Überschuldung: Was ist das?

Wie es dazu kommen kann, dass die Einnahmen nicht mehr ausreichen

Viele Menschen in unserem Land finanzieren kurz- und langlebige Konsumgüter im Vertrauen auf ein regelmäßiges Einkommen durch die Aufnahme von Krediten vor. Die Aufnahme von kurz- oder langfristigen Krediten ist grundsätzlich unproblematisch, wenn

  • genügend finanzieller Spielraum für die Rückzahlung der Kreditraten vorhanden ist und
  • bei der Kreditaufnahme auch eventuell eintretende unvorhersehbare Zusatzausgaben oder ein Rückgang der Einnahmen einkalkuliert werden.

Allerdings können auch bei sorgfältigster Risikoabwägung Arbeitslosigkeit und andere kritische Lebensereignisse oder Schicksalsschläge dazu führen, dass die monatlichen Einnahmen die monatlichen Ausgaben nicht mehr ausgleichen. Ursache kann auch sein, dass man Schwierigkeiten hat, maßvoll mit Geld umzugehen. Die Folgen können sein: Mahnungen häufen sich. Die Hausbank kündigt den Dispokredit und zieht die Kreditkarte ein. Die Kündigung der Wohnung droht. Der Gerichtsvollzieher steht vor der Tür.

Kritische Lebensereignisse und individuelle Probleme

Typisch für kritische Lebensereignisse ist, dass sie ungewollt, ungeplant und unerwartet eintreten. Am häufigsten werden von Betroffenen der Verlust des Arbeitsplatzes, Trennung und Scheidung, eigene Krankheit oder Tod von nahen Angehörigen als kritische Lebensereignisse genannt. Diese gehen vielfach einher mit Depressionen, Antriebsverlust, Orientierungslosigkeit und Verlust der Lebensperspektive. Zumeist ist es eine Verstrickung von mehreren Faktoren und individuellen Problemen, die schließlich in die Überschuldung führt.

Nicht übersehen werden darf, dass auch der im Elternhaus erlebte Umgang mit Geld und die soziale und wirtschaftliche Situation der Eltern prägend wirken. Negative Erfahrungen im Umgang mit Geld im Elternhaus sowie mangelnde Möglichkeiten, schon als Kind den Umgang mit Geld zu erlernen und zu üben, erhöhen die Gefahr, selbst in die Überschuldung zu geraten.

Wenn das monatliche Einkommen dauerhaft nicht ausreicht, die fixen Lebenshaltungskosten sowie fällige Raten und Rechnungen zu bezahlen, dann ist man überschuldet.

Chance auf Neubeginn

Schuldnerinnen und Schuldner haben die Chance auf einen Neubeginn! Professionelle Beratung und Hilfe leistet die Schuldnerberatung. Das seit dem 1. Januar 1999 geltende Verbraucherinsolvenzverfahren gewährleistet eine zusätzliche Entschuldungsmöglichkeit. Für Noch-Selbstständige gilt allerdings das Regelinsolvenzverfahren.

Quelle: Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V., www.meine-schulden.de, In: Pfarrbriefservice.de

Schuldnerberatungsstellen in der Nähe findet man online unter http://www.bag-sb.de/index.php?id=24

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Das Schwerpunktthema für Februar 2016

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Text: Bundesarbeitsgemeinschaft Schuldnerberatung e.V.
In: Pfarrbriefservice.de