Familie und Kirche - wen interessiert's?

Das Schwerpunktthema für März 2015

am 30.11.2014 - 23:00  

Nach der Synode ist vor der Synode, formulierte Reinhard Kardinal Marx, als er zu den Ergebnissen der Familiensynode, die im Oktober 2014 in Rom stattfand, befragt wurde. Papst Franziskus selbst bat darum, in den Ortskirchen weiter im Gespräch zu bleiben, um auf diese Weise die zweite, abschließende Synode ein Jahr später vorzubereiten.

Wie das aussehen könnte, skizzierte Ute Eberl, die als Familienseelsorgerin aus Berlin als zweite deutsche Teilnehmerin neben Kardinal Marx an der Familiensynode teilnahm. Sie sagte: "Ich wünsche mir, dass die Lebenswirklichkeit der Menschen weiter wahrgenommen wird und dass der Mut da ist, die Türen weit, weit aufzumachen. Es geht darum, hinzuschauen, was die Menschen umtreibt, welche Sorgen sie haben und vor welchen Herausforderungen sie stehen und sich dann zu fragen: Was kann der Job der Kirche dabei sein?"

Der Pfarrbrief ist in vielen Gemeinden ein gutes Mittel, miteinander ins Gespräch zu kommen, Verständnis füreinander zu wecken und den eigenen Horizont zu erweitern. Die Materialien dieses Monatsthemas liefern Bausteine zu den Familiensynoden. Doch sollen nicht nur die weltkirchlichen Beratungen im Pfarrbrief eine Rolle spielen, sondern vielmehr ein Wahrnehmen der Situation von Familien in den eigenen Pfarreien. Einige Pfarrbriefteams haben dies bereits umgesetzt.

    Bilder

    Interview mit der Familienseelsorgerin Ute Eberl zum Wort der deutschen Bischöfe zu "Amoris laetitia"

    von

    Gabriele Höfling, www.katholisch.de

    Als Familienseelsorgerin im Erzbistum Berlin wird Ute Eberl das Wort der deutschen Bischöfe zum päpstlichen Schreiben "Amoris laetitia" in ihrem Bistum umsetzen. Sie berichtet im Interview mit katholisch.de, warum es nicht schon früher veröffentlicht wurde und was ihr daran gefällt.

    Abtpräses Jeremias Schröder über das päpstliche Schreiben "Amoris laetitia"

    von

    Jeremias Schröder OSB, Quelle: www.katholisch.de

    Papst Franziskus hat selbst einen Beipackzettel zu "Amoris laetitia" verfasst. In Nummer 7 schreibt er: "Ich empfehle nicht, es hastig ganz durchzulesen". Als Grund nennt er die mannigfaltigen Themen und die unterschiedlichen Darstellungsweisen. Wohl wahr.

    Idealbilder sind wichtig. Aber auch Brüche und Neuanfänge gehören zum Leben.

    von

    Johannes Mahlberg

    Im Jugendkatechismus der Katholischen Kirche von 2010 heißt es über die Familie: „Ein Mann und eine Frau, die miteinander verheiratet sind, bilden mit ihren Kindern eine Familie. Gott will, dass aus der Liebe der Eltern, soweit es möglich ist, Kinder hervorgehen.

    Interview mit Ute Eberl über ihre Eindrücke von der Familiensynode im Oktober 2014

    von

    Gabriele Höfling, www.katholisch.de

    Zwei Wochen lang wurde im Oktober 2014 im Vatikan über das Thema Ehe und Familie diskutiert. Die Deutsche Ute Eberl war eine der wenigen Frauen bei der Bischofssynode.

    Ein Kommentar zu den Ergebnissen der Familiensynode vom Oktober 2014

    von

    Agathe Lukassek, www.katholisch.de

    Zwei Wochen Familiensynode - was war das für ein Drama! Papst Franziskus wollte die offene Debatte – und bekam sie auch.

    von

    Die Bischofssynode ist ein Beratungsorgan des Papstes, das 1965 von Papst Paul VI. durch das Motu Proprio Apostolica Sollicitudo eingerichtet wurde. Im Zuge des II. Vatikanischen Konzils reifte die Idee der Synode als Element der kollegialen Beratung des Papstes durch die Bischöfe.

    ZdK-Präsident Glück fordert nach Synode deutsche Debatte

    von

    Uta Vorbrodt, www.domradio.de

    Der Bischofssynode vom Oktober 2014 sollte eine intensive Debatte in Deutschland folgen, findet Alois Glück, der Präsident des Zentralkomitees der deutschen Katholiken. Im domradio.de-Interview bilanziert er das große Treffen im Vatikan zu Ehe und Familie.

    Familienbischof Koch im Interview zum deutschen Abschlussbericht der Familiensynode

    von

    Uta Vorbrodt, www.domradio.de

    Den Abschlussbericht der Familiensynode vom Oktober 2014 gibt es auch auf Deutsch. Familienbischof Heiner Koch erklärt im domradio.de-Interview die Bedeutung des Dokuments.

    domradio.de: Bringt die deutsche Übersetzung neuen Schwung in die Diskussion?

    Moraltheologe Eberhard Schockenhoff im Interview zu einem umgeschriebenen Aufsatz von Joseph Ratzinger

    von

    Björn Odendahl, www.katholisch.de

    Reiner Zufall oder kirchenpolitisches Statement zur aktuellen Debatte? Der emeritierte Papst Benedikt XVI. hat einen 40 Jahre alten Aufsatz, den er selbst als junger Theologieprofessor verfasst hat, im November 2014 neu veröffentlichen lassen. Das Thema: die Unauflöslichkeit der Ehe.

    von

    Papst Johannes Paul II

    Die Familie ist ein Ort, an dem der Leistungsgedanke keinerlei Bedeutung hat.
    Verfasser unbekannt

    Zuhause ist da, wo man dich wieder aufnimmt, auch wenn du mal etwas falsch gemacht hast.
    Christian Morgenstern

    Tipps für Pfarrbriefredaktionen

    Beratungsangebote für Familien

    Wo finden Eltern, Ehepartner, Alleinerziehende, sich Trennende, Geschiedene, Schwangere, Überschuldete, Kranke und Alte Unterstützung und Begleitung durch eine Einrichtung der Kirche bei Ihnen vor Ort? Recherchieren Sie Ansprechpersonen, Erreichbarkeit und evtl. Beratungskosten und veröffentlichen Sie diese Serviceadressen regelmäßig im Pfarrbrief. Für die Recherche im Internet eignen sich z.B. http://www.caritas.de/adressen und www.katholische-eheberatung.de.

    Einzelne Beratungsdienste kann man ausführlicher in einer Rubrik nach und nach vorstellen, vielleicht in Form eines Interviews mit dem zuständigen Berater, der auch im Bild gezeigt wird. Ein Titelvorschlag: "Kirche aktiv für Familien"

    Mögliche Fragen:

    • Für welche Probleme sind Sie der richtige Ansprechpartner?
    • Wie helfen Sie?
    • Wer darf Ihre Dienste in Anspruch nehmen?

    Pfarrliche Angebote für Familien

    Was läuft in Ihren Pfarreien für Familien? Gibt es vielleicht einen Babysitterdienst, Angebote für Kinder und Jugendliche, Familienwochenenden, besondere Gottesdienste, Aktionen der örtlichen Bücherei oder des Kindergartens, Fortbildungsveranstaltungen u.a.m.?

    Präsentieren Sie diese Termine an einem zentralen Ort in Ihrem Pfarrbrief, vielleicht auf einer Seite, die man herausnehmen und an einer Pinnwand befestigen kann. Titelvorschlag: "Angebote für Familien".

    Einzelne Angebote für Familien könnten Sie nach und nach im Pfarrbrief ausführlicher darstellen. Wer sind die Macher hinter den Angeboten? Warum engagieren sie sich für Familien? Welche Erfahrungen, gute und weniger gute, machen sie dabei? Was wünschen sie sich von der Kirche für Familien?

    Umfrage

    „Familie ist für mich …“ – wie formulieren Gemeindemitglieder diesen Satz zu Ende? Starten Sie eine kleine Umfrage, z.B. nach einem Gottesdienst oder bei einer Gemeindeveranstaltung. Veröffentlichen Sie die Zitate im Pfarrbrief mit Nennung des Namens, Alter, Wohnort und evtl. Beruf. Noch mehr Interesse wird diese Meinungsseite bekommen, wenn Bilder der befragten Menschen zu sehen sind.

    O-Töne sammeln

    Suchen Sie selbst das Gespräch mit Männern und Frauen, die verschiedene Familienformen leben: Verheiratete, wiederverheiratet Geschiedene, Alleinerziehende, nicht-ehelich Zusammenlebende … Was bedeutet für sie Familie? Macht es ihnen etwas aus, wenn sie vom kirchlichen Idealbild einer Familie abweichen? Vor welchen Herausforderungen stehen sie? Was wünschen sie sich von der Kirche? Von der Pfarrei?

    Beispiele aus anderen Pfarrbriefredaktionen

    • Das Pfarrmagazin "profil" der Pfarreiengemeinschaft St. Martinus Hagen und Mariä Himmelfahrt Hagen-Gellenbeck nimmt in der Weihnachtsausgabe 2016 die Familien in den Fokus. Unter dem Motto "Gut, dass wir einander haben!" machte sich das Redaktionsteam auf die Suche nach Glücksmomenten ihrer Leserinnen und Leser, die Kraft schenken, um schwierige Phasen zu meistern. Der Pfarrbrief berichtet von den Ergebnissen einer Kartenaktion und nimmt das Zusammenleben von Familien, auch auf Pfarreiebene, auf ganz vielfältige Weise in den Blick. Zur Weihnachtsausgabe des "profil"
    • Die Pfarrbriefredaktion der Katholischen Kirchengemeinde Christus König Köln-Porz bat ihre Leserinnen und Leser für die Themenausgabe des Pfarrbriefes "Familie, so oder so, oder wie?" (Ostern 2014), sich zu folgenden Fragen zu äußern:
      Was bedeutet für Sie Familie?
      Was ist für Familie wichtig?
      Wer gehört dazu?
      Wie lebt Familie heute?
      Ausgewählte Zuschriften wurden im Pfarrbrief veröffentlicht. (pdf-Datei zum Herunterladen)
      Anliegen der Redaktion dabei war, "im Gespräch über die vielfältigen Lebensentwürfe von Familie einander besser zu verstehen und zu respektieren", wie es im Vorwort des Pfarrbriefes heißt.
    • Zum Thema "Fundament Familie" veröffentlichte die Kirchengemeinde St. Anna in Neuenkirchen im Dezember 2012 eine Ausgabe ihres Pfarrmagazins (pdf-Datei zum Herunterladen). Die Redaktion ließ sich dabei von folgenden Fragen leiten:
      Welche Lebensgemeinschaften begreifen sich heute als Familie und wie leben sie Familie?
      Wie gestalten sie ihre Beziehungen untereinander, wie ihren Alltag, wie ihre Freizeit?
      Was ist heutigen Familien wichtig, wo sind ihre Probleme?
      Wie viel Gemeinsamkeit wird gelebt, gibt es (noch) feste Rituale und Regeln?
      Was macht Familien stark, was schwächt sie?
      Entstanden ist ein Heft, in dem "die Familie" aus unterschiedlichen, meist persönlichen Perspektiven beleuchtet wird und Unterstützungsangebote aufgezeigt werden.

    Textsammlung der Deutschen Bischofskonferenz

    Die Deutsche Bischofskonferenz veröffentlicht unter http://www.dbk.de/themen/bischofssynode/ alle offiziellen Dokumente, die im Rahmen der beiden Bischofssynoden 2014 und 2015 entstanden sind, darunter auch das nachsynodale Schreiben von Papst Franziskus "Amoris laetitia" vom April 2016 und das gemeinsame Wort der deutschen Bischöfe von Februar 2017. Die Dokumente können als pdf-Datei heruntergeladen werden.

    Flyer "Zehn gute Gründe für die Ehe"

    Der Flyer „Zehn gute Gründe für die Ehe“ der Deutschen Bischofskonferenz erläutert das katholische Verständnis der Ehe als Sakrament. Die zehn guten Gründe sollen diejenigen neugierig machen, die so noch nie über die Ehe nachgedacht haben und diejenigen bestärken, die den Weg der Ehe schon gemeinsam gehen. Sie sind eine Einladung sich zu trauen. Der Flyer eignet sich als Informationsbroschüre in der Ehevorbereitung, in der Ehe- und Familienpastoral, der Familienbildung und in der politischen Lobbyarbeit für den Schutz der Ehe. Er ist ein Anstoß zur Diskussion, kann im Zusammenhang der Bischofssynoden 2014 und 2015 als Impuls für Veranstaltungen genutzt werden und empfiehlt sich zur Auslage in den Schriftenständen der Kirchen.

    Zum Herunterladen oder zur Bestellung: http://www.dbk-shop.de/de/deutsche-bischofskonferenz/sonstige-publikationen/flyer-trauen-sie-sich-zehn-gute-gruende-ehe

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