Vom Burnout-Syndrom, einem völligen seelischen und körperlichen Erschöpfungszustand, sind fast immer Einzelne betroffen. Aufgrund seiner Ursachen wie auch seiner Auswirkungen ist es jedoch ein gesellschaftliches Problem. Wie kann ich als Betroffener mit der Krankheit umgehen? Wie ändere ich mein Verhalten, um nicht in die Burnout-Falle zu geraten? Was können Angehörige und Freunde, was können Kollegen und Vorgesetzte tun? In einer Zeit des zunehmenden Leistungsdrucks in fast allen Lebensbereichen ist das Thema aktueller denn je. Wir möchten Sie ermutigen, diesem eine Ausgabe Ihres Pfarrbriefs zu widmen. Die Bausteine des Monatsthemas beleuchten verschiedene Aspekte, die hierbei eine Rolle spielen.
Rubrik: Schwerpunktthemen
Wenn nichts mehr geht: Burnout - ausgebrannt
Das Schwerpunktthema für Juni 2014
am 01.03.2014 - 23:00Bilder
Texte
Tipps
Link-Tipps zu Burnout
Wikipedia
Die deutsche Wikipedia bietet einen ausführlichen Artikel mit Informationen und Literaturhinweisen
http://de.wikipedia.org/wiki/Burnout-Syndrom
Burnout-Selbst-Tests
Ein guter Überblick zu verschiedenen Burnout-Tests, die Betroffene selbst online durchführen können, findet sich hier:
http://alleszuviel.at/burnout-test.html
Ruhegebet
Das „Ruhegebet“ kann ein gangbarer Weg aus Depressionen sein. Regelmäßig praktiziert eignet es sich auch als Baustein der Burnout-Prävention:
http://ruhegebet.com/
Selbsthilfe-Forum
Das Burn-out-Forum ist ein Selbsthilfe-Forum im Internet. Die Betreiber bieten damit nach ihrer eigenen Darstellung „eine Plattform zur Selbsthilfe“. Weiter heißt es: „Es geht darum, sich mit anderen auszutauschen und Erfahrungen zu teilen. Die Gemeinschaft trägt und es ist ein gutes Gefühl, nicht allein zu sein.“
http://www.burn-out-forum.de
Tipps für Pfarrbriefredaktionen
1. Interviews
Um das Thema Burnout greifbar für Ihre Leser zu machen, bietet sich die journalistische Stilform „Interview" an. Hören Sie sich einmal um. Möglicherweise gibt es in Ihrem Bekannten- oder Kollegenkreis Betroffene, die Sie – natürlich anonymisiert – zu deren Erfahrungen befragen können.
Mögliche Fragen wären:
- Wie haben Sie gemerkt, dass Sie an einem Burnout-Syndrom leiden?
- Wer hat Ihnen geholfen, damit fertig zu werden?
- Wie geht es Ihnen heute?
- Was würden Sie Ihren Mitmenschen empfehlen, damit diese nicht das Gleiche wie Sie erleiden müssen?
Außerdem können Sie Experten zu Wort kommen lassen, die bei Ihnen vor Ort ansässig sind. Das können Ärzte, Psychologen, Sozialpädagogen psychosozialer Beratungsstellen und natürlich in der Seelsorge tätige Menschen sein.
Beispiele für Fragen:
- Inwiefern haben Sie den Eindruck, das Phänomen Burnout habe in den letzten Jahren zugenommen?
- Woran liegt das Ihrer Meinung nach?
- Was sind das für Menschen, die mit Burnout in Ihre Beratung kommen?
- Was empfehlen Sie unseren Lesern, was sie tun können, um ein Burnout zu vermeiden?
2. Persönliche Erfahrungsberichte
In Form ausführlicher oder mehrerer, kurzer Statements können Sie Betroffene aus Ihrem Bekannten- oder Kollegenkreis zu Wort kommen lassen. Lassen Sie diese nach Möglichkeit von den Leuten selbst schreiben, das wirkt authentischer. Um nicht in die Verlegenheit zu kommen, die gelieferten Texte kürzen zu müssen, machen Sie aber vorab klare Vorgaben bezüglich der Textmenge. Um die persönliche Privatsphäre zu wahren, können Sie die Beiträge auf Wunsch auch anonymisieren.
3. Beispiel für die gelungene Aufbereitung eines Themas
„fünfkant“, das Magazin der katholischen Gemeinden An Bröl und Wiehl hat seine Ausgabe 1/2014 dem mit „Burnout“ verwandten Thema „Keine Zeit? Vom Umgang mit der Zeit“ gewidmet. Die Redaktion nähert sich dem Themenschwerpunkt mit einer sehr bunten und interessanten Vielfalt an journalistischen Stilformen und gibt den verschiedenen Sichtweisen der Autoren viel Raum. Gedankensplitter, Zitate und spirituelle Impulse runden das Thema ab. Bemerkenswert ist auch die grafische Herangehensweise: die Seiten wirken modern und ansprechend gestaltet und bieten neben dem textlichen Input viel für's Auge.
Das Heft ist als PDF unter diesem Link abrufbar:
http://www.seelsorgebereich-an-broel-und-wiehl.de/texte/fuenfkant_01_14.pdf
Buchtipp: Keine Zeit für Burnout
Viele Bücher wurden über das Thema bereits geschrieben. Peter Abel verfolgt mit dem Titel „Keine Zeit für Burnout! Vom Arbeitsstress zur Herzensruhe“ einen Ansatz, der sich dennoch von der breiten Masse abhebt. Denn mehr Gelassenheit kommt nach seiner Auffassung vor allem aus der Hinwendung zu den inneren Kraftquellen. Vorbild ist für ihn die Regel des heiligen Benedikt von Nursia. Der Gründer des Benediktiner-Ordens hatte erkannt, wie wichtig eine gesunde Balance zwischen Einkehr auf der einen und Engagement auf der anderen Seite ist. So ziehen sich spirituelle Aspekte und Anknüpfungspunkte wie ein roter Faden durch das Buch.
Der Autor baut seine Kapitel immer wieder um kleine Geschichten auf, wie das Bild von „Rohr und Schale“ des Bernhard von Clairvaux. Hierdurch wird die Grundbotschaft sehr anschaulich und greifbar. Zahlreiche praktische Übungen sorgen dafür, dass sie für den Leser auch erlebbar wird. Im Mittelpunkt steht immer wieder die Erkenntnis, dass es nicht zuerst um „das Machen“ geht, sondern vielmehr um das regelmäßige Hinhören und Hineinhorchen auf das, was unser inneres Wesen ausmacht. Aus der Kraft, die der Einzelne daraus schöpft, ergibt sich die Energie für das eigene Wirken in der Welt, im Lebensalltag ganz automatisch. Wichtig ist, stets im Kontakt mit sich selbst bleiben, die inneren Signale zu beachten und gut für sich sorgen.
Peter Abel, Keine Zeit für Burnout! Vom Arbeitsstress zur Herzensruhe, Münsterschwarzach, 2012, 143 Seiten, gebunden mit Schutzumschlag, 14 x 21 cm, ISBN 978-3-89680-552-2
Christian Schmitt, www.pfarrbriefservice.de
Links
Das Thema Burnout zum Nachsehen und Nachhören
Interview mit einem Burnout-Experten
Carola Schede von bibel.tv im Gespräch mit dem Burnout-Experten Dr. Peter Abel. Der Leiter der Arbeitsstelle für pastorale Fortbildung und Beratung in Hildesheim hat zwei Bücher zum Thema Burnout geschrieben. Dr. Abel gibt in diesem Gespräch eine differenzierte, spirituelle Sicht auf das Phänomen "Ausbrennen".
Zum Videobeitrag (Dauer ca. 25 Minuten):
https://www.youtube.com/watch?v=Vd_ReUxsqyY
Rückzug ins Kloster
Ein Rückzug von den Anforderungen des Alltags kann helfen, sein Leben neu zu ordnen. Bruder Paulus Terwitte weist auf das Angebot vieler Klöster hin, dort eine Woche der Stille zu verbringen.
Zum Videobeitrag (Dauer ca. 2 Minuten):
http://www.katholisch.de/de/katholisch/video/video_details.php?id=8824
Volkskrankheit Burnout
Domradio Köln im Gespräch mit Ursula Dannhäuser von der Katholischen Beratungsstelle für Ehe-, Familien- und Lebensfragen im Erzbistum Köln.
Zum Radiobeitrag (Dauer ca. 52 Minuten):
http://www.domradio.de/radio/sendungen/volkskrankheit-burnout