allen Martins, die an diesem Tag ihren Namenstag feiern.
Wie geht man mit so einem Namen eines gerühmten Heiligen um? Was bedeutet der Name für einen selber, für das eigene Leben? Wir haben bei drei „Martins“ aus unserem Bistum dazu nachgefragt:
Dekan Martin Prellinger:
„Ich bin sehr stolz auf meinen Namen „Martin“. Mein Name verbindet mich stark mit meiner Herkunftsfamilie und in der Tradition, in der ich stehe.
Der Vorname „Martin“ ist väterlicherseits von einer Generation an die andere weitergeben worden. Mein Großvater hieß mit Vornamen so, mein Vater und schließlich auch ich. Wobei ich meinen Vornamen erst nach einer Diskussion meiner Eltern erhalten habe, da mein Vater anmerkte, dass er nie mit Martin angesprochen wird, sondern nur mit Abwandlungen des Namens wie „Matte“ oder „Matt“. Schließlich einigten sich meine Eltern bei mir doch auf Martin, unter der Bedingung, dass ich auch immer als Martin angesprochen werde und nicht eine Abkürzung oder Variante gebraucht wird. So bin ich ein Martin geworden und ein Martin geblieben.
Von heute aus betrachtet, merke ich auch, wie mich mein Namenspatron, der hl. Martin, geprägt hat. Ganz besonders auch in meinem Glauben und in meinen Bemühungen Gott und den Menschen nahe zu sein. Die Legenden von Sankt Martin erzählen es ja, wie er zum Glauben gekommen ist und wie er Gottes- und Nächstenliebe gelebt hat. Und noch etwas: Das Evangelium bei Matthäus, von den Werken der Barmherzigkeit, das am Fest des Hl. Martin trifft, ist das große Bildthema in Kirche von Ludwigsthal, wo ich als Pfarrer arbeite“.
Martin Schropp, Mesner und Domoberministrant:
„Meine Mutter hat gesagt ich heiße Martin, weil ich in der Pfarrei St. Martin geboren wurde. Ich bin sehr glücklich Martin zu heißen. Der Hl. Martin war ja der erste Heilige, der nicht als Märtyrer, sondern wegen seiner Hilfe heiliggesprochen wurde. Über Jahrhunderte war der Heilige Martin das Vorbild wegen seiner Bescheidenheit und wegen sein soziales Wirken. Ich versuche immer, bei allen Entscheidungen meinem Wesen den Heiligen Martin als Vorbild zu nehmen, wenn mir das natürlich auch nicht immer gelingt“.
von Monika Wagmann, http://www.bistum-passau.de/aktuelle-meldungen/10/11/2017/st-martin-%E2…, In: Pfarrbriefservice.de
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Text: pbpIn: Pfarrbriefservice.de