Wertschätzung

Und immer die Frage, was du wert bist,
wem du etwas wert bist,
wie viel dein Wert ist,
was du verdienst und was du verlangen kannst
nach üblichen Prinzipien bei deinem Marktwert.
Was aber ist dir der Markt wert, der alles regelt
und bewertet im eigenen Wertesystem
nach Wertentwicklung oder Werteverfall
marktgerecht dem Markt gerecht
und nach Angebot und Nachfrage
aufwertet, abwertet und entwertet,
einschätzt, hochschätzt und geringschätzt,
in wertvoll oder wertfrei, werthaltig oder wertlos,
alles hat schließlich seinen Preis
und keiner hat etwas zu verschenken,
schon gar nicht sich selbst,
man ist ja nicht Jesus,
man weiß ja, wie so etwas endet,
ein Kreuz ist das.

Und wenn dein Wert nicht passt,
wenn die Marktlage ungünstig ist
und du nicht bestehen kannst im Überangebot
gut vermarkteter Zeitgeiststandards,
weil du unpassend bist, dick, dumm
oder das falsche Alter, Zeugnis, Geschlecht hast,
dann hast du Pech gehabt, leider,
und bist wertlos deinen Wert los
und bleibst zurück als angestaubter Ladenhüter
am Arbeits-, Wohnungs- oder Heiratsmarkt,
wirst billig verramscht oder kannst schauen,
was noch übrig bleibt
und wo du bleibst
nach Mechanismen menschlicher Märkte.

Um Gottes Willen
aber ist den Märkten ein Grenze gesetzt,
sind Werte gesetzt, die keine Börsenwerte sind.
Denn da ist ein Gott, der mich sieht.
Der mich gemacht hat nach seinem Bild,
der mich erdacht hat im Mutterleib,
der mich gemacht hat so wunderbar,
einmalig und individuell begabt,
beschrieben nach biblischem Befund.
Was Gott sieht, 
kann auch ein Mensch schauen mit seinen Augen
und kann sehen den Wert,
fernab ferner oder naher Märkte,
gleich gültig, auf was gerade Wert gelegt wird,
denn dein Wert ist gelegt – Gott sein Dank.

Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3, edition chrismon, In: Pfarrbriefservice.de

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Das Schwerpunktthema für April 2023

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Text: Tobias Petzoldt, aus: „Du bist ein Gott, der mich sieht“, ISBN 978-3-96038-309-3, edition chrismon
In: Pfarrbriefservice.de