Im Herbst danken Christen Gott für die Ernte. Die Supermarktregale bei uns sind mit Waren aus der ganzen Welt reich gefüllt, fast alles ist nahezu immer zu haben. Seit vielen Jahren setzen sich - vor allem kirchliche - Organisationen dafür ein, den Bauern in den südlichen Ländern einen Preis zu bezahlen, der nicht nur das physische Überleben ermöglicht, sondern auch Entwicklung, Bildung und ein würdiges Leben. Stichwort: Fairer Handel. Konnten früher fair gehandelte Waren nur im Eine-Welt-Laden gekauft werden, gibt es sie mittlerweile sogar im Discounter. Nutzen die Verbraucher die Möglichkeit, über einen bewussten Einkauf ein kleines Zeichen gegen Ausbeutung und Not in der Welt zu setzen? Faire Produkte erfreuen sich wachsender Beliebtheit, doch macht z.B. bei Kaffee der Anteil am Gesamtmarkt gerade einmal zwei Prozent aus. Die Materialien dieses Monatsthemas möchten Pfarrbriefredaktionen unterstützen, den Fairen Handel zu einem Schwerpunktthema einer Pfarrbriefausgabe zu machen, vor allem auch mit den Gegebenheiten vor Ort.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Einkaufen und genießen - aber fair
Das Schwerpunktthema für September und Oktober 2014
am 03.07.2014 - 06:00Bilder
Texte
Tipps
Tipps für Pfarrbriefredaktionen
Wo gibt es faire Produkte?
Mittlerweile kann man in vielen Geschäften Waren aus fairem Handel kaufen. Welche Läden sind das bei Ihnen? Begeben Sie sich doch einmal auf Entdeckungsreise oder bitten Sie die Ministranten- oder Jugendgruppe, die Geschäfte in Ihrem Umkreis ausfindig zu machen. Herauskommen könnte eine Liste mit Läden-Namen, Adresse und gehandelten fairen Produkten als Service für Ihre Leserinnen und Leser.
Einsatz im Weltladen
Die Weltläden, in denen es ausschließlich Waren aus fairem Handel gibt, leben vom ehrenamtlichen Engagement vieler Menschen. Vielleicht wohnt in Ihren Gemeinden jemand, der sich dort mit Zeit und Ideen einbringt. Lassen Sie ihn im Pfarrbrief zu Wort kommen, entweder in einem eigenen Beitrag oder in einem Interview.
Mögliche Fragen:
- Warum engagieren Sie sich im Weltladen?
- Wie sieht Ihr Engagement aus?
- Warum ist es sinnvoll, Waren aus fairem Handel zu kaufen?
- Was sagen Sie jemandem, der meint, fairer Handel würde nichts am weltweiten System von Ungerechtigkeit und Ausbeutung ändern?
Rubrik: Eine Welt - verführerisch gut
Viele Menschen wissen nicht, was es für tolle Produkte im Welt-Laden zu kaufen gibt. Bitten Sie doch die Mitarbeiter, in einer regelmäßigen Pfarrbrief-Rubrik ein bestimmtes Produkt vorzustellen mit kurzen Informationen zu Herstellung und Besonderheit. Der Titel für diese Rubrik könnte lauten: Eine Welt - verführerisch gut.
Eine-Welt-Gruppen in den Pfarreien
Vielleicht gibt es in Ihren Pfarreien eine Eine-Welt-Gruppe. Wer engagiert sich dort? Was sind ihre Aktionen? Welche positiven und negativen Erfahrungen machen sie?
Stellen Sie die Gruppe vor in Wort und Bild, lassen Sie die Mitglieder zu Wort kommen, vielleicht in Form eines kleinen Statements mit der Überschrift: Warum ich mich engagiere.
Eine-Welt im Kindergarten
Ist die Eine Welt Thema im örtlichen Kindergarten? In welcher Form? Mit welchen Erfahrungen? Bitten Sie doch die Leitung, einen Beitrag dazu für den Pfarrbrief zu verfassen.
Gutes Beispiel: Pfarrei
Womöglich gehen die Verantwortlichen in Ihren Pfarreien bereits mit gutem Beispiel voran und verwenden Waren aus fairem Handel. Fragen Sie doch einmal nach. Wo überall werden welche Waren auf kirchlicher Ebene verwendet oder verkauft? Warum hat man sich dafür entschieden?
Kurzfilme für den Fairen Handel
68 Filmteams aus ganz Deutschland nahmen am Kurzfilmwettbewerb für den Fairen Handel „REC A<FAIR" teil. Die besten 20 Filme aus dem Wettbewerb gibt es auf der DVD „TWENTYFAIR 2nd Edition“.
Die DVD kann unter http://www.forum-fairer-handel.de/service/bestellung/ kostenfrei angefordert werden. Auf der REC A<FAIR-Website steht ein kostenloses Download-Angebot mit Lizenz- und GEMA-freien Video-Clips zur Verfügung: http://recafair.de/download/
Links
Weitere Bilder
Weitere Bilder zum Fairen Handel und den Produzenten unter http://www.fairtrade-deutschland.de/top/presse/foto-service-und-logos/
Suche nach fairen Produkten
Welche Produkte gibt es wo aus fairem Handel? Welche Gastronomie-Betriebe und Blumenläden machen mit? Auf der Startseite von www.fairtrade-deutschland.de gibt es einen Produkt-Finder und einen Gastro/Blumen-Finder für die Suche.
Faire Woche im September
Die Faire Woche, die größte Aktionswoche zum Fairen Handel in Deutschland im September, findet 2014 vom 12. bis 26. September zum 13. Mal statt.
Weltläden, Aktionsgruppen, kirchliche Initiativen, Supermärkte, Gastronomiebetriebe, Schulen und weitere Akteure sowie engagierte Verbraucherinnen und Verbraucher organisieren im Zeitraum der Aktionswoche über 2.500 Veranstaltungen und machen bei fairen Menüs, Produktverkostungen und fairen Frühstückstafeln, in Ausstellungen und Gottesdiensten, bei Infoveranstaltungen und Konzerten auf die positiven Auswirkungen des Fairen Handels aufmerksam.
Die Aktionswoche zum Fairen Handel wird vom Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), Brot für die Welt/Evangelischen Entwicklungsdienst (eed) und dem Bischöflichen Hilfswerk MISEREOR finanziell gefördert. Sie ist eine Aktion des Forums Fairer Handel, des Netzwerkes des Fairen Handels in Deutschland. Mehr Informationen unter www.faire-woche.de
Kriterien für den Fairen Handel
Welche Kriterien müssen Produzenten und Händler erfüllen, um ihre Produkte mit dem Fairtrade-Siegel auszuzeichnen? Darüber informiert die Seite http://www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtrade-standards/.
Auswirkungen des Fairen Handels
Was hat fairer Handel mit Frauenrechten, Gesundheitsschutz oder Erwachsenenbildung zu tun? Unter http://www.fairtrade-deutschland.de/ueber-fairtrade/fairtrade-themen/ lässt sich nachlesen, wie sich faire Handelsbedingungen nicht nur auf den Preis auswirken.
Grundsatz-Charta des Fairen Handels
Unter http://www.fairtrade.de/index.php/mID/1.1/lan/de#Wer_handelt_fair ist die Grundsatz-Charta des Fairen Handels nachzulesen. Sie wurde 2009 von den zwei weltweit wichtigsten Fair Trade Organisationen, der WFTO (World Fair Trade Organization) und FLO e.V. (Fairtrade Labellling Organizations International), verfasst.
Fairer kirchlicher Einkauf
Die evangelische und katholische Kirche hat nach der Öffentlichen Hand das zweitgrößte Einkaufsvolumen in Deutschland. Sie beschafft jährlich Waren und Dienstleistungen von 40 bis 80 Mrd. Euro und verfügt damit über eine enorme Marktmacht. Doch nicht einmal zehn Prozent der in Kirchengemeinden und kirchlichen Einrichtungen konsumierten Lebensmittel werden öko-fair eingekauft. Die Christliche Initiative Romero (CIR), Brot für die Welt, Misereor und das Projekt „Zukunft einkaufen – Glaubwürdig wirtschaften in Kirchen“ unterstützen Gemeinden, die ihre Beschaffung nach öko-sozialen Kriterien systematisch umstellen wollen.
Mehr Infos unter http://www.ci-romero.de/glaubhaftfair/ oder unter http://www.zukunft-einkaufen.de/.
Das Bistum Osnabrück startete 2012 die Aktion "Faire Gemeinde". Infos unter http://www.bistum-osnabrueck.de/das-bistum/kirchliche-auftraege/schoepfungsverantwortung/aktion-faire-gemeinde.html
Faire Regeln für weitere Produkte
Faire Kleidung
Eine Shop-Liste für faire Kleidung mit Informationen zu den Zertifikaten und Kriterien bietet www.fair-zieht-an.de.
Die Kampagne für saubere Kleidung setzt sich seit Jahren für menschenwürdige Arbeitsbedingungen in der Textilindustrie ein und informiert unter www.saubere-kleidung.de.
Elektronik
Die europaweite Jugendkampagne „MakeITfair“ fordert Elektronikunternehmen zur Einhaltung von Arbeitsstandards auf: www.makeitfair.org.
Das niederländische Unternehmen Fairphone produziert mittlerweile in einer zweiten Serie Smartphones, die ohne Ausbeutung und nachhaltig produziert werden sollen: www.fairphone.com
Kritischer Konsum
Die Seite www.kritischerkonsum.de des Bundes der Deutschen Katholischen Jugend (BDKJ) zeigt, welche Auswirkungen unser Konsumverhalten hat und wie kritischer Konsum funktioniert.