Zu den Suizidmethoden

Die Suizidmethoden werden nach der Internationalen statistischen Klassifikation der Krankheiten (ICD 10) kategorisiert. Es gibt eine grobe Unterteilung nach weichen und harten Methoden. Zu den weichen Methoden gehören die Vergiftungen mit Tabletten, Drogen und anderen Mitteln. Die harten Methoden hinterlassen in der Regel sichtbare Spuren am menschlichen Körper (z. B. Erhängen, Ertrinken, Sturz in die Tiefe etc.).

Als Suizidmethode wurde Erhängen, Erdrosseln und Ersticken am häufigsten angewandt. 4.497 Menschen kamen so zu Tode (52,3 Prozent der Männer und 34,8 Prozent der Frauen). Die zweithäufigste Suizidmethode war die vorsätzliche Selbstvergiftung. Fast doppelt so viele Frauen (28,7 Prozent) wie Männer (13,3 Prozent) nahmen sich so das Leben. Dass sich zehnmal mehr Männer als Frauen erschießen (11,1 Prozent zu 1,1 Prozent) hängt sicherlich damit zusammen, dass Männer leichter Zugang zu einer Waffe haben. Bemerkenswert ist, dass an drei Tagen durchschnittlich zwei Menschen dadurch zu Tode kommen, dass sie sich vor ein „sich bewegendes Objekt legen oder werfen“ – häufig ist das der Schienentod. Diese Suizide haben weitreichende Auswirkungen und sind auch mitverantwortlich für Verspätungen der Deutschen Bahn und für Belastungsstörungen bei Lokführern.

Bei den Suizidversuchen werden eher „weiche Suizidmethoden“ gewählt, meistens versuchen sich die Menschen zu vergiften. Für den medizinischen Laien ist es jedoch schwer abschätzbar, welche Dosis tödlich wirkt. Auch tritt der Tod nicht plötzlich ein, sodass Rettungsaktionen durch Hinzukommende in Verbindung mit den effektiveren Methoden der Notfallversorgung häufig erfolgreich sind. Auch Selbstverletzung ist bei den Suizidversuchen eine häufig gewählte Methode, doch führt das versuchte Durchschneiden der Pulsadern nicht so leicht zum Tod.

Quelle: Handbuch Suizidpräventation, Herausgeber: Evangelische Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür e.V. (Berlin) und Katholische Konferenz für TelefonSeelsorge und Offene Tür (Bonn), 2009

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Text: Evang. und kath. Konferenz für TelefonSeelsorge und offene Tür
In: Pfarrbriefservice.de