Verliebt im Wonnemonat Mai

Verliebt im Wonnemonat Mai

Wunder gibt es immer wieder, und für mich immer wieder im Mai. Der Mai 1991 hat mir die Liebe meines Lebens geschenkt. Natürlich: Verdammt lang her. Die verrückte Verliebtheit ist einer alltäglichen liebevollen Grundstimmung gewichen. Aber im Mai kehrt sie wieder, als sei ich konditioniert. Dann schlägt das Herz schneller und dem winterschweren Körper scheinen Flügel zu wachsen. Ich denke an unser Wippen im Park − zwei erwachsene Kindsköpfe im Vollrausch! Ich denke an viertelstündiges Abschiedswinken an der Ecke vom Kaufhof − immer wieder Umdrehen und Gehen und Umdrehen und Winken ... Ich denke an endlose Frühstücke mit Sekt und Kaviar und an den schönsten, liebsten, besten, erotischsten, verrücktesten, süßesten Mann der Welt! Und dann kommt die Dusche, diese heiße Gefühlsdusche, die den ganzen Geist, das ganze Denken, die ganze Seele und den ganzen Körper badet. Ach Quatsch, es ist ein Wasserfall, meine inneren Niagarafälle, in die ich eintauche! Hey, und dann weiß ich: Ich bin ja immer noch verliebt − nach 14 Jahren! Was für ein irres Glück, jedes Jahr im Mai, wenn das lauwarme Sonnenlicht in den kleinen grünen Blättern spielt und das Rot der Dächer besonders leuchtet, wenn die Hummeln zufrieden brummen und der Müll im übervollen Behälter sogar zu duften scheint!

Anne Weinmann

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Das Schwerpunktthema für Mai 2009

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Text: Anne Weinmann
In: Pfarrbriefservice.de