Stichwort: Sehbehinderung
Nach dem deutschen Gesetz ist sehbehindert, wer trotz optimal angepasster Brille nicht mehr als 30 % der normalen Sehkraft besitzt. Nimmt man die Menschen dazu, die zwar über dieser gesetzlich festgelegten Grenze liegen, aber trotz Brille oder Kontaktlinsen nur so wenig sehen, dass sie größte Schwierigkeiten im Alltag haben, kommt man auf eine Zahl von rund 1,5 Millionen Menschen mit starken Seheinschränkungen.
Die wenigsten der Betroffenen nutzen einen Blindenlangstock oder tragen die gelbe Armbinde mit den drei schwarzen Punkten. Und dass man sehbehinderte Menschen an auffällig anders aussehenden Augen erkennt, trifft auch nur auf einen sehr kleinen Teil der Betroffenen zu. Sehbehinderte Menschen wirken auf sehende Menschen, die die Behinderung nicht erkennen, oft tollpatschig oder rücksichtslos.
Ein weiteres großes Problem sehbehinderter Personen im Zusammenleben mit sehenden Menschen ist, dass ihr Restsehvermögen von vielen verschiedenen Faktoren abhängig ist und deshalb selbst im Laufe eines Tages schwanken kann. Was morgens noch deutlich gesehen wird, kann schon am Nachmittag nur noch verschwommen wahrgenommen werden oder umgekehrt. So ist es selbst für Angehörige, Freunde oder Arbeitskollegen oft schwer, das aktuelle Sehvermögen von Betroffenen und die daraus resultierenden Schwierigkeiten richtig einzuschätzen. Auch das kann schnell einmal zu Missverständnissen führen.
aus: Aktionsleitfaden zum Sehbehindertensonntag am 6. Juni 2010, www.sehbehindertensonntag.de
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Text: www.sehbehindertensonntag.deIn: Pfarrbriefservice.de