Nicht säen und trotzdem ernten?

Das Schwerpunktthema für Oktober 2019

am 25.06.2019 - 05:00  

Martin Manigatterer

„Man erntet, was man sät“. Wie halten Sie es mit diesem Spruch? Wenn man sich nach ihm richtet, treibt er an zu Leistung und Einsatz. Um irgendwann festzustellen, dass das Gelingen doch nicht ausschließlich in unserer Hand liegt. Gärtner und Landwirte werden davon ein Lied singen können, aber auch Eltern oder Erzieher.

Jesus sagte einmal: „Seht euch die Vögel des Himmels an: Sie säen nicht, sie ernten nicht und sammeln keine Vorräte in Scheunen; euer himmlischer Vater ernährt sie.“ Das klingt eher nach: Nicht säen und doch ernten, die Augen auf machen für die vielen Geschenke um uns herum. Die Beiträge dieses Schwerpunktthemas liefern, teils augenzwinkernd, Beispiele dafür. Aber heißt das nun, dass man sich überhaupt nicht mehr anstrengen soll? Wohl kaum.

Laden Sie Ihre Leserinnen und Leser ein zu einem etwas anderen Blick auf das Zusammenspiel von Saat und Ernte. Die „Tipps für Pfarrbriefredaktionen“ möchten Sie dabei unterstützen, Menschen aus Ihren Pfarreien zu diesem Thema „ins Blatt zu holen“.

    Bilder

    Oder: Warum ein gewisser „Schlunz“ im Garten ganz hilfreich sein kann

    von

    Ralf Roesberger, Der Selbstversorgerkanal auf www.youtube.com

    Innerlich bin ich ein zerrissener Mensch. Jedenfalls, wenn es um den Garten geht. Auf der einen Seite lebt in mir ein preußisch geprägter Hobbygärtner, bei dem alles in militärisch anmutender Ordnung zu stehen hat. Reihen wie bei einer Parade auf dem Roten Platz in Moskau.

    Vergessen wir einmal das Planen und Rechnen!

    von

    Wir sind es gewohnt, in unserem Land und in unserer Zivilisation säen und ernten in einem kausalen Zusammenhang zu sehen: Als hätten wir ein Recht darauf zu ernten, wo wir mit Mühe und Sorgfalt gesät haben.

    Oder: Wie man sich von Tieren das richtige Sorgen abschauen kann

    von

    Cornelia Michels-Zepp, www.kirche-im-swr.de

    „Von der Tierwelt hatte Ihr Jesus aber keine Ahnung“, sagt ein Biologe zu mir. Soso, denke ich, mein Jesus hat also keine Ahnung von Tieren.

    Zu Besuch bei der Solidarischen Landwirtschaft Tempelhof

    von

    Melanie Boujenoui, www.swp.de

    Kaum zehn Kilometer vom Handelszentrum Crailsheim entfernt, kurz hinter Goldbach, liegt die „andere Welt“ namens Tempelhof. Hier riecht es nach frischer Landluft, nach sattem Grün, nach Erde, Ernte, gesundem Leben. Ein Traktor tuckert über den Hof, Kinder springen fröhlich nebenher.

    von

    Klaus Jäkel

    die bleibt
    selbst wenn ich mich enthalte
    bei mir

    als
    Gottes Liebe

    Klaus Jäkel, In: Pfarrbriefservice.de

    von

    Irmela Mies-Suermann

    Selig, die dankbar sind
    für die sogenannten Selbstverständlichkeiten,
    für das Dach über dem Kopf und das Brot auf dem Teller,
    für den Frieden in Stadt und Land.

    Was wirklich wichtig ist

    von

    Irmela Mies-Suermann

    Unser tägliches Brot gib uns heute,
    und ein gutes Wort, das trägt,
    einen Freund, der zur Seite steht,
    Arbeit und Zeiten der Stille,
    Sicherheit und Frieden,
    einen Sonnenstrahl und Vogelgesang,
    vielleicht auch einen Schluck Wein.
    Schenke uns auch dein Wort, o Gott,

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Säen und ernten in der Natur

    Das Anbaujahr in Garten und Landwirtschaft neigt sich dem Ende. Welches Resümee ziehen Hobbygärtner oder Landwirte aus Ihrer Pfarrei? Fragen Sie doch einmal nach und machen Sie daraus ein kleines Interview.
    Frage-Vorschläge:

    • Wie war das zurückliegende Anbaujahr?
    • Wo haben Sie gesät und nichts geerntet?
    • Was macht das mit Ihnen?
    • Konnten Sie auch etwas ernten, was Sie nicht gesät haben?
    • Was hat Sie gefreut?
    • Vorsätze fürs nächste Anbaujahr?

    Säen und ernten in der Pfarrei

    Überlegen Sie einmal im Team: Wer in Ihrer Pfarrei sät im übertragenen Sinne? Also wer engagiert sich für andere Menschen: für Kinder oder Jugendliche, für Kranke, für Arbeitslose, für Alleinerziehende …

    Wie wäre es, diese Menschen oder auch Gruppen im Pfarrbrief näher vorzustellen. Es gibt verschiedene Möglichkeiten:

    - z.B. mithilfe eines Interviews. Mögliche Fragen:

    • Sie investieren viel an Zeit, an Ideen, an Zuwendung. Wie würden Sie Ihre „Ernte“ beschreiben?
    • Was motiviert Sie für Ihr freiwilliges Engagement?
    • Kennen Sie diese Erfahrung: Sie „säen“ und „ernten“ dennoch nichts?
    • Haben Sie auch schon einmal „ernten“ können, wo Sie nicht „gesät“ haben?
    • Erzählen Sie uns eine schöne Begebenheit, an die Sie sich gerne erinnern.

    - z.B. mithilfe einer kleinen Reportage. Sie besuchen eine Veranstaltung der Gruppe, die Sie vorstellen möchten, und beschreiben für Ihre Leserinnen und Leser, was Sie dabei erleben. Was ist Inhalt des Treffens, wie ergeht es den Teilnehmern, wie den Leitern, welche Stimmung herrscht, was beobachten Sie, was hören, sehen und vielleicht riechen Sie? Was sind Ihre Eindrücke? Eine solche Reportage informiert und vermittelt gleichzeitig dem Leser den Eindruck, als wäre er hautnah bei einem solchen Treffen dabei.

    Weitere Tipps fürs Schreiben einer Reportage finden Sie im Pfarrbriefmagazin von Pfarrbriefservice.de, das sich entweder bereits in Ihrem Pfarrbüro befindet oder das Sie hier bestellen können. https://www.pfarrbriefservice.de/page/pfarrbriefe-erfolgreich-planen-un…

    Tipp: Ein kleiner Infokasten neben dem Interview oder der Reportage informiert über Wissenswertes, z.B. über die Art des Engagements der Gruppe, über Arbeitsweise und über evtl. Kontaktpersonen.

    - Oder Sie tragen einfach alle Angebote zusammen und verschaffen Ihren Leserinnen und Lesern einen Überblick, was es alles an konkreten Initiativen für andere Menschen in Ihrer Pfarrei gibt, wie man diese Initiativen nutzen oder sich daran beteiligen kann.

    Denken Sie auch an eine entsprechende Bebilderung. Hilfreich ist es, wenn Sie jemand anderen bitten, bei einem Interview oder einer Reportage zu fotografieren.

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