Krisen, Hass, Zerstörung und Kriege prägen die Schlagzeilen – und der Papst fordert zum Beten auf? Echt jetzt? Sind wir mal ehrlich: Beten ist das Letzte, an das wir angesichts unserer gesellschafts- und weltpolitischen Lage denken, oder? Und dennoch hat Papst Franziskus das Jahr 2024 zu einem Jahr des Gebets erklärt. Ein bisschen weltfremd das Ganze, oder? Typisch katholisch halt. Interessant nur, dass Papst Franziskus die aktuelle Situation nicht ausblendet, sondern sie mit seiner Aufforderung zum verstärkten Gebet verknüpft. Seiner Meinung nach trügen die ökologische, wirtschaftliche und soziale Krise, die durch die jüngste Corona-Pandemie noch verschärft wurde, ebenso wie die aktuellen Kriege dazu bei, das Streben nach Frieden und Solidarität zu untergraben und Gott aus dem persönlichen und sozialen Leben zu verdrängen. Diese Diagnose mag wohl stimmen, doch was hat sie mit dem Beten zu tun? Eigene Bilder vom Beten ploppen auf – vom langweilenden Aufsagen ewig gleicher Gebetssätze beim Rosenkranz etwa, vom Lesen in der Bibel, die man nicht versteht, von eigenen Bitten, die nicht erhört wurden, vom Beten, das eher einem Selbstgespräch gleicht … Und das soll helfen?
Wie wäre es mit einem Update für das eigene Beten? Das sich konzentriert auf das Eigentliche, nämlich darauf, dass es einen Gott gibt, der uns sieht und liebt und der sehnsüchtig darauf wartet, dass wir den Kontakt zu ihm aufnehmen? Die Beiträge dieses Schwerpunktthemas führen auf diese Spur. Nehmen Sie Ihre Leserinnen und Leser dorthin mit und laden Sie sie zum persönlichen Beten ein. „Das Gebet ist die sanfte und heilige Macht, die wir der teuflischen Kraft von Hass, Terrorismus und Krieg entgegensetzen“, sagt Papst Franziskus.