Da ist die Geschichte eines Jugendlichen, der Pilze geraucht hatte. Halluzinationen, Psychosen, Wahnvorstellungen davon bekommen hatte. Der immer wieder in die geschlossene Psychiatrie eingewiesen werden musste. Starke Psychopharmaka einnehmen musste. Und der seit Jahren in einer betreuten Wohngruppe wohnt. Oder die Geschichte einer jungen Frau. Die nach ihrem Drogenkonsum immer wieder an Psychosen litt. Sich letztlich vor einen Zug schmiss, sich das Leben nahm. Da ist die Geschichte eines Jugendlichen, der Chrystal Meth genommen hatte. Mit weißem Schaum vor dem Mund gefunden wurde. Tot. Nach einer Überdosis. Und da ist die Geschichte eines Mannes. Der als Jugendlicher begonnen hatte Drogen zu konsumieren. Etliche Drogenentzüge gemacht hatte. Nicht mehr davon loskam. Und heute noch immer abhängig ist. Mit 40 Jahren. Es sind nur einige wenige Lebensgeschichten, Schicksale. Einige wenige, von vielen.
In der Schule, im Studium ist es in zu kiffen, zu saufen, zu konsumieren. Ist es in, das zu kommunizieren, damit anzugeben. Doch 8,3 Prozent der 18-25-Jährigen werden süchtig. Konsumieren regelmäßig illegale Drogen. So viele waren es im Jahr 2019. Das schreibt die BZgA (Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung) in einem Forschungsbericht von 2020. Es sind junge Menschen, die von den Drogen nicht mehr loskommen. Von Gras, Alkohol, den Sozialen Medien oder LSD. Die abhängig werden. Die hängenbleiben.
Doch wie gelingt es auszusteigen. Runter zu kommen vom Trip. Wegzukommen von den Drogen?
Dieses Schwerpunktthema möchte für das Thema „Sucht“ sensibilisieren, in der Öffentlichkeit aufmerksam machen auf eine Problematik, die häufig tabuisiert wird. Über die geschwiegen oder hinter vorgehaltener Hand gesprochen wird. Es möchte vorbeugen, Prävention betreiben.
Es richtet sich aber auch an Jugendliche, die süchtig sind. Die Drogen oder Alkohol konsumieren, die rauchen oder mediensüchtig sind. Die von der Sucht loskommen wollen. Oder die Sorge haben in eine Sucht abzurutschen. Es möchte sie auf ihrem Weg aus der Sucht unterstützen. „Für mich ist es jedes Mal schlimm, wenn ich einen Rückfall habe. Es ist nicht egal, wenn ich mich mal nicht zurückhalten kann. Es macht einen riesigen Unterschied ob ich zehn oder elf Tage keinen Rückfall hatte und ob der Rückfall kurz oder lang dauerte, ob ich mich gar nicht halten konnte oder ob es „nur“ eine kleine Kostprobe war“, sagt ein Jugendlicher, der von Sucht betroffen ist und anonym bleiben möchte.
Das Schwerpunktthema gibt Tipps, wie es Betroffenen gelingen kann, ihren Drogenkonsum zu verringern oder nach einem Rauchstopp standhaft zu bleiben. Es lässt einen Jugendlichen zu Wort kommen, der von Sucht betroffen ist. Und gibt einen Überblick über die verschiedenen Drogenarten, ihre Wirkungsweise. Es nennt aber auch Beratungs- und Hilfestellen. Selbsthilfegruppen, Suchthilfeverbände, Hotlines. Bietet Rätsel wie „Was weißt du über Kokain“ oder Selbsttests wie „Check your drinking“, „Speed-Check“ oder „Cannabis Check – Der Selbsttest für Kiffer“.