Wer mobbt?
Bei einer repräsentativen Umfrage der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin antworteten Mobbingbetroffene auf die Frage, von wem sie gemobbt wurden:
- nur vom Vorgesetzten 38,2%
- gemeinsam vom Vorgesetzten und von Kollegen/-innen 12,8%
- nur von einer Kollegin/von einem Kollegen 22,3%
- von einer Gruppe von Kollegen/-innen 20,1%
- nur Untergebene 2,3%
- weis nicht/keine Angabe 4,2%
Die Mobber verteilten sich dabei auf folgende Altersgruppen:
- unter 25 Jahre 1,9%
- 25 bis 34 Jahre 14,0%
- 35 bis 44 Jahre 33,9%
- 45 bis 54 Jahre 35,3%
- 55 Jahre und älter 14,9%
Anders als bei den Opfern ist das Profil der Täter schärfer umrissen. Zwar reicht das Spektrum der Mobber vom Arbeiter über den Angestellten bis hin zum Beamten. Und unter den vermeintlichen Übeltätern sind ebenso Frauen wie Männer, Ältere und Jüngere, Vorgesetzte und Kollegen vertreten. Aber eben in recht unterschiedlichem Maße.
So nehmen die Vorgesetzten einen unrühmlichen Spitzenplatz in Sachen Mobbing ein: Fast 40 Prozent aller Fälle von Mobbing gehen ausschließlich auf ihr Konto. Weitere 10 Prozent der Vorgesetzten verlassen sich nicht nur auf die eigenen Mobbingqualitäten, sondern verbünden sich mit den Kollegen des ausgeguckten Opfers. Auf solche unseligen Allianzen sind die „lieben Kollegen“ allerdings nicht unbedingt angewiesen: In rund 20 Prozent aller Fälle verbirgt sich hinter dem Terror ein Kollege oder eine Kollegin, in weiteren 20 Prozent der Mobbingfälle ist es eine Gruppe von Kolleginnen und Kollegen, die ihr Opfer drangsaliert.
Alles in allem ist die Wahrscheinlichkeit, vom Vorgesetzten selbst oder unter dessen Beteiligung gemobbt zu werden, noch größer, als der tätigen Missgunst der Kollegen ausgesetzt zu sein. Angesichts der Tatsache, dass es erheblich weniger Vorgesetzte als Arbeitskollegen gibt, lässt das an den Führungsqualitäten derselben zweifeln…
Auch altersmäßig ist der typische Mobber dingfest zu machen: Die sogenannten „besten Jahre“, also zwischen 35 und 54, sind auch die aktivsten Mobbingjahre; annähernd 70 Prozent aller Mobbingfälle kann dieser Altersgruppe „gutgeschrieben“ werden. Und wenn hier vom typischen Mobber überwiegend in der maskulinen Form berichtet wird, hat das einigermaßen seine Berechtigung: 60 Prozent der Mobber sind Männer. Und zwar meistens Männer, die schon länger als sechs Jahre in „ihrem“ Betrieb beschäftigt sind. Bringt man es auf den Punkt, so handelt es sich beim typischen Mobber um einen männlichen Vorgesetzten zwischen 34 und 54 Jahren, der bereits langjährig im Betrieb beschäftigt ist.
Quelle: Broschüre „Wenn aus Kollegen Feinde werden … Der Ratgeber zum Umgang mit Mobbing“, Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin, 6. Auflage. Dortmund: 2010. http://www.baua.de/de/Publikationen/Broschueren/A12.html
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Text: Bundesanstalt für Arbeitsschutz und ArbeitsmedizinIn: Pfarrbriefservice.de