Kirche macht Musik

Das Schwerpunktthema für November 2010

am 02.08.2010 - 22:00  

Pfarrbriefservice.de

Musik in der Kirche ist vielfältig, sie baut Brücken, sie beseelt und schafft Freiräume. Musik in der Kirche verbindet viele Menschen, als aktiv Musizierende oder Zuhörende. Über 400.000 Laienmusiker engagieren sich in fast 19.000 katholischen Chören und Musikgruppen in Deutschland, Tendenz steigend. Musik in der Kirche findet Kontakt zu den Menschen, die der Kirche fern stehen, unaufdringlich, berührend. Wer sind die Akteure, was ist ihre Motivation? Welche Erfahrungen und Erlebnisse machen sie? Beleuchten Sie doch einmal im Pfarrbrief die musikalische Situation und ihre unterschiedlichen Akteure vor Ort. Die Materialien und Anregungen des neuen Monatsthemas möchten Sie dabei unterstützen.

    Bilder
    von

    Gerhard Dane

    Kolossä war eine Stadt in Phrygien, im Westen des asiatischen Teils der heutigen Türkei. Die christliche Gemeinde dort war nicht von Paulus gegründet worden und ihm persönlich auch nicht bekannt.

    von

    Gerhard Dane

    Den Tempel wird erst sein Sohn bauen. David sorgt zuerst für Musik im Gottesdienst seiner neuen Hauptstadt. Kaum ist die Bundeslade in einem Zelt in Jerusalem abgestellt, ordnet der König bis ins Detail, wer dort was zu singen und zu spielen hat. Wir lesen im ersten Buch der Chronik:

    Kurzandacht für eine Chorprobe oder für zuhause

    von

    Pfarrer Gerhard Dane

    Fern der Heimat, fern von Jerusalem und dem geliebten Tempel, in der Verbannung an Euphrat und Tigris, im heutigen Irak, lebte Tobit und er ist bis heute Vorbild eines Frommen, der sich auch in trostloser Lage und widerlicher Umgebung nicht von seinem Gott abbringen lässt.

    von

    Deutsche Bischofskonferenz

    18.860 katholische Chöre und Musikgruppen mit

    424.707 Laienmusikern in katholischen Chören/Musikgruppen, davon

    von

    Elfriede Klauer

    Was bedeutet es für einen Berufsmusiker, Kirchenmusik zu machen? Was zeichnet Kirchenmusik im Unterschied zu weltlicher Musik aus? Und was kann sie leisten? Zu diesen Fragen antwortet Matthias Göttemann, der im evangelischen Dekanat Rügheim in Bayern als Dekanatskantor arbeitet.

    von

    Elfriede Klauer

    Rockbands und fetzige Lieder haben mit dem Neuen Geistlichen Lied (NGL) Einzug in die Gotteshäuser gehalten. Wie verhält sich das NGL zur klassischen Kirchenmusik, was will es erreichen und welche Rolle könnte Musik für die Kirche in der Zukunft spielen?

    Zum Stellenwert des Neuen Geistlichen Liedes für die Gemeinden von heute. Von Dr. Peter Hahnen

    von

    Dr. Peter Hahnen

    Neben prominenten Geschwistern wie „Normal Generation?“ kann ein Großteil aktueller Neuer Geistlicher Lieder (NGL) im direkten Vergleich verblassen. Dabei muss das NGL gar nicht - wie weiland der Hase den Igeln - dorthin hasten, wo es gar nicht hin will. Stärken hat es nämlich nach wie vor.

    von

    Gunda Ostermann

    Katholische Kirchenlied-Dichter sind namentlich kaum bekannt, weil die Lieder bis Ende des 18. Jahrhunderts anonym geschrieben wurden.

    von

    Gunda Ostermann

    Die Anfänge des Kirchenliedes reichen bis ins 9. Jahrhundert zurück. Als ältestes noch heute bekanntes Stück gilt das Osterlied "Christ ist erstanden". Aus dem 13. Jahrhundert stammt das noch heute bekannte Weihnachtslied "In dulci jubilo".

    von

    Zweites Vatikanisches Konzil

    Aus der Konstitution über die heilige Liturgie "Sacrosanctum Concilium" des Zweiten Vatikanischen Konzils vom 04.12.1963:

    „6. Kapitel: Die Kirchenmusik

    von

    Jürgen Damen

    Musik ist dann besonders gut, wenn sie den Geist anspricht, die Seele berührt und den Körper durchdringt.
    Jürgen Damen

    Mit Musik kommen Gedanken und Gefühle zur Sprache, die unaussprechlich sind.
    Jürgen Damen

    von

    Bundesweite Aktionstage im Oktober 2010 und Kongress in Berlin (14. bis 17. Oktober 2010)

    von

    Die Kirchenmusik hat ihren Platz im Gottesdienst und überall dort, wo in der Gemeinde Menschen zusammenkommen. Die Kirchenmusik ist Teil des großen Lobes Gottes und nimmt in ihren vielfältigen Erscheinungsformen einen biblischen Auftrag wahr:

    von

    Jürgen Damen

    Wer möchte gern auf schlechten Straßen mit einer Pferdekutsche fahren?

    Wer möchte in einem Bett schlafen, das noch einen Strohsack als Matratze hat?
    Wer möchte Musik noch auf einem Grammophon mit alten Schellackschätzchen hören?

    Holen Sie die Kirchenmusikakteure vor Ort ins Blatt

    Überlegen Sie einmal in der Redaktion:
    Wer macht bei Ihnen in der Pfarrei/in den Pfarreien Musik? Da gibt es sicher einen oder mehrere Organisten, vielleicht eine Schola, einen Kirchenchor, einen Kinderchor oder eine Band.

    Sie könnten, z.B. in einer kleinen Serie, diese verschiedenen Musikgruppen einmal im Pfarrbrief vorstellen. Unterschiedliche Darstellungsformen, auch kombiniert, sind denkbar:

    • mittels eines Interviews mit einem oder mehreren Akteuren
    • mittels eines Berichts, der die Gruppe vorstellt und beschreibt (wann gegründet, wie viele Mitglieder, welches Alter, Stilrichtung, Probetermine, Probenort, Gruppenleben, Leitungsteam, Ansprechpartner, etc.)
    • mittels einer kleinen Reportage über einen Besuch bei einem Probetermin oder Auftritt
    • mittels eines Porträts, das beispielsweise den Chorleiter/die Chorleiterin oder den Organisten/die Organistin näher beschreibt. (Werdegang, Motivation, Freud und Leid etc.)

    Interviewfragen oder Leitfragen für ein Porträt könnten beispielsweise sein:

    • Seit wann machen Sie (gemeinsam) Musik?
    • Was bedeutet Musik für Sie?
    • Was bedeutet es für Sie, sich in der Kirche musikalisch zu engagieren?
    • Besondere Erlebnisse bei Auftritten etc.?
    • Musik alleine oder in der Gruppe – Unterschied?
    • Zuhörer – Musiker: Wechselwirkung?
    • Nachwuchssorgen?
    • Projekte für die Zukunft?

    Denken Sie an ein Bild Ihres/-r Gesprächspartner/-s oder der Gruppe, die Sie vorstellen möchten. Weitere Bildmotive sind die Instrumente, mit denen Musik gemacht wird, oder auch Auftrittssituationen.

    Hilfreiche Anregungen, um die verschiedenen journalistischen Stilformen im Pfarrbrief auszuprobieren, enthält das Pfarrbriefmagazin, das hier bestellt werden kann: http://www.pfarrbriefservice.de/materialien/pfarrbriefmagazin.html

    Besondere musikalische Angebote vorstellen

    Gibt es bei Ihnen besondere musikalische Angebote, wie z.B. eine musikalische Mittagspause in der Kirche, eine Orgelmeditation zum Feierabend oder eine Nacht der offenen Kirche mit Musik? Mögen Sie diese Angebote Ihren Leserinnen und Lesern einmal vorstellen, indem Sie hingehen und darüber schreiben?

    Sie könnten beschreiben, wie es Ihnen damit ergangen ist. Sie könnten auch erzählen, was Sie beobachtet haben. Welche Leute sind gekommen? Und wieso haben sie sich gerade dafür Zeit genommen? Welche Stimmung ist entstanden? Welche Art von Seelsorge steht nach Aussage der Verantwortlichen hinter diesem Angebot?

    Bildmotive könnten sein die handelnden Akteure, die Zuhörer und der vielleicht besonders gestaltete Kirchenraum.

    "Einheit durch Vielfalt" auch vor Ort?

    „Einheit durch Vielfalt: Kirche macht Musik“ lautet das Motto von Aktionstagen im Oktober 2010, die die Bandbreite und Fülle der kirchenmusikalischen Angebote in Deutschland darstellen sollen. „Vom gregorianischen Choral bis zum zeitgenössischen Werk, von der Kantate bis zum Sacro-Pop und vom Posaunenchor bis zur Bodypercussion findet Kirchenmusik in allen Stilen und Formen ihren Ausdruck. Diese Vielfalt spiegelt sich genauso in der Musik sowie bei den Musikschaffenden und Zuhörerinnen und Zuhörern wieder“, heißt es auf der Homepage des Deutschen Musikrates, der zusammen mit den beiden großen Kirchen die Aktionstage initiiert hat (s. auch www.musikrat.de).

    „Einheit durch Vielfalt“ könnte vielleicht auch ein Motto für die Kirchenmusik vor Ort sein. Da gibt es sicher nicht nur die Orgel, sondern vielleicht auch eine Band, einen Gospelchor oder eine Mandolinen- und Gitarrengruppe. Die Vielfalt ist da. Doch führt diese Vielfalt wirklich zur Einheit in der Gemeinde? Oder eher zur Trennung, nach dem Motto: „Wenn der oder die spielen, geh ich nicht hin!“?

    Wie tickt Ihre Gemeinde? Wäre es vielleicht ein lohnenswertes Unterfangen für Sie als Pfarrbriefredakteurinnen und -redakteure, anhand der Kirchenmusik aufzuzeigen, wie vielfältig und bunt menschliches Leben, Empfinden und Glauben ist? Dass nichts davon besser oder schlechter ist, sondern alles seinen Wert und seinen Platz hat? Dass man selbst davon profitieren kann, wenn man das Andere gelten lassen und für gut befinden kann?

    Buchtipp: Theologie und Geschichte des Neuen Geistlichen Liedes

    „Liederzünden! Theologie und Geschichte des Neuen Geistlichen Liedes“ heißt das Buch von Dr. Peter Hahnen, der bei der Arbeitsstelle für Jugendseelsorge der Deutschen Bischofskonferenz (afj) u.a. für das Themenspektrum musisch-kulturelle Bildung zuständig ist. Auf 240 Seiten findet man die aktuelle Einordnung des Genres NGL, das mittlerweile in der dritten Generation Pastoral und Gottesdienste bereichert.

    Kenntnisreich legt Dr. Peter Hahnen die weitgehend unbekannten Motive und theologischen Hintergründe offen, die von den 1960er-Jahren bis heute zur Entstehung von Neuen Geistlichen Liedern geführt haben. Zudem befasst er sich mit der Frage, welche dieser Lieder sinnvollerweise in heutigen Gottesdiensten gesungen werden.

    Im zweiten Teil des Buches geben „Werkstattgespräche“ Einblick in die schöpferischen Entstehungsprozesse einer Musik, die aus Gemeinde und Gottesdienst nicht mehr wegzudenken ist. Abgedruckt sind Interviews mit Alois Albrecht, Fritz Baltruweit, Alexander Bayer, Norbert M. Becker, Peter Janssens, Thomas Laubach, Gregor Linßen, Thomas Quast, Kathi Stimmer-Salzeder und Wilhelm Willms.

    Sabine Wißdorf, Geschäftsführerin der afj, meint dazu: „Dieses Buch bietet die fällige theologische Zusammenfassung zu einem unverzichtbaren lebendigen Genre. Wer das Buch gelesen hat, singt und betet nachher anders.“

    Das Buch "Liederzünden" ist eine Koproduktion von Lahn-Verlag (Kevelaer) und Verlag Haus Altenberg (Düsseldorf) und kostet 19,90 € (240 Seiten, 10 Abb.). Geleitwort von Prof. Dr. Wolfgang Bretschneider (Präsident des Allgemeinen Cäcilien-Verbands für Deutschland). ISBN: 9-783776-102369 (Verlag Haus Altenberg) // 9-787384-034331 (Lahn-Verlag)

    Leitfaden: Urheberrecht in der Gemeinde

    Lieder werden für den Gottesdienst kopiert, Noten für den Kirchenchor. Das Kirchenkonzert steht vor der Tür, und die Ministranten bereiten ihren Disco-Abend vor. Dies sind nur einige Beispiele dafür, dass im täglichen Gemeindeleben regelmäßig Urheberrechte betroffen sind. Einen Leitfaden für die Praxis mit dem Titel „Urheberrecht in der Gemeinde. Informationen für Pfarrer, Kirchenmusiker und Gemeindeverantwortliche“ können Sie weiter unten als pdf-Datei herunterladen. Er wurde herausgegeben vom Verband der Diözesen Deutschlands und von der Verwertungsgesellschaft Musikedition.

    Musik im Kirchenraum außerhalb der Liturgie

    Kirchenkonzerte gehören zu den viel besuchten kirchlichen Veranstaltungen. Dabei entstehen oft Fragen: Inwieweit soll der Kirchenraum für weltliche Konzertveranstalter als Aufführungsort nutzbar sein? Welches Verhalten ist für Aufführende und Zuhörer angemessen? Darf Eintrittsgeld verlangt werden? Welche juristischen Vorgaben sind zu beachten? etc. Die Arbeitshilfe der Deutschen Bischofskonferenz von 2005, die als pdf-Datei weiter unten heruntergeladen werden kann, möchte Rat und Hilfe bieten, ohne die Bestimmungen der einzelnen (Erz-)Diözesen zu ersetzen.

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