Sexuell missbraucht in der katholischen Kirche

Das Schwerpunktthema für Februar 2023

von Ronja Goj am 28.10.2022 - 06:00  

Anemone123 / cc0-gemeinfrei / Quelle: pixabay.com

Fehlverhalten, Grenzüberschreitungen, Übergriffe, Bedrängungen, sexueller Missbrauch. All das passierte in der katholischen Kirche und passiert noch immer. Doch meist scheint all das weit weg zu sein. Die „Fälle“, die Menschen, die betroffen sind, die Schicksale. Sie scheinen gesichtslos, namenslos, anonym. Weil es sie vermeintlich nur in fremden Pfarreien, in anderen Bistümern gibt. Verübt von Mitarbeitenden der Kirche, die unbekannt sind. 

Doch was passierte in der eigenen Pfarrei, der eigenen Pfarreiengemeinschaft, dem eigenen pastoralen Raum? Und was passiert dort heute immer noch? Sind auch hier Menschen betroffen? Wurde das Thema „Sexueller Missbrauch“ in der eigenen Gemeinde je aufgearbeitet? Wird über dieses Thema gesprochen? Oder wird es totgeschwiegen? Nehmen Sie dieses Schwerpunktthema zum Anlass sexuellen Missbrauch in Ihrer Pfarrei zu thematisieren. 

Nutzen Sie dazu beispielsweise unter dem Reiter „Texte“ den Bericht eines Jugendlichen, der Bedrängung durch einen Pfarrer erfahren hat. Oder die Tipps, die er anderen jungen Betroffenen mit auf den Weg geben möchte. Nutzen Sie die Muntermacher, die Kinder stärken sollen, damit sie sich aus eigener Kraft gegen mögliche Übergriffe wehren können. Oder das Interview, das thematisiert, wie Eltern am besten reagieren, wenn ihre eigenen Kinder von sexueller Gewalt betroffen sind. Unter dem Reiter „Links“ finden Sie viele verschiedene Anlaufstellen innerhalb und außerhalb der Kirche, an die sich Menschen wenden können, die in Ihrer Gemeinde von Übergriffen betroffen sind. Die Fotos unter dem Reiter „Bilder“ helfen Ihnen dabei dieses schwierige Thema ins Bild zu bringen.

    Bilder

    Anzeichen, die bei jungen Menschen auf sexuellen Missbrauch hindeuten können

    von

    „Elternbriefe du+wir“, www.elternbriefe.de, eine Initiative der deutschen Bischöfe

    Kindern, die Opfer von sexueller Gewalt werden, lässt sich das nicht von den Augen ablesen. Außer eindeutigen Verletzungen im Intimbereich gibt es keine sicheren Anzeichen, die darauf hinweisen, sondern nur Warnsignale und versteckte Hilferufe.

    von

    Musik/Melodie/Komponist: Prof. Kilian Moritz, Text: Dr. Jakob Johannes Koch, Bearbeitung und Verlagsrechte: Bernd Stallmann (Arrangement-Verlag, Korbach)

    Ein Jugendlicher erzählt von seinen persönlichen Erfahrungen

    von

    Anonym, aufgeschrieben von Pfarrbriefservice.de

    Der Pfarrer seiner Heimatpfarrei lädt ihn zu sich nach Hause ein. Zum Essen, zum Spielen, zum Reden. Chattet mit ihm über einen Messenger-Dienst. Fragt immer nach neuen Treffen. Lädt ihn zum Eis essen ein. Will ihn mit zu seinem Physiotherapeuten nehmen. Ihn in seinem Auslandsjahr besuchen.

    Von Jugendlichen für Jugendliche

    von

    Anonym, aufgeschrieben von Pfarrbriefservice.de

    Der Pfarrer seiner Heimatpfarrei lädt ihn zu sich nach Hause ein. Zum Essen, zum Spielen, zum Reden. Chattet mit ihm über einen Messenger-Dienst. Fragt immer nach neuen Treffen. Lädt ihn zum Eis essen ein. Will ihn mit zu seinem Physiotherapeuten nehmen. Ihn in seinem Auslandsjahr besuchen.

    Daten und Fakten

    von

    „Elternbriefe du+wir“, www.elternbriefe.de, eine Initiative der deutschen Bischöfe

    Von sexueller Gewalt sind Mädchen und Jungen betroffen. Erwachsene oder ältere Jugendliche nutzen dabei ihre körperliche und geistige Überlegenheit gegenüber den Kindern aus.

    Ein anonymer Erfahrungsbericht

    von

    Anonym

    Seit mehreren Jahren bin ich in meiner Gemeinde aktiv. In der Jugend- und Gemeindearbeit habe ich wenig Kontakt mit unserem Gemeindepfarrer. Für eine Unterschrift treffe ich ihn das erste Mal in einem Konferenzsaal im Pfarrheim.

    Wie Mütter und Väter bei einem Verdacht auf sexuelle Gewalt am besten reagieren

    von

    „Elternbriefe du+wir“, www.elternbriefe.de, eine Initiative der deutschen Bischöfe

    Für Eltern ist es vermutlich ein tiefer Schock, wenn ihre Kinder von einem Erlebnis erzählen, das nach sexueller Gewalt aussieht. Können sie in diesem Moment überhaupt angemessen reagieren?

    von

    „Elternbriefe du+wir“, www.elternbriefe.de, eine Initiative der deutschen Bischöfe

    Du hast ein Recht, Nein zu sagen!

    Ein Gebet angesichts des Missbrauchs-Skandals in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Guter Gott!
    Wir suchen nach Worten,
    um das zu beschreiben,
    was Kirche momentan bewegt.

    Wir suchen im Lärm.
    Wir suchen im Stillen.

    Wir suchen im Herzen.
    Wir suchen im Verstand.

    Politlyrik zum Missbrauchs-Skandal in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Zünden wir in Stille
    eine kleine Kerze an
    für alle unbekannten
    und bekannten Opfer
    des Missbrauchs-Skandals.

    Lassen wir es leuchten,
    dieses „Opfer-Licht“ –
    weil uns die Worte fehlen,
    bei dem, was geschah.

    von

    Gaby Bessen

    Das Bild der Kirche ist ver-rückt!
    Deutlich vorbei am Seelenglück!
    Ein Ver-sehen?
    Ein Über-sehen?

    Verantwortliche bleiben
    Opfern Antworten schuldig,
    unverantwortlich!

    Ein anderer antwortet,
    in ellenlangen Seiten,
    unvollständig!

    Politlyrik zum Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Unvorstellbar:
    das Leid der Opfer.

    Unvorstellbar:
    das Verhalten der Täter.

    Unvorstellbar:
    das Auftreten mancher
    Kirchenmänner.

    Unvorstellbar,
    dass es so
    weitergehen kann.

    Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de

    Politlyrik zum Umgang mit dem Missbrauchsskandal in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Verzagt: das Opfer.

    Verklagt: der Täter.

    Versagt: das Umfeld.

    Verjagt: die Moral.

    Vertagt: die Hilfe.

    Gefragt: WARUM?

    Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de

    Politlyrik zum Missbrauchs-Skandal in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Missbrauch, Lügen,
    verstecken, verschweigen,
    beschämend, betroffen …
    Wie halte ich das alles aus?

    Was hält mich noch
    in dieser Kirche?

    Ist sie noch zu halten?
    Oder längst schon unhaltbar?

    Wo und wer
    ist die Haltestelle,
    die mich noch hält?

    Politlyrik zu den Ereignissen in der katholischen Kirche

    von

    Peter Schott

    Jesus,
    wie stehst du zu dem,
    was momentan
    in der Kirche
    und um die Kirche
    geschieht?

    Stehst du daneben?
    Stehst du mitten drin?
    Stehst du über allem?

    Ver-Stehst du das?

    Peter Schott, In: Pfarrbriefservice.de

    Ein Interview mit Schwester Katharina Ganz über den sexuellen Missbrauch in der katholischen Kirche

    von

    Ronja Goj

    Dieses Interview ist nur in unveränderter und ungekürzter Weise für den Abdruck freigegeben.

    Deutsche Bischofskonferenz richtet zentrale Anlaufstelle ein

    von

    Pressemitteilung DBK

    Die Deutsche Bischofskonferenz hat eine zentrale Anlaufstelle für Frauen eingerichtet, die als Erwachsene Gewalt im kirchlichen Raum erfahren haben.

    … zerbrochen, gebrochen, missbraucht

    von

    Theresia Bongarth

    … zerbrochen, gebrochen, missbraucht
    Immer und immer wieder
    Und die Politiker streiten über Begriffe
    Keine Demonstrationen, kein Aufschrei
    Ach, Kind …
    Du hast lebenslänglich
    Deine Peiniger Bewährung
    Ach, Gott!

    Musiktipp „Den Aufbruch wagen"

    Es handelt von den Mauern der Macht innerhalb der Kirche, ihren Grenzen, den Fesseln. Vom Wunsch nach tiefgreifender Veränderung, Befreiung aus alten Zwängen, einem Neubeginn. Mit Liebe, Zuversicht, Mut und Geduld. Mit allen gemeinsam. In Vielfalt, aber Einigkeit. Das Lied „Den Aufbruch wagen“. Gemeinsam möchten sich drei Männer musikalisch für eine Veränderung in der Kirche einsetzen. Der Texter Dr. Jakob Johannes Koch, Leiter des Referats „Kunst, Kultur und Erwachsenenbildung" bei der Deutschen Bischofskonferenz. Komponist für Musik und Melodie Prof. Kilian Moritz. Und Arrangeur und Verleger Bernd Stallmann.

    „Dieser Text von Jakob Johannes Koch drückt aus, was uns Christen beschäftigt: Im Vertrauen auf Gott, muss die Kirche reformiert werden! Dazu gehört, dass wir uns von den engen Grenzen der kirchlichen Lehre befreien und im Umgang miteinander einen neuen Weg finden“, sagt Bernd Stallmann, Inhaber des Arrangement-Verlages in Korbach. „Als ich dieses Lied in der Vertonung von Kilian Moritz das erste Mal hörte, war es für mich wie eine Befreiung! Ja, das ist der gemeinsame Weg für uns Christen; lasst uns darüber diskutieren und Änderungen herbeiführen, die zeitgemäß sind und uns Christen einander nahebringen.“ 

    Komponist ist Prof. Kilian Moritz. „Ich wollte für diesen tollen und anspruchsvollen Text keine platte, triviale Melodie. Dennoch soll sie sangbar sein“, erklärt er. Er entscheidet sich deshalb für eine Melodie mit einem ungewöhnlichen Melodiebogen über fünf Takte. Mit einem Tonmaterial, das sich am seltener verwendeten Harmonisch-Moll orientiert. Prof. Kilian Moritz Tipp an Kirchenbands: Sie können die vorgegebenen Harmonien verwenden oder mit angegebenen Alternativ-Harmonien musikalisch würzen. 

    Anhören können Sie sich das Audiofile unter dem folgenden Link: 

    https://www.pfarrbriefservice.de/sites/default/files/media/audio/Den Aufbruch wagen_11.10.22_6MB_by_Stallmann-Koch-Moritz_pfarrbriefservice.mp3. Interpret ist das Theilheimer Vokalquartett.

    Bitte beachten Sie beim Download die folgenden Nutzungsbedingungen: Sie dürfen dieses Audiofile für alle nichtkommerziellen Zwecke der kirchlichen Öffentlichkeitsarbeit nutzen. Die Nutzung ist in dem beschriebenen Rahmen honorarfrei. Als Quelle nennen Sie Pfarrbriefservice.de und den Namen des Urhebers: „Musik/Melodie/Komponist: Prof. Kilian Moritz, Text: Dr. Jakob Johannes Koch, Bearbeitung und Verlagsrechte: Bernd Stallmann (Arrangement-Verlag, Korbach), Interpret: Theilheimer Vokalquartett“ Ausführliche Infos zu unseren Nutzungsbedingungen finden Sie hier. Wir freuen uns über die Zusendung eines Belegs an die Redaktionsanschrift.

    Beispiel für den Urhebernachweis, den Sie führen müssen, wenn Sie das Audiofile nutzen: "Musik/Melodie/Komponist: Prof. Kilian Moritz, Text: Dr. Jakob Johannes Koch, Bearbeitung und Verlagsrechte: Bernd Stallmann (Arrangement-Verlag, Korbach), Theilheimer Vokalquartett, In: Pfarrbriefservice.de."

    Die Noten des Liedes finden Sie als PDF unter: https://www.pfarrbriefservice.de/file/liedblatt-den-aufbruch-wagen oder als JPG unter: https://www.pfarrbriefservice.de/image/liedblatt-den-aufbruch-wagen-als-jpg. Achten Sie auf die dort hinterlegten Nutzungsbedingungen. Das Werk ist GEMA-pflichtig. Durch die Pauschalverträge der Kirche mit der GEMA ist die Nutzung (im Gottesdienst oder in von der Kirche veranstalteten Konzerten) inkludiert und möglich. Bearbeitungen und Veränderungen des Liedblattes selbst bedürfen der Zustimmung der Urheber. Sie dürfen das Liedblatt in sozialen Medien nutzen (z.B. Facebook, Twitter, Instagram, YouTube, etc.).

    Die gedruckten Chornoten für Chor a cappella und Chor mit Klavier gibt es beim Arrangement-Verlag zu kaufen.

    Nummer gegen Kummer e.V.

    „Nummer gegen Kummer e.V.“ bietet zwei Beratungsangebote: Das Kindertelefon und das Elterntelefon. Die Beratungsangebote sind laut eigener Homepage kostenlos, anonym und vertraulich. Beraterinnen und Berater sind für Hilfesuchende Gesprächspartner und bieten Hilfe zur Selbsthilfe. „Nummer gegen Kummer e.V.“ ist Mitglied beim Deutschen Kinderschutzbund. Der Verein wird unter anderem gefördert vom „Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend“.

    Elterntelefon des Kinderschutzbundes
    0800 / 111 0 550 – Beratungszeiten: montags bis freitags 9 bis 11 Uhr, dienstags und donnerstags 17 bis 19 Uhr
     
    Kinder- und Jugendtelefon
    0800 111 0 333 – Beratungszeiten: montags bis samstags 14 bis 20 Uhr

    Diese Seite teilen