Was kann ich gegen Lebensmittelverschwendung tun?

Tipps von David Jans

Tipps von David Jans, stellvertretender Vorsitzender des Vereins foodsharing e.V. Eine Initiative, die sich gegen Lebensmittelverschwendung einsetzt und Essen rettet, das sonst weggeworfen werden würde.

David Jans: „Wenn wir das Thema ernsthaft angehen wollen, dann müssen wir alle etwas tun. Wir müssen hinterfragen, wie jeder Einzelne von uns für Lebensmittelverschwendung verantwortlich ist? Auch dann, wenn er selbst nichts mit seinen eigenen Händen wegwirft:

1. Wo kaufe ich ein?

Jedes Mal, wenn ich einkaufen gehe, gebe ich meine Stimme ab. Gehe ich zum großen Discounter oder lieber zum Bioladen oder zum Wochenmarkt? Wenn ich zum Erzeuger gehe, bekomme ich wieder einen Bezug zu meinen Lebensmitteln. Ich weiß, welche Arbeit dahintersteckt. Ich kenne die Probleme meines Landwirtes und verstehe, dass es zum Beispiel in dieser Saison keinen Salat gibt, weil das Wetter schlecht war. 

2. Was will ich?

Welchen Anspruch habe ich, wenn ich im Supermarkt einkaufen gehe? Möchte ich, dass immer alles da ist? Zu jeder Jahreszeit und zu jeder Tages- und Nachtzeit? Die Lebensmittel müssen irgendwoher kommen. Und uns muss klar sein, dass dahinter eine Industrie steckt, die Druck auf die Erzeuger ausübt. Und unter diesem Druck leiden die Erzeuger. 

3. Wie kaufe ich ein?

Wenn ich einen Apfel mit einer Macke liegen lasse, ist das nicht gut, denn er wird mit ziemlicher Sicherheit weggeworfen. Es ist auch schlecht, wenn ich im Supermarkt jeden Pfirsich durchdrücke, bis ich meinen perfekten gefunden habe, denn dann nehmen die anderen ein Stück weit Schaden.

4. Welche Anspruchshaltung habe ich?

Nahrungsmittel, die in Größe, Form und Farbe nicht den Erwartungen der Kunden entsprechen, können nicht vermarktet werden. Das bedeutet, dass zum Beispiel die kleinen Herzchenkartoffeln auf dem Feld liegen bleiben, obwohl sie vielleicht die beste Bioqualität haben.

5. Welche Produkte wähle ich aus?

Wenn ich immer nur das Produkt nehme, das das längste Mindesthaltbarkeitsdatum hat und das Produkt mit dem kürzesten MHD stehen lasse, dann sorge ich automatisch für Verschwendung. Warum? Weil diese Lebensmittel oft im Regal stehen bleiben und irgendwann ablaufen. Dann sortieren sie die Mitarbeiter aus und werfen sie weg.  

6. Was mache ich mit abgelaufenen Lebensmitteln?

Das Mindesthaltbarkeitsdatum ist kein Wegwerfdatum! Denn das Datum sagt nichts über die Genießbarkeit aus. Besser ist es, wenn ich die Lebensmittel anschaue, daran rieche oder sie probiere, bevor ich sie wegwerfe.

7. Wie lagere ich Lebensmittel?

Je sorgfältiger und bedachter ich meine Lebensmittel lagere, desto länger halten sie.

8. Kann ich eigene Lebensmittel anbauen?
Wenn ich selbst anbaue, habe ich wieder einen Bezug zu den Lebensmitteln und weiß, wie viel Arbeit und Mühe es macht. Außerdem werfe ich selbst angebaute Lebensmittel sicherlich nicht so einfach weg.

Ronja Goj

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Das Schwerpunktthema für November 2018

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Text: Ronja Goj
In: Pfarrbriefservice.de